Erscheinungsdatum: 17.07.2014

Bilder im Grenzbereich von habitueller und professioneller Wahrnehmung und Deutung

Prof. Dr. Lutz Finkeldey und Björn Sedlak von der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit referierten in dem Workshop "Bilder im Grenzbereich von habitueller und professioneller Wahrnehmung und Deutung".

Kooperation
Der Workshopsentstand in enger Kooperation mit den IJGD e.V.Die ijgd e.V. - ein Verein mit Tradition und klaren Zielen - betreut jährlich mehr als 5.000 Freiwillige in den unterschiedlichen Diensten. Mit ihrem Angebot richten sich die ijgd e.V. an junge Menschen, um sich gesellschaftliche Verhältnisse bewusst zu machen.

Teilnehmer/innen
Am Weiterbildungsangebot nahmen Sozialarbeiter/innen aus Hamburg und Hildesheim teil, die sich theoretisch wie praktisch mit der Differenz von Interpretationsoptionen insbesondere bei Bildern auseinandersetzten.

Bilder sind schnell gemacht
Eine kurze Berührung des Auslösers eines Fotoapperates ebenso wie das sensitive Tippen auf die Touch-Oberfläche des Smartphones und schon ist fixiert, was im Fokus der Betrachtung stand. Dabei setzt dieser technische Vorgang eine bewusste Handlung voraus, während alltäglich "Bilder im Kopf" zumeist als vom Akteur ungesteuerter, unbewusster Vorgang entstehen. Entsprechende Interpretationen sind dabei nicht ausschließlich individuell, vielmehr finden sie auch auf Basis sozio-kultureller Hintergrundfolien statt. Dies führt zur Gemeinsamkeit ebenso wie zur Differenz im Interpretationsspektrum.

Inhalte
In der Weiterbildung wurden theoretische Wissensbestände - etwa zur spezifischen Zielgruppe wie zur gesamtgesellschaftlichen Rahmung - mit einem bislang kaum praktizierten Ansatz hin zu einer »befremdenden Fotoarbeit« kombiniert. Dadurch wurden die im und durch das Bild angelegten Generalisierungen und Interpretationen für und durch die Teilnehmenden diskursiv hinterfragbar gestaltet. Dabei erweiterten sie den Workshop um Perspektiven ihrer Praxis mit jungen Menschen in Freiwilligendiensten.

Diese "Konvergenz des Blicks" trug auch der Diversität der Zielgruppe Rechnung, denn insbesondere die Arbeit mit Fotos zeichnet sich für verstehend-reflexive Prozesse in der Praxis Sozialer Arbeit gewinnbringend, wie Prof. Dr. Lutz Finkeldey und Björn Sedlak wissen. Björn Sedlak arbeitet aktuell im Rahmen seiner Dissertation an der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit an dem Thema und forscht zu visuellem Verstehen in der Praxis Sozialer Arbeit. Prof. Dr. Lutz Finkeldey publizierte bereits mehrfach zum Themenkomplex.

Quellen

Aus Schwerpunkt: Finkeldey, Lutz (2010): Gefangen in eigener Zeit und sozialer Herkunft.
Zwischen subjektiver Interpretation der „Welt“ und gesellschaftlichem Fortschreiten, Hannover

Finkeldey, Lutz/Kotte, Barbara (2011): So sind die also. Bilder und Welten von Jugendlichen, Hannover

Finkeldey, Lutz (2014): Denkwerkzeuge zum soziokulturellen Verstehen, Lich/Hessen

Sedlak, Björn (2013): Wenn Bilder sprechen – Zur interpretativen Rekonstruktion des Mediums Collage. Hochschulskript Universität Kassel.

Sedlak, Björn (2014): Theorien und Methoden visuellen Verstehens in der Praxis Sozialer Arbeit. Unveröffentlichtes Manuskript.


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