"Ins Gespräch kommen, Stadtteilleben gestalten": So heißt das Seminar, in dem Studierende der Sozialen Arbeit kreative öffentliche Beteiligungsformate für die Hildesheimer Neustadt diskutiert und entwickelt haben. Hier ging es theoretisch wie praktisch um Empowerment und Partizipation. Ziel war es, eigene Ansätze für eine zukunftsfähige Stadtteilentwicklung beizutragen.

Stadtteilentwicklung unter Einbezug der Studierendenperspektive

Das persönliche Kennenlernen der wichtigsten Akteur*innen im Stadtteil, wie dem Quartiersmanagement, der „Initiative Neustadt“, Vertreter*innen aus der Kommunalpolitik und der Stadtverwaltung machte das Thema Bürgerbeteiligung erfahrbar. Im Gespräch mit dem „Arbeitskreis Radfahren“, mit Senior*innen und mit Menschen ohne Obdach wurden deren Perspektiven beleuchtet. Aktuelle Konzepte zur „Stadt der Zukunft“ und zu klimaverträglicher Mobilität gehörten ebenso zum Programm wie Stadtteilbegehungen. Dabei kamen die Studierenden mit verschiedenen Querschnittsthemen der Sozialen Arbeit in Berührung: 

  • Inklusion und die Notwendigkeit von möglichst leichten Zugängen für alle,
  • Gleichberechtigung,
  • Einbezug aller Altersstufen und Kulturen,
  • Achtung für diverse Lebensentwürfe,
  • soziale Nachhaltigkeit und mehr. 

Wintercafé von den Studierenden organisiert: Ort für Ideenaustausch zur Stadtteilsanierung

Nicht alle diese Themen ließen sich innerhalb des Semesters in Angeboten umsetzen. So ist das vom Seminar organisierte "Wintercafé" an der ehemaligen Hohnsenschule - ein noch zu erschließender HAWK-Standort mitten im Quartier gelegen – als ein erster Einstieg zu verstehen, um „ins Gespräch zu kommen“. 
Mit warmen Getränken und selbstgebackenen Keksen luden die Studierenden zum offenen Austausch ein. Persönliche Begrüßung und gemeinsame Platzbegehung inspirierten die Besucher*innen selbst zahlreiche Ideen für den Ort und für das Zusammenleben in der Neustadt einzubringen. Der „Flausch-Tausch-Tisch“ und bunte „Urban Gardening“-Modelle gaben Anregungen zu nachhaltiger Kreativität. Alle Vorschläge fließen in das Folgeprojekt im Sommersemester ein.

 

Zusammenwachsen aller Interessengruppen der Stadtteilsanierung als Ziel des Seminars

Aus Sicht des Seminars war das „Wintercafé“ ein voller Erfolg: Über mehrere Stunden und trotz winterlicher Kälte plauderten Anwohner*innen, Studierende, Kolleg*innen der HAWK und Mitglieder der Lambertikirche mit den Verantwortlichen aus dem Stadtteilmanagement, dem Ortsbürgermeister und Engagierten der Initiative. 
Das Bürger*innenradio Tonkuhle sendet im März zwei Interviews zum studentischen Leben in der Neustadt. Somit wurden die Ziele des Projektes - möglichst vielen unterschiedlichen Personen aus Hochschule und Nachbarschaft eine lockere Begegnung zu ermöglichen und damit das Zusammenwachsen aller Interessensgruppen in der Neustadt zu befördern - erreicht.

Ganzjähriges interdisziplinäres Kulturprojekt mit Fakultät Bauen und Gestaltung geplant

Im Sommersemester 2025 geht es weiter: „PARTI in der Neustadt“ heißt das ganzjährige Kulturprojekt, in dem Studierende diverse partizipative Angebote entwickeln und umsetzen werden. Weiterhin geht es darum, die Neustadt als „qualitätsvollen Aufenthaltsort“ zu entdecken und zu bereichern. Die Ergebnisse sind Teil im Prozess der Stadtteilsanierung. In Zusammenarbeit mit der Fakultät Gestaltung, der Fakultät Bauen, der Kirchengemeinde St. Lamberti und der Initiative Neustadt werden wir präsent sein und mitmischen. Eine Beteiligung bei dem Festival „Hildesheimer Wallungen“ ist geplant.

Eckdaten zum Projekt

Studiengang 
B.A. Soziale Arbeit (Hildesheim)

Studienbereiche 
Gesundheit und Soziales 

Zeitraum 
Wintersemester 2024/25 

Ziel 
Erlernen von Beteiligungsformaten und Hintergrundwissen zur Stadtteilentwicklung am Beispiel der Neugestaltung der Hildesheimer Neustadt

Das Projekt fand im 3. Semester als kulturpädagogische Vertiefung im Modul Angewandte Sozialarbeitswissenschaften statt.