HAWK-Exkursion führt wieder traditionell nach Ostbelgien und Brüssel
Erster Stopp: Eupen, dem Sitz der Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Ostbelgien. Das Grenzen keineswegs ein Nachteil für Regionalentwicklung und Wirtschaftsförderung sein müssen, präsentierte die Gemeinschaft eindrucksvoll. Die Nähe zu Deutschland und zu den Niederlanden biete hervorragende Möglichkeiten der Kooperation: „Wir verstehen uns als Kosmopoliten auf dem Land und sind souverän grenzerfahren“, so Daniel Niessen, Referent für Standortmarketing des Ministeriums der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens. Im Föderalstaat Belgien hat die Deutschsprachige Gemeinschaft vielfältige politische Gestaltungsmöglichkeiten und nutzt diese Spielräume kreativ und effizient. „Die Region Ostbelgien ist wie eine Art ‚Labor für Regionalentwicklung und Wirtschaftsförderung‘. Daher ohne Frage, auch immer wieder ein spannender und lehrreicher Exkursionsort“, so Harteisen.
Dann folgten zwei Tage in Brüssel mit Gesprächen mit Vertreterinnen und Vertretern der Europäischen Kommission, des EU-Parlaments, des Ausschusses der Regionen, der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland sowie der Niedersächsischen Landesvertretung. Neben den im Masterstudiengang zentralen Politikfeldern „Regionalpolitik“ und „Agrarpolitik“ stellten die großen Krisen, so die Corona-Pandemie und vor allem der Krieg in der Ukraine die zentralen Themen der Gespräche dar. So ergab sich unter anderem die Frage, ob die EU mit ihren förderpolitischen Instrumenten in Form von Fonds in Zeiten andauernder Krisen noch richtig aufgestellt sei. Alle Gespräche ergaben unisono, dass eine Weiterentwicklung auf vielen Ebenen erforderlich sei, um nicht nur zu reagieren, sondern auch in Zeiten großer Krisen gestalten zu können.
Viola von Cramon, seit 2019 Abgeordnete der Grünen/Europäische Freie Allianz des Europäischen Parlaments und in der Nähe von Göttingen zu Hause, erzählte über ihren Arbeitsalltag und die Gestaltungsmöglichkeiten einer Europaabgeordneten. Sie pflegt seit vielen Jahren enge Kontakte zu politischen Akteurinnen und Akteuren in der Ukraine und schilderte ihre frischen Eindrücke von ihrem Besuch Anfang April dieses Jahres.
Die 16 HAWK-Studierende empfanden die Begegnungen vor Ort als eine große Bereicherung, die keine Online-Veranstaltung äquivalent bieten kann.