Nach ihrem Studium der Kindheitspädagogik arbeitet sie im Bereich der Frühförderung bei AutHilde in Hildesheim
Öffnet euren Blickwinkel, hört auf euer Bauchgefühl und seid selbstsicher!
Wie sind Sie zur Hochschule HAWK gekommen und was hat Sie bewogen, genau hier zu studieren?
Nachdem ich bereits ein Semester Sonderpädagogik studiert hatte, erfuhr ich von Freunden von dem Studiengang Kindheitspädagogik. Daraufhin habe ich mich an der HAWK beworben und stellte schnell fest, dass dies genau das richtige für mich ist. Besonders die kleinen Gruppen und der familiäre enge Kontakt zu Lehrenden und Kommiliton*innen gefielen mir von Anfang an.
Aus welchem Grund wollten Sie Kindheitspädagogik studieren?
Einen bestimmten Grund gab es für mich nicht. Schon immer interessierte mich die Arbeit mit Kindern. Auch meine Mutter, die selber Erzieherin ist, prägte und inspirierte mich, diesen Weg einzuschlagen.
Welche Kompetenzen aus dem Studium sind für Sie besonders wichtig?
Das Studium erfordert eine Vielfalt an Kompetenzen, die ich in den verschiedenen Seminaren des Studiums erlernte. Besonders mein Bild vom Kind änderte sich. Zudem absolvierte ich innerhalb des Studiums eine Ausbildung zum Marte Meo Practitioner, wodurch ich viel über die Sprachförderung von Kindern lernte. Dies sind Bereiche und Kompetenzen, von denen ich auch heute noch in meinem Beruf profitiere.
Was war das größte Highlight während des Studiums?
Besonders die Seminare zur Sprachentwicklung bei Kindern waren ein echtes Highlight. Durch das neue Wissen hat sich meine Kommunikation mit Kindern stark verändert. Letztendlich habe ich sogar in meiner Bachelor-Arbeit über das Thema Sprache geschrieben.
Was wollten Sie während des Studiums werden?
Während des Studiums wollte ich Kita-Leitung werden. Weiterführend habe überlegt in eine Koordinatorinnen-Stelle einzusteigen.
Wo arbeiten Sie heute und welche Tätigkeiten üben Sie dort aus?
Heute arbeite ich im Bereich der Frühförderung. Zu meinen Aufgaben zählt primär die individuelle Förderung von Kindern mit Entwicklungsschwierigkeiten. Auch autismusspezifische Förderung und Verhaltenstherapie nach dem Behaviorismus gehören zu meinen Tätigkeiten. Mein Arbeitgeber ist AutHilde in Hildesheim.
Wie lief der Start ins Berufsleben? Welche Herausforderungen gab es?
Besonders die ersten Sitzungen im Autismusbereich waren sehr herausfordernd, da ich im Voraus wenig Erfahrungen mit Autismus gemacht habe. Alles in allem ist fast jeder Tag ein bisschen wie ein Neustart ins Berufsleben. Ob aufgrund eines Klient*innenwechsels oder der unterschiedlichen Gemütszustände der Kinder: Langweilig wird es nie.
Was unterscheidet Sie als Kindheitspädagog*in von anderen pädagogischen Fachkräften?
Besonders in den Entwicklungsberichten fallen mir Unterschiede auf. Als Kindheitspädagogin schreibe ich diese besonders fachlich im Vergleich zu anderen pädagogischen Fachkräften. Zudem besitze ich eine große Vielfalt an Materialien für unterschiedliche Lernbereiche. Beispielsweise habe ich jeweils eine Materialkiste zur Sprachförderung, zur Kognition, zur sozial-emotionalen Entwicklung usw.
Welche Highlights haben Sie auf der Arbeit?
Vor allem den Fortschritt der Kinder zu sehen, den sie mit meiner Unterstützung erreichen, ist ein echtes Highlight. Es ist ein schönes Gefühl, wenn die Kinder hüpfend am Fenster stehen, wenn ich zu ihnen komme oder wenn Kinder, die vorher kein Wort gesprochen haben, auf einmal das ganze Alphabet auswendig aufsagen können. Die Dankbarkeit und Wertschätzung der Kinder und Eltern zählen ebenso zu meinen Highlights.
Mein ultimativer Tipp für zukünftige Studierende:
Öffnet euren Blickwinkel, hört auf euer Bauchgefühl und seid selbstsicher!
Ihre Profession in drei Wörtern:
Prävention vor Entwicklungsschwierigkeiten
Selin Ceylan
Studiengang: BA Kindheitspädagogik
Abschlussjahrgang: 2022
Aktueller Arbeitsbereich: Frühförderung bei AutHilde in Hildesheim
Das Interview entstand im Rahmen des Studierendenprojekts "Berufliche Wege in der Kindheitspädagogik" im Sommersemester 2023.