Studierende aus den konstruktiven Fächern der Studiengänge „B.Eng. Baumanagement“ und „M.Eng. Energieeffizientes und Nachhaltiges Bauen“ folgten der Einladung auf die von Prof. Sebastian Höhmann und Prof. Manfred Käsmaier organisierten Exkursion.

Studierende vor den Spundwänden der Baugruben bei der Besichtigung der Baustelle Asbachkanal in Weimar

Die Studierenden starteten Ihre Exkursion am frühen Montagmorgen, um gegen Mittag von den Vertretern des Tiefbauamtes und dem verantwortlichen Bauüberwacher an der Baustelle des Asbachkanals in Weimar in Empfang genommen zu werden.

 

Das Besondere dieser Kanal-Baustelle ist, dass der Bach während der Bauarbeiten durch temporäre Leitungen umgeleitet werden musste. Der Kanal selbst ist für ein zukünftiges 50-jähriges Hochwasserereignis entsprechend groß dimensioniert worden. Die Konstruktion erfolgte mit Hilfe von Beton-Fertigteilelementen, die vor Ort verschlossen wurden.

Mitarbeiter der Deutschen Bahn sowie der Baufirma zeigen die Technik der Bodenfräse zur Baugrundstabilisierung

Der Dienstag begann mit einer Vorstellung des Sanierungsprogramms für die Gleisstrecke der Deutschen Bahn in Wandersleben. Vertreter der Deutschen Bahn erläuterten den Studierenden die Baumaßnahme, die als ein entscheidender Bestandteil zur Entwicklung der notwendigen Infrastruktur gilt, um bis zum Jahr 2030 den Betrieb von 740 Meter langen Güterzügen auf allen relevanten Strecken der Deutschen Bahn zu ermöglichen.

 

Der Fokus des 740-Meter-Programms liegt auf der Schaffung von Überholmöglichkeiten für solche Güterzüge, um die Kapazität von Mischverkehrsstrecken zu steigern.

An der Baustelle in Wandersleben erläuterten die Bau- und Projektleiter die Maßnahmen, die während des laufenden Zugbetriebs zur Verlängerung der Überholgleise und zur Erneuerung der Stellwerkstechnik umgesetzt werden sollen.

Besuch des bundesweit tätigen Bauunternehmens Schliefke Geopier

Am Nachmittag wurden die Studierenden von der Firma Schliefke Geopier empfangen, die freundlicherweise für das leibliche Wohl der hungrigen und ausgekühlten Studierenden sorgte. Das bundesweit tätige Bauunternehmen ist auf Maßnahmen zur Baugrundverbesserung spezialisiert.

 

Die technisch-physikalischen Zusammenhänge wurden zunächst im Büro erläutert. Auf dem Werksgelände wurden eigens für den Besuch der Studierenden der HAWK in Holzminden die Baugeräte und Maschinen aufgebaut. Die Bau- und Geräteführer zeigten die Ausführung von Rüttelstopfsäulen sowie deren Abhängigkeiten von verschiedenen Bodentypen. Rüttelstopfsäulen werden z.B. oft unter Neubauten der Logistikbranche eingesetzt.

Der ereignisreiche Tag ist anschließend mit einem gemeinsamen Abendessen in Erfurt ausgeklungen.

Denkmalpflege historische Altstadt Erfurt

Der Mittwoch Stand ganz unter dem Motto Denkmalpflege. Unter fachkundiger Führung von Vertretern des Landesamtes für Denkmalpflege konnten die Studierenden die historischen Altstadt Erfurts erkunden.

 

Erfurt war im Mittelalter eine der größten Städte Deutschlands und konnte sich weite Teile des mittelalterlichen Kerns erhalten. Die Studierenden lernten an durchgeführten, laufenden und geplanten Baumaßnahmen die Belange der Denkmalpflege innerhalb der Bauordnung und die Schwierigkeiten und Zwänge in der Umsetzung kennen.

Saaletalbrücke bei Bad Kösen

Der Höhepunkt der Exkursion war am Donnerstag die Besichtigung der Saaletalbrücke bei Bad Kösen. Nach einer eingehenden Präsentation der Entwurfs- und Planungsprinzipien durch die Firma Strabag folgte eine Führung über die beeindruckende Großbaustelle für die Studierenden. Die Brücke erstreckt sich über 1,2 Kilometer, ragt 60 Meter über das Tal empor und wird von 16 Pfeilern gestützt. Besonders hervorzuheben ist die hybride Bauweise der Brücke.

 

Dabei wurden der vordere und hintere Bereich der Brücke (Bereiche mit gleichbleibendem Radius der Trasse) im Taktschiebeverfahren in Stahlverbundbauweise hergestellt und von beiden Seiten eingeschoben.
Der mittlere Bereich der Brücke (Bereich mit veränderlichem Radius der Trasse; Klothoide) wurde als gevouteter Spannbetonhohlkasten im Freivorbau hergestellt.

Bei diesem Ortstermin fanden die vorbereitenden Arbeiten statt, um die beiden unterschiedlichen Überbautypen abschließend fugenlos und kraftschlüssig zu einem durchgängigen Tragwerk zu verbinden. Ein Großteil der hier beschriebenen Bauarbeiten ist bereits abgeschlossen und auf der Webseite von Krebs und Kiefer zu sehen.

Die Studierenden erhielten Einblicke, die sonst nur Fachleuten vorbehalten sind. Der Bauleiter führte die Exkursionsteilnehmer*innen über das Brückendeck bis hin zur Überbauspitze. Im Anschluss bestand die Möglichkeit, über die Widerlagerkammer den Hohlkasten in Stahlbauweise zu besichtigen. Dabei lernten die Studierenden die spezifischen Konstruktionsdetails kennen, die bei Stahlbrücken berücksichtigt werden müssen.

Eckdaten zum Projekt

Studiengang

Zeitraum

  • Wintersemester 2024/2025