Die Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung (gif e.V.) hat jetzt in den Palmengarten nach Frankfurt am Main eingeladen, um ihr zwanzigjähriges Bestehen im Rahmen eines mit hochkarätigen Rednern bestückten Symposiums zu begehen.
Das Thema des Symposiums konnte nicht passender sein: "Immobilienwirtschaft im Wandel? 20 Jahre gif!"
Gestiegene Professionalität und Transparenz
Die immobilienwirtschaftliche Forschung und Lehre sowie die Praxis haben sich seit der Gründung im Jahr 1993 bemerkenswert weiterentwickelt. Durch das ehrenamtliche Engagement der mehr als 1.300 gif-Mitglieder wurde die Professionalität und Transparenz des deutschen Immobilienmarktes beständig gefordert und gefördert sowie nicht zuletzt durch eine Vielzahl von Richtlinien und Empfehlungen, Unterstützungen und Publikationen von Forschungsprojekten, Doktorandenseminare und Fachtagungen geprägt.
Diese Tatsache wurde nicht nur vom Präsidenten der gif und ehemaligen HAWK-Professor Dr. Matthias Thomas herausgestellt. Auch von Dr. Andreas Mattner, Präsident des Zentralen Immobilienausschusses (ZIA e. V.), dem Dachverband der deutschen Immobilienwirtschaft, wurde ein gleichlautendes Lob für die Arbeit der gif ausgesprochen. Dem schlossen sich Prof. Dr. Bob Martens, Incoming President der European Real Estate Society (ERES), Martin Eberhardt, Vorstandsvorsitzender der RICS Deutschland, sowie weitere Redner an.
Interdisziplinarität leben
Von der makroökonomischen Sichtweise, insbesondere geprägt durch Euro-Krise und Bundestagswahlen, über nachhaltige Architektur, Wandlungsprozesse in der Immobilienprojektentwicklung und der Veränderung der Immobilienfinanzierung bis zur Ethik waren eine Vielzahl brennender Themen vertreten.
Bei aller Euphorie erteilt der Mitgründer der gif und "Vater" der deutschen immobilienwirtschaftlichen Forschung Prof. Dr. Karl-Werner Schulte HonRICS vor der Mittagspause einen Denkzettel an das Auditorium. Die zunehmende Fokussierung der immobilienwirtschaftlichen Forschung auf den Finance-Sektor würde der Interdisziplinarität zuwider laufen. Die Branche solle sich wieder verstärkt zu ihren bauwirtschaftlichen Wurzeln bekennen und Immobilie nicht nur als Zahlungsstromlieferant sehen.
Sowohl der anwesende HAWK-Professor Dr. Jürgen Erbach als auch der mitgereiste wissenschaftliche HAWK-Mitarbeiter Christopher Jäger M. A. sahen sich in ihrer Meinung bestärkt, dass die Profilbildung der immobilienwirtschaftlichen Studiengänge"Immobilie" fokussieren solle – beide sehen darin einen großen Wettbewerbsvorteil der HAWK Holzminden, den es weiter auszubauen gilt: Hier steht noch "Immobilie" im Mittelpunkt des Curriculums!
ERES-Konferenz in Wien
Untermauert wurden die Worte von Prof. Dr. Schulte zum Teil auch durch die Eindrücke der zuvor stattfindenden ERES-Konferenz. Bereits im Juli 2013 waren Prof. Dr. Susanne Ertle-Straub, Prof. Dr. Bernhard Funk und Christopher Jäger M. A. nach Wien gereist, um sich als Multiplikatoren an der jährlich stattfindenden ERES-Konferenz über den aktuellen paneuropäischen immobilienwirtschaftlichen Forschungsstand zu informieren.Außerhalb der Vortragsräume boten insbesondere das Doktorandenkolloquium, die Abendveranstaltungen und der Ausflug zu der Campus-Baustelle der Universität Wien exzellente Möglichkeiten zum fachlichen und persönlichen Austausch.
Ansprechpartner/in:
- Prof. Dr. Susanne Ertle Straub
- Christopher Jäger, M.A.
