Was machen Designer*innen eigentlich beruflich?

Noch vor wenigen Jahren war irgendwie klar, wohin es Designer*innen zieht, wenn sie ihr Studium abgeschlossen haben: In ein Designbüro, in eine Werbeagentur oder einen Verlag. Heute sind die Möglichkeiten unendlich vielfältiger und die Tätigkeiten in den einzelnen Unternehmungen verändern sich in einem sportlichen Tempo. Designer*innen arbeiten in Unternehmensberatungen, gestalten in Unternehmen Prozesse, erfinden den Look von neuen (Meta-)Universen, schaffen künstliche Realitäten und neue Lösungen für sehr reale Probleme, und sind natürlich immer noch die Kreativen Köpfe und Gestalter in Medien und Agenturen. Und mittendrin der Fachkräftemangel, den auch die Kreativbranche erwischt hat.

Wie also den Nachwuchs für den Einstieg gewinnen? Mit dem Creative Campus geht der ADC dorthin, wo die Studierenden nach ihrem Weg in der Branche suchen: in die Hochschulen. Initiiert wurde der erste ADC Creative Campus von den beiden ADC Mitgliedern und HAWK-Lehrenden Prof. Sabine Cole und Prof. Mathias Rebmann, dem Vorsitzenden des Fachbereichs Lehre und Forschung, Prof. Richard Jung, und der Vorsitzenden des Fachbereichs Design im ADC Elisabeth Plass.

 

„Was machen Designer*innen eigentlich beruflich?“ Das Motto ist Programm für den Showcase der Kreativität im Hörsaal und auf dem Campus. „Wir bringen einfach die hervorragenden Leute, von denen wir im ADC ja nicht nur die Top-Kreativen in Führungspositionen haben, sondern vor allem auch die herausragend guten Talente, die uns jedes Jahr beim Talent Award begeistern, zu den Studierenden“, beschreibt Elisabeth Plass das Konzept des Creative Campus. Sie wird am 17. Mai als Speakerin antreten und den ganzen Nachmittag für die Studierenden eine Portfolio Beratung anbieten.

„Die ADC Mitglieder, aber auch andere Branchenprofis haben große Freude daran, mit den Studierenden in Kontakt zu kommen und ihr Wissen zu teilen. Der ADC soll kein Elfenbeinturm sein, sondern ein Begegnungsraum für Kreative aus allen Branchen und in allen Phasen ihrer Ausbildung und Karriere“, erklärt Prof. Sabine Cole. Der Leiter des Kompetenzfeld Advertising Design an der HAWK, Prof. Mathias Rebmann, hat auch zahlreiche ehemalige Studierende aktiviert: „Die Alumni zeigen gerade den jüngeren Semestern, wohin die Reise beruflich gehen kann. Sie sind ganz wichtige Botschafter*innen, weil ihre Karrierewege gut nachvollziehbar sind und der Altersabstand so gering ist, dass die Studierenden sich eher trauen, mal ganz genau nachzufragen.”

„Wir sind sehr stolz darauf, dass wir als Fakultät Gestaltung der HAWK die erste Hochschule sind, die die gastgebende Institution für dieses neue Format des ADC ist und wir damit unsere gute Zusammenarbeit stärken können. Für uns bietet diese Veranstaltung eine sehr gute Plattform zum Netzwerken und zum Kennenlernen zukünftiger Studierender“, freut sich Prof. Dr. Sabine Foraita, Dekanin der HAWK-Fakultät Gestaltung. Im Talent Award, dem Nachwuchsformat des ADC, schneidet die HAWK-Fakultät Gestaltung stets hervorragend ab. Letzte Saison waren die Hildesheimer die kreativste Hochschule aus Niedersachsen und auf Platz zwei der Hochschulen bundesweit.

„Try shit or die“, so formuliert es der Hamburger Designer und ADC Mitglied Sven Rieckmann, der neben seiner Position als Creative Director in der Peter Schmidt Group auch noch Gitarrist in einer Metalband ist. In 15 Minuten zeigt er die ganze Bandbreite seines Könnens. ADC Mitglied Andreas Schimmelpfennig, Chef der Düsseldorfer Agentur Elastique, präsentiert seinen ADC Winner Case #unhate der Telekom, wo mithilfe von künstlicher Intelligenz gegen Hasskommentare im Netz vorgegangen wird. Und Stevie Schmiedel, Gründerin von Pinkstinks.de – gegen Sexismus in der Werbung – wird den Zuhörer*innen erzählen, wie man aktivistische Kampagnen konzipiert. „Jedem Zauber wohnt ein radikaler Anfang inne“ heißt ihr neues Buch, und das gilt auch für die Typografie, die nun mit einem neuen Buchstaben umgehen darf: Dem Gender-Sternchen.

Abschließen wird die zweitägige Veranstaltung mit der offenen HAWK-Vortragsreihe „Design am Mittwoch” mit dem Fotografen Paul Ripke, der durch sein Buch “One Night in Rio” berühmt geworden ist und mittlerweile als Influencer fast eine Million Follower bei Instagram hat.

Der Vorsitzende des Fachbereichs Forschung und Lehre im ADC, Prof. Richard Jung von der Hochschule Niederrhein, begegnet der Vielfalt der Branche mit einem nachvollziehbaren Ordnungssystem. „Wenn Studierende die Möglichkeiten der Branche kennen, können sie sich bewusster entscheiden, welche Studieninhalte für sie zielführend sind. Mit dem Creative Campus möchte der ADC dazu beitragen, den Studierenden Perspektiven für Studium und Beruf aufzuzeigen.“

Wann und wo?

Der 1. ADC Creative Club findet statt am 16. und 17. Mai an der HAWK Fakultät Gestaltung in der Renatastraße 11 in 31134 Hildesheim. Beginn ist täglich um 13:30 Uhr, Ende des Programms am Dienstag, den 16. Mai, um 21:00 Uhr, im Anschluss Party. Am 17. Mai beginnt der letzte Vortrag um 17:00 Uhr. Der Eintritt zu allen Vorträgen ist frei.

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