Ein Exkursionsbericht von Nicole Trabandt
21 Studierende aus dem Kompetenzfeld Innenarchitektur besuchten im Sommersemester 2024 vier Städte in den Niederlanden. Die Exkursion fand im Rahmen des Kurses Fachtheorie Raum mit Prof. Günter Weber statt. Auf dem Weg durch Rotterdam, Wassenaar, Den Haag und Delft wurden insgesamt neun architektonisch und insbesondere räumlich herausragende Gebäude besichtigt und Gruppenpräsentationen zu diesen Gebäuden gehalten.
Der erste Tag der Exkursion begann am Hildesheimer Hauptbahnhof. Es ging von dort aus weiter mit der Bahn nach Rotterdam. Dort angekommen gab es eine kurze Verschnaufpause in unserem Hostel, welches sich in den weltberühmten Cube Häusern von Piet Blom befindet.
Rotterdam
Unser erster Stopp war die Kunsthal in Rotterdam. Das Museum wirkt von außen komplett unscheinbar., doch es bleibt definitiv durch sein buntes Auditorium und die großen, offenen Ausstellungsräume der etwas anderen Art im Gedächtnis. Danach ging es weiter zum „Depot“. Das Gebäude und das Konzept dahinter waren schon interessant. Aber ich glaube, ich spreche hier für die Mehrheit unserer Gruppe, wenn ich sage, dass der Ausblick und die Dachterrasse einfach nur fantastisch waren. Unser schöner und zugleich auch anstrengender Tag endete mit einem leckeren gemeinsamen Abendessen.
Am Donnerstag ging es zu dem „Port Pavillon“ direkt am Hafen von Rotterdam. Vor Ort testeten wir unsere geographischen Kenntnisse an dem Modell von Rotterdam, indem wir die Orte suchten, die wir bis jetzt gesehen hatten. Herr Prof. Weber hatte das Restaurant am Ende des Gebäudes entdeckt und den Manager überzeugt, uns eine kleine Führung zu geben. Dies war die erste Führung unserer Exkursion und auch eine sehr lehrreiche. Denn der Manager des „Kayatscha“ nahm kein Blatt vor den Mund und erzählte von all den Sachen, die während des Umbaus des Restaurants schiefgegangen sind oder einfach gar nicht erst bei der Planung beachtet wurden.
Er gab uns viele Weisheiten mit auf den Weg. Eine davon war, dass wir vor der Planung unbedingt darauf achten sollten, für wen wir planen und was diese Personen benötigen, um die Räumlichkeiten ohne Komplikationen nutzen zu können. Die ganze Führung war gleichermaßen aufschlussreich wie amüsant.
Von dort aus ging es weiter über die „Erasmusbrug“ zum „Nieuwe Luxor Theater“. Dort konnten wir kurz den Eingangsbereich besichtigen. Einen tieferen Einblick wird die Projektgruppe am Donnerstag erhalten. Sie hat Theaterkarten besorgt. Danach ging jeder für einige Stunden seinen eigenen Weg.
Abends trafen wir uns vor unserem nächsten Stopp, dem „Nieuwe Instituut“ wieder, um dieses auch zu begutachten. Der wohl interessanteste Raum dort war die Bibliothek. Dort standen nur Bücher zu architektonischen Themen, weshalb die Mehrheit der Gruppe nach der Besichtigung des Gebäudes und der Ausstellungen ausführlich die Literatur zu Architektur und Design studierte. Zum Abschluss fand im „Nieuwe Instituut“ die offizielle Veröffentlichung des Jahrbuchs 2023/ 2024 zur Architektur in den Niederlanden statt.
Markthalle in Rotterdam
Depot

Die Gruppe spiegelt sich in der Fassade des Depot
Kunsthal

Port Pavillon
Wassenaar, Den Haag und Delft
Am vorletzten Tag erwartete uns ein straffes Programm, also ging es schon früh auf zu unserem ersten Stopp: Wassenaar. Die Reise nach Wassenaar, vor allem der Weg vom Bus zum „Museum Voorlinden“, war einfach wunderschön, idyllisch und die perfekte Abwechslung zum Großstadttrubel von Rotterdam. Das Museum selbst war ebenfalls eine gelungene Abwechslung, denn die Ausstellungen bestanden aus großen Installationen und aus interaktiven Teilen.
Weiter ging es nach Den Haag, denn dort erwartete uns unser nächster Stopp: Das „Amare Kulturzentrum“. Es ist immer wieder verblüffend, wie viele Details hinter solch einem Gebäude stecken. Dies alles hätte man nie von diesem Gebäude gedacht, denn es sieht von außen nun mal aus wie ein großer Klotz. Am prägnantesten war wohl die familiäre Atmosphäre, die sich mittlerweile dort ausgebreitet hat, denn wie es der Name schon sagt, geht es dort um Liebe und darum, das Miteinander in Den Haag zu stärken.
Der offiziell letzte Halt der Exkursion war Delft. Dort trafen wir uns mit einer Studentin für Ingenieurwesen, welche uns ein paar der besonderen Gebäude auf dem Campus zeigte. Wir begannen mit der Architekturfakultät und dem gleichzeitig ältesten Gebäude auf dem Campus. Die Räumlichkeiten dort haben definitiv Eindruck hinterlassen. Danach machten wir uns auf zur Aula, der Bibliothek und dem „Echo“, welches mit seinem ausgeklügelten Nachhaltigkeitskonzept beeindruckte.
Das Amare Kulturzentrum in Den Haag
Letzter Stopp: Delft
Abschluss in Rotterdam
Tag vier ist der letzte Tag unserer Exkursion und somit auch Abreisetag. Vor der Abreise nutzten viele von uns die Zeit, in Ruhe zu frühstücken, einen Schlenker in die nahegelegene Markthalle von Rotterdam machen und eventuell noch Proviant für die Heimfahrt zu besorgen. Danach ging es in Ruhe zum Rotterdamer Hauptbahnhof und dann ab nach Hause.
Abschließend ist zu sagen, dass die Anstrengungen definitiv die Reise wert waren. Noch mal einen Riesendank an unser Planungsteam, denn ihr habt es geschafft, die Neugier in uns zu wecken und die Orte aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.