2023 Neuauflage in Göttingen in Planung
Thomas Zettl vom Studierenden-Organisationsteam erzählt: „Es wurde echt Zeit für eine hochschuleigene Meisterschaft, denn schließlich gibt es den Arboristik-Studiengang schon fast 20 Jahre.“ Die Idee zu dem Event keimte im Frühjahr 2022 unter den Studierenden auf. Und mit viel Engagement weiterer Kommilitoninnen und Kommilitonen verlief dann alles wie am Schnürchen: 14 Studenten kletterten um die Wette und den ganzen Tag über schauten anfeuernde Fans aus den eigenen Semesterreihen sowie Göttinger Bürgerinnen und Bürger gespannt zu, was sich zum Teil in 20 Meter Höhe fachlich und sportlich abspielte.
Isabelle Arnim, die zum Organisationsteam gehört, ebenfalls Arboristik studiert und ausgebildete Baumkletterin ist, hebt den Zusammenhalt der Arboristik-Community hervor: „Es ist einfach toll, dass hier aktive Studierende ganz selbstverständlich wichtige Aufgaben übernehmen und zudem Absolventen extra nach Göttingen gereist sind, um für uns als Wettkampfrichter vor Ort zu sein.“
Das Baumklettern ist im Studiengang keine Pflicht. Viele Arboristik-Studierende bringen das Zertifikat allerdings schon mit, andere machen die Seilklettertechnik-Kurse dann während ihres Studiums. Auf jeden Fall gibt es eine ambitionierte und semesterübergreifende Gruppe an Kletternden, die sich gut versteht, unterstützt und sich regelmäßig auch privat zum Üben an ausgewiesenen Bäumen trifft. Hier sind dann „alte Hasen“ genauso mit dabei wie Personen, die ihren Kletterschein gerade erst gemacht haben. „Unser Prinzip ist, dass die Beginner von den Erfahrenen lernen können“, sagt
Thomas Zettl. Das spiegelte sich auch bei dieser Baumklettermeisterschaft wider. So führt er weiter aus: „Uns war wichtig, dass wir hier faire Wettkampfvoraussetzungen schaffen, damit sich Anfänger und Fortgeschrittene anmelden. Und das hat echt gut funktioniert, denn alle haben vom Kletterischen her super abgeliefert – niemand wurde disqualifiziert. Das beeindruckt und freut mich einfach sehr.“
Insgesamt zeigten die Teilnehmer an vier Bäumen ihre Kraft, Kondition, Technik und die erforderlichen Sicherheitsanforderungen: Es gab eine Aufstiegsstation, den Arbeitsparcours, eine Wurfstation und die Rettungsübung.
Neben Florian Bäron standen am Ende auch Felix Funke (Platz 2) und Robin Mayr (Platz 3) auf dem Sieger-Treppchen. Auch Felix Funke und Robin Mayr studieren Arboristik an der HAWK in Göttingen.
Im Arboristik-Studiengang geht es ganz zentral auch um die Baumpflege und die Baumkontrolle. Prof. Dr. Steffen Rust, selbst Baumkletterer, hält es daher auf jeden Fall für sinnvoll, wenn sich Absolventinnen und Absolventen mit dem Thema „Seilklettertechnik“ gut auskennen. Zwar seien sie später eher diejenigen, die Baumpflege-Aufgaben beaufsichtigen oder vergeben, aber gerade dann seien die eigenen Erfahrungen einfach eine wichtige Voraussetzung für die Arbeit.
„Man kann das Klettern zudem manchmal sehr gut einsetzen, wenn man die Verkehrssicherheit eines Baumes kontrollieren möchte und Stellen von unten schlecht einsehbar sind. Dann können Arboristinnen bzw. Arboristen dort zum Beispiel raufklettern und sich das anschauen“, veranschaulicht Steffen Rust. Während der HAWK-Baumklettermeisterschaft war er den ganzen Tag im Levin-Park mit dabei, da das Event extra dafür offiziell in sein Modul „Baumkontrolle“ eingebunden wurde: „Ich bin hier gerne der verantwortliche Dozent, weil wir auch als Fakultät das Projekt der Studierenden von Anfang an unterstützen wollten.“ Auch die Stadt Göttingen schaffte mit ihrer Nutzungsgenehmigung für den Stadtpark in Grone perfekte Voraussetzungen.
Alle Beteiligten sind sich einig: Wir planen jetzt für die HAWK-Baumklettermeisterschaft 2023.
