Fakultät Gestaltung und chinesischer Konzern Midea vereinbaren Designprojekt "Robotik im Haushalt"

Publizierungsdatum: 14.09.2017

Die Robotik-Industrie ist im Aufschwung. Nicht nur Industrieroboter werden verstärkt zu Produktivitätssteigerungen in der Wirtschaft eingesetzt. Auch für Konsument/inn/en oder im Pflegebereich können laut Expertenmeinungen zukünftig mehr und mehr Roboter zum Einsatz kommen.

Mit „Robotik im Haushalt“ beschäftigt sich nun ein Projektkurs an der HAWK-Fakultät  Gestaltung in Hildesheim. Die Studierenden setzen sich dabei mit verschiedenen Designaspekten rund um sogenannte assistive Systeme für Menschen in ihrer privaten Umgebung auseinander.

 

Dazu haben nun Manager der Midea Group sowie HAWK-Vizepräsident Prof. Dr. Dieter Grommas und Prof. Dr. Henrik Oehlmann, Dekan der Fakultät Gestaltung, auf dem Campus Weinberg in Hildesheim einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, der die gemeinsamen Aktivitäten für das erste von vier möglichen Semestern regelt.

„Herauskommen soll, dass wir und unsere Studierenden verstehen, welche Möglichkeiten sich durch künstliche Intelligenz ergeben“, so Holger Fricke, Verwaltungsprofessor für Designmanagement.  Man baue dabei auf dem Produkt-Portfolio von Midea auf, sowohl bei der Technologie als auch bei deren Produkten rund um Pflege und Assistenz im Haushalt.

„Von Seiten der Firma Midea war hier eine hoch angesiedelte Delegation vor Ort, die uns einen Einblick in ihre Sichtweise und Erwartungshaltung zum Projekt gegeben hat – wir freuen uns alle“, sagte Fricke zu der Kooperation. Möglich wurde die Zusammenarbeit über die ehemalige Design-Studentin und HAWK-Absolventin Chunlei Gao. „Sie stellte den ersten Kontakt her“, erzählt Holger Fricke.

Die Studierenden werden in vier verschiedenen Projekten arbeiten: Bachelor- und Masterstudierende bei Andreas Schulz, Professor für Produktdesign, sollen sich dabei des Formfaktors für Roboter im Haushalt annehmen. In einem weiteren Bereich unter Professor Stefan Wölwer werden Interaktionsmodelle im Haushalt begutachtet und illustriert.

„In meinem Kurs Designmanagement wollen wir schauen, wie sich die mentalen Modelle von Konsumenten in Europa in den nächsten fünf Jahren in Bezug auf Robotik wandeln“, so Fricke. Dabei soll es auch die eine oder andere Feldexkursion ins europäische Ausland geben.

Zuletzt soll in einem gemeinsamen, integrativen Projekt die Erlebniswelt Haushalt von heute bis in zehn Jahren skizziert werden.

Für Jifeng Guan, Market Intelligence Manager von Midea Europe ist diese Kooperation wichtig, da die Firma in Zukunft stärker im europäischen Markt Fuß fassen möchte.

Die chinesische Midea Group ist eine der weltweit größten Firmen im Bereich Haushaltsgeräte und Klimaanlagen, Heiz- und Lüftungsgeräte, mit mehr als 126 000 Mitarbeitern weltweit vertreten und erwirtschaftet rund 17,8 Mrd. Euro Umsatz. Im vergangenen Jahr machte sie in Deutschland Schlagzeilen, als sie Mehrheitseigner beim traditionsreichen Augsburger Roboterhersteller KUKA AG wurde, einer der vielen Firmenkäufe in letzter Zeit.

„Die HAWK ist eine der besten Hochschulen für Gestaltung, auch europaweit. Wir wollen die Chance nutzen, mit Ihren Professoren und Studenten unsere Produkte zu verbessern und an die Bedürfnisse der Kunden in Europa anzupassen“, sagt Jifeng Guan. Midea sei es dabei als Haushaltsgeräteproduzent wichtig zu erfahren, was die Kunden – vor allem die junge Generation - in Europa in fünf bis zehn Jahren haben möchte. „Das wollen wir zusammen mit der HAWK herausfinden“, so Jifeng Guan weiter.

Der Midea-Gruppe auf Hildesheim-Besuch gefiel – neben dem neuen HAWK-Campus - vor allem die Atmosphäre vor Ort sehr gut: „Allein Hildesheim ist eine sehr schöne Stadt: sehr klein, aber ganz fein.“