Am 10. Oktober 2018 startet das Hornemann Kolleg 13
Anlässlich des Europäischen Kulturerbejahres 2018, das - dem Europäischen Denkmalschutzjahr 1975 ähnlich - das Bewusstsein für unser reiches kulturelles Erbe fördern und die Bereitschaft zu seiner Bewahrung wecken soll, startet das Kolleg am 10. Oktober 2018 mit einem europäischen Thema: Barbara Diethelm vermittelt ihre Erfahrungen aus ihrer 30-jährigen Tätigkeit als Malerin und Herstellerin von Künstlerfarben und Produkten zur Restaurierung.
Anhand von Beispielen werden die einzelnen Komponenten eines Werkes (vom Tafelbild zur Gebäudefassade) beleuchtet: vom Trägermaterial bis zur Schlussbehandlung. Dabei wird Barbara Diethelm von Colours & Restauro auch über eine bislang nahezu unbekannte europäische Bestimmung sprechen, die die Herstellung von Materialien langfristig erheblich behindern könnte.
Mit dem Vortrag von Hiltrud Jehle zur Restaurierung von Elfenbein am 7. November setzen wir die von unseren Studierenden sehr stark gewünschte Kolleg-Reihe zu Restaurierungen von Materialien fort.
Abgeschlossen wird die Reihe mit einem regionalen Thema, der Erhaltung der berühmten romanischen Bilderdecke von St. Michaelis in Hildesheim: Christoph Fiebiger, Christina Achhammer und Elke Behrens vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege in Hannover sprechen zur Erhaltung der Bilderdecke von St. Michaelis in Hildesheim.
Bei diesem Kolleg wird dann auch das 20-Jährige gefeiert, denn der Einsatz des Hornemann Instituts für Hildesheim hat eine lange Tradition, gerade auch mit der Ev.-luth Kirchengemeinde St. Michaelis.
Zur EXPO 2000 erarbeitete das Institut im anliegenden Kreuzgang eine große Ausstellung zu den Erhaltungsarbeiten der HAWK und zur 1000jährigen Gründung der Kirche lud das Institut zu einer großen Tagung über dieses Welterbe in die Kirche ein. Zum 10-jährigen Bestehen veranstaltete das Institut einen großen Fotowettbewerb zum Hildesheimer Weltkulturerbe.
Schließlich dient der Vortrag über die Erhaltung der berühmten romanischen Bilderdecke von St. Michaelis auch als Brückenschlag und Vorbereitung für die Tagung Klimazone Kirche, die am 17. und 18. Januar an der HAWK in Hildesheim stattfindet.
Die Vorträge im Überblick:
10. Oktober 2018
Barbara Diethelm, Colours & Restauro, Brüttisellen:
Das Wissen um das Material - was ist drunter und was kommt drüber und was die EU dazu sagt.
07. November 2018
Dipl.-Rest. Hiltrud Jehle, Staatliche Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz: „…das Ebur aber ist ein Bein und des Elephanten Zahn…“ - ein aktualisierter Blick auf den Werkstoff Elfenbein.
16. Januar 2019
Dipl.-Rest. Christoph Fiebiger, Dipl.-Rest. Christina Achhammer, Dipl.-Des. Elke Behrens, Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege: Die romanische Bilderdecke der Hildesheimer Michaeliskirche. Denkmalpflege eines UNESCO-Welterbes.
Die Veranstaltungen finden immer um 18:30 Uhr statt und bestehen aus einem 45- bis 60-minütigen Fachvortrag. Die anschließende Diskussion klingt im lockeren Gespräch mit Umtrunk und Imbiss aus. Die sog. Alte Bibliothek, ein im Kern mittelalterliches Fachwerkhaus im Hof von Brühl 20 in Hildesheim, bietet dazu den ansprechenden Rahmen. Die Veranstaltungen sind öffentlich. Der Eintritt ist frei.
Zur Geschichte des Kollegs:
Seit mehr als 30 Jahren sind die Restaurierungsstudiengänge, ihre Forschungsprojekte und Auslandskooperationen ein besonderes und in Norddeutschland exklusives Aushängeschild der HAWK. Sie gehören zu den Studienangeboten, die den internationalen Ruf der Hochschule prägen. Aber die Studiengänge bewegen sich in einem kollegialen Netzwerk - innerhalb der HAWK, in der Region, im Land und natürlich international - sowie bei allen Projekten zudem im internationalen Dialog mit Kolleginnen und Kollegen anderer Fächer.
Auf Anregung von Studierenden griff das Hornemann Institut der HAWK diese Netzwerktätigkeit auf und organisiert in Zusammenarbeit mit Studierenden seit Wintersemester 2012/13 eine Vortrags- und Gesprächsreihe mit mehreren öffentlichen und kostenfreien Veranstaltungen, dem sogenannten Hornemann Kolleg für Restaurierung und Denkmalpflege. Der Name „Kolleg“, der oftmals mit Vorlesungs- oder Vortragsreihe assoziiert wird, steht hier in seiner ursprünglichen Bedeutung für das „Kollegium“, also die Kolleginnen und Kollegen der Fachdisziplin oder den benachbarten Fachdisziplinen, die in dieser Veranstaltungsreihe zu Wort kommen sollen. Ziel ist es, das Lehrangebot mit ‚Aktuellem‘ und noch unbekannten Lehrenden zu bereichern und die berufliche Orientierung zu unterstützen.