Erscheinungsdatum: 15.04.2016

China: erster internationaler Länderabend der HAWK im Sommersemester 2016

China: erster internationaler Länderabend der HAWK im Sommersemester 2016

Aus der Küche dringt aufgeregtes, lautes Stimmengewirr. Kein einziges Wort ist zu verstehen. An den Tischen bedienen sich die ersten Gäste an wundersamen Snacks. In kleinen Bechern wird Wein serviert. China-Restaurant? Nein, Café Kolja im katholischen Studentenwohnheim: Der erste Länderabend im Sommersemester 2016 startet bunt und temperamentvoll. Die an diesem Abend zahlreich erschienen Gäste unterhalten sich angeregt, während die chinesischen Studierenden in der Küche bei den letzten Vorbereitungen wirbeln.

Als Xinyue Wei von der HAWK-Partnerhochschule in Hefei die unterschiedlichen Speisen erklärt, berichtet sie auch, dass in China Gerichte traditionell zu verschiedenen Anlässen gegessen werden. Allerdings hält sich die Generation der heute 20- bis 30-Jährigen auch in China nicht mehr streng an alte Gewohnheiten: „Das sind Frühlingsrollen, die isst man eigentlich zum Frühlingsfest, das ist wie bei euch Weihnachten. Und das ist Zhong Zi, die sind nach einem berühmten chinesischen Dichter benannt und man isst sie zu seinem Todestag. Tang Yuan (kleine süßgefüllte Teigbällchen) isst man am Neujahrstag. Naja, ich esse das alles eigentlich das ganze Jahr“, sagt Xinyue Wei.

Die anschließende Präsentation ist nicht weniger spannend: Xinyue Wei stellt ihr Land und ihre Kultur sehr anschaulich: „China ist ein sehr großes Land und wir sprechen über 80 Dialekte. Unsere Kultur basiert auf den Gegensätzen Ying und Yang. Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille. In der chinesischen Kunst sagen wir: Weniger ist mehr und viel weiße Fläche finden wir schön. Es gibt große Unterschiede in unserem Land, vor allem zwischen dem Norden und dem Süden.“

Diese zeigen sich auch in den Essgewohnheiten. Hier scheiden sich die Geister: In Südchina wird oft süß gegessen, in Nordchina dagegen salzig. „Ich komme aus Chinas Mitte, also darf ich alles essen“, Xinyue Wei lacht. Eines lässt sich an diesem Abend auf jeden Fall festhalten: Das gemeinsame Essen spielt in der chinesischen Gesellschaft eine große Rolle. Das wird noch deutlicher als Xinyue die acht verschiedenen Küchen vorstellt. Bei dem Thema meldet sich auch ihr Kommilitone Qing Chuan Liu, der von derselben Hochschule kommt, zu Wort: „Ich bin aus der Provinz Hunan. Dort kocht man sehr scharf. Eigentlich esse ich gar nicht gerne scharf!“, gibt er schmunzelnd zu. Er stellt an diesem Abend auch sein Musikinstrument vor. Als er seine chinesische Flöte aus Bambusrohr anstimmt, lauschen die Gäste gespannt dem fremden Klang Chinas und applaudieren begeistert.

Zum Abschluss des Abends bietet Xinyue Wei ihren Gästen an, ihre Namen in chinesische Schriftzeichen zu übersetzen. „Dort, wo ich herkomme, gibt es viel Kalligraphie. Ich habe das auch gelernt.“ sagt sie. Ihr Angebot wird von den Studierenden gerne angenommen. „Ich dachte, mein Name sei länger, im Chinesischen sind es nur vier Zeichen“, staunt eine Teilnehmerin.

Damit neigt sich der erste internationale Länderabend seinem Ende zu. Die Fortsetzung der Reihe folgt am 25. April 2016 mit dem türkischen Abend.

Akademisches Auslandsamt der HAWK

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