HAWK vergibt Rekordzahl von 157 Deutschlandstipendien
Er betonte: „157 Stipendien, so viele wie noch nie. Das zeigt, wie gut die Hochschule vernetzt ist, wie sehr die Fördernden uns unterstützen. Für mich ist es auch immer ein besonders schöner Anlass, wenn ich diese Urkunden übergeben darf. Neben den reinen Studienleistungen honorieren wir mit dem Stipendium ja auch ehrenamtliches und gesellschaftliches Engagement. Vor dem Hintergrund der oft hindernisreichen und herausfordernden Biografien, die wir kennen und von denen wir heute auch berichtet bekommen haben, zu sehen, dass trotzdem so ein gesellschaftliches Engagement da ist, das rührt an. Es macht auch viel Hoffnung für die Zukunft, dass wir solche jungen Menschen hier an der Hochschule haben. Vielen Dank an die Stipendiat*innen und vielen Dank auch an die Fördernden.“
In seinem Grußwort hob Göttingens Bürgermeister Dr. Ehsan Kangarani hervor: „Die HAWK ist ein wichtiger Teil der Göttinger Wissenschaftslandschaft und vom Deutschlandstipendium profitiert im hohen Maße auch die Region Südniedersachsen, denn die Stipendiat*innen engagieren sich im Klimaschutz, in der Integrationshilfe, in der Jugend- oder Vereinsarbeit oder vielen anderen Einrichtungen. Sie sind der Fachkräftenachwuchs von morgen.“
In diesem Jahr konnten 13 Fördernde mehr als im vergangenen Jahr gewonnen werden – das sind insgesamt 54 Unternehmen, 21 Privatpersonen, 21 Alumni, 9 Vereine und Verbände und 11 Stiftungen. Prof. Dr. Wolfgang Viöl, Vizepräsident für Forschung und Transfer und Schirmherr für das Deutschlandstipendium an der HAWK, ist begeistert: „Seit 2011 vergeben wir Deutschlandstipendien und die Zahl ist stetig gestiegen. Diese 157 Stipendien dieses Jahr sind ein Riesenerfolg. Das Motto Fördern für die Zukunft, Netzwerken für die Region‘ hat alle Fördernden motiviert und zu dieser Zahl beigetragen und das setzen wir an der HAWK aktiv um, denn wir verstehen uns als der Fachkräftelieferant für die Region. Wir wollen die Studierenden bei uns in der Region halten und wünschen uns, dass sie hier auch beruflich Fuß fassen, dass sie hier gesellschaftlich aktiv werden. Wir haben ein besonders gutes Matching zwischen den Fördernden und den Stipendiat*innen durch ein Auswahlgremium. Dieses findet genau die richtige Person für den Fördernden, die dann vielleicht sogar eine Abschlussarbeit in diesem Unternehmen schreibt oder auch die zukünftige Arbeitnehmer*in ist.“
Seit 2011 werden an der HAWK Deutschlandstipendien vergeben. Dabei übernehmen die Fördernden je Stipendium 150 Euro und der Bund gibt 150 Euro hinzu. Die Stipendien laufen über zwei Semester. Daniela Zwicker, Koordinatorin des Deutschlandstipendiums an der HAWK, hob hervor: „Seit 2014 können wir mehr als die vom Bund vorgegebene Quote von 1,5 Prozent der Studierenden fördern. Das ist eine Erfolgsgeschichte.“ Das HAWK-Netzwerk Deutschlandstipendium bestehe inzwischen aus mehr als 1000 ehemaligen Stipendiat*innen und mehr als 200 Fördernden und habe besonders für Unternehmen rund um die Standorte der HAWK große Bedeutung bei der Gewinnung von Fachkräften.
Vor rund 300 Fördernden, Stipendiat*innen, Gästen aus Politik, Wirtschaft und der Hochschule stellten Vizepräsident Wolfgang Viöl und Daniela Zwicker das Programm des Deutschlandstipendiums an der HAWK vor. In einer Podiumsrunde berichteten Fördernde und Stipendiat*innen und gaben eindrucksvolle Einblicke in ihre Biografien. Für ausdrucksstarke musikalische Unterhaltung sorgten Sängerin und Musicaldarstellerin Shandra Konzok und ihre Kollegin Assia Livchina.
65 Stipendien gehen an Studierende an der HAWK in Hildesheim, 36 an den Standort Holzminden und 60 an den Standort Göttingen.
Hildesheim
Laura Muth, Produktdesign (B.A.), studiert jetzt im Master an der HAWK-Fakultät Gestaltung.
„Durch das Deutschlandstipendium, das ich jetzt sogar zum zweiten Mal erhalten habe, fällt mir eine große Last von den Schultern. Ich kann mich neben dem Studium nun noch auf eigene Projekte konzentrieren. Zum Beispiel habe ich durch meine Bachelorthesis den IF Design Talent Award letztes Jahr gewonnen und wurde gerade für die Young Talent bei der Ambiente-Messe in Frankfurt ausgewählt. Jetzt kann ich mich durch diese Förderung neben dem Studium auf die Produktion einer Kleinserie konzentrieren.“
Claudia Jensch, Ausbildungsleiterin der Firma Refratechnik in Göttingen.
„Ich arbeite bei der Refratechnik und wir sind froh, dass wir junge Menschen, die so motiviert sind, mit einem Deutschlandstipendium unterstützen dürfen, selbst wenn sie nicht direkt aus der Feuerfesttechnologie, sondern aus anderen Fachgebieten kommen.“
Holzminden
Nils Plaza, studiert Green Building an der HAWK-Fakultät Management, Soziale Arbeit, Bauen in Holzminden.
„Ich wirke unter anderem im Fachschaftsrat sowie der Prüfungskommission mit. Mit den 300 Euro monatlich werde ich finanziell erheblich entlastet und muss somit nicht regelmäßig neben dem Studium auch noch arbeiten. Des Weiteren freue ich mich sehr darüber, direkten Kontakt zu Herrn Dr. Ulrich Stiebel zu haben, um mich in die Branche hinein vernetzen zu können.“
Ulrich Stiebel, Aufsichtsratsvorsitzender von Stiebel Eltron.
„Wir sind in einer starken Expansionsphase. Das war nicht immer so. Vor zehn Jahren mussten wir noch Personal abbauen, weil es einfach notwendig war. Aber jetzt hat uns die wirkliche Bevorzugung von Erneuerbaren Energien auch in der Wärmeerzeugung einen enormen Umsatzschub gebracht. Insofern freue ich mich sehr, dass wir hier mit den 5 Stipendiat*innen wirklich tollen Nachwuchs haben. Die Studierenden können bei uns Praktika machen, können bei uns Bachelorarbeiten schreiben. Wir brauchen diese Menschen.“
Göttingen
Jonas Dannenberg, studiert Regionalmanagement und Wirtschaftsförderung an der HAWK-Fakultät Ressourcenmanagement.
„Ich engagiere mich in der Hochschulpolitik und vielfältig in der Hochschule auch für meine Kommiliton*innen und freue mich sehr, dass ich von der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung Göttingen (GWG) gefördert werde.“
Andreas Redeker, Abteilungsleiter für Wirtschaftsförderung bei der GWG.
„Wir unterstützen schon länger das Deutschlandstipendium, weil wir als Wirtschaftsförderungsgesellschaft um die Wirkungskraft der regionalen Hochschulen für den Arbeitsmarkt natürlich sehr genau wissen und selbst als Wirtschaftsförderungsgesellschaft sehr davon profitieren, dass es an der HAWK das Angebot des Studiengangs für Regionalmanagement und Wirtschaftsförderung gibt. Wir freuen uns immer wieder, dass wir über das Deutschlandstipendium mit jungen Studierenden in Kontakt kommen und sie in ihrer Bildungsbiografie unterstützen können.“
Schon am Nachmittag hatte die HAWK ein Rahmenprogramm mit 5 parallel stattfindenden Fachvorträgen angeboten. Präsident Dr. Marc Hudy bedankte sich bei den Referent*innen: Prof. Dr. Christoph Rußmann (Photonik und Medizintechnik) sprach zum Thema „Femtosekundenlaser in der Medizin und den Life Sciences: Vom Lichtskalpell bis zur Genomanalyse“, Prof. Dr. Christian Podolsky (Produktionstechnik/ Präzisionsmaschinenbau) referierte über „3D-Druck – Trends, Möglichkeiten, Grenzen“. Bei Verw.-Prof. Dr. Manuel Nietert (Medizintechnik) ging es um die Frage: „Was steckt alles hinter einem neuen Diagnostiktest für Mukoviszidose?“, Prof. Dr. Christoph Gerhard (Physik und instrumentelle Analytik) sprach zu „Laser- und plasmabasierter Materialanalyse – Wie misst der Mars Rover, woraus der Mars besteht?“ und Dr. Ines Vollhardt stellte den Forschungsschwerpunkt „Green Engineering und Ökosysteme“ vor. Zudem waren die Teilnehmenden des Festaktes zu einem Rundgang durch den Gesundheitscampus Göttingen eingeladen.