Erscheinungsdatum: 31.05.2013

HAWK-Restauratorinnen laden zu einem Mitmachprogramm in die Hildesheimer Michaeliskirche ein

Der Welterbetag findet am Sonntag, 2. Juni 2013, unter dem Motto „UNESCO-Welterbe erhalten und gestalten“ statt.

Auch dieses Mal beteiligt sich die HAWK: Restauratorinnen der Fakultät Bauen und Erhalten und des Hornemann Instituts laden Groß und Klein zwischen 14 und 17 Uhr in die Michaeliskirche ein. Die Gäste dürfen selbst aktiv werden, mittelalterliche Malmaterialien in die Hand nehmen, spielen oder einfach nur schauen, wie moderne Digitaltechnik zur Erhaltung des Welterbes beiträgt.

Die Angebote:

Unter dem Motto „Malen wie vor 1000 Jahren“ können die Gäste die originale Malweise der berühmten Decke oder die Farbfassungen der Seligpreisungen in der Michaeliskirche nachahmen.Diese Art der praktischen Erfahrung mit Farben und Pinseln ist der Ausbildung der Studierenden in den Restaurierungs-Studiengängen der HAWK in Hildesheim entlehnt.

  • Auf kleinen Holztafeln können Kinder und Erwachsene ein Stück Decke in alter Technik malen: Dazu werden grundierte Holztäfelchen zunächst mit historischen Materialien geglättet. Dann wird ein Motiv der Decke verkleinert aufgepaust, eine Vorzeichnung entsteht. Die „Farbe“ kam im Mittelalter nicht einfach fertig aus der Tube. Daher werden die für die Malerei benötigten Farbmittel von den Besucher/innen aus bunten Erden, Eierschalen, Holzkohle und einem Bindemittel, also dem Klebstoff für diese farbigen Krümel aus Milch, Quark und Kalk, selbst hergestellt.

  • Die Seligpreisungen, die uns wegen des Gipsstucks sehr hell erscheinen, waren ehemals farbig gefasst. Es liegen einige Kopien von deren Köpfen bereit, die man frei oder nach mittelalterlichem Vorbild bunt anmalen kann.

  • Zum Hildesheimer Weltkulturerbe gehören auch die mittelalterlichen Handschriften des Domschatzes: Wer Zeit mitbringt, kann sich eine Kopie einer Buchmalerei daraus selbst erstellen. Einzelne Teilschritte von der Vorzeichnung bis hin zur fertigen Buchmalerei liegen als Anschauungsmaterial aus, so dass die Entstehung einer Buchmalerei in einer mittelalterlichen Schreibwerkstatt auch für Zuschauer gut nachvollziehbar wird.

  • Zur Erhaltung historischer Kunstschätze gehört nicht nur die Kenntnis ihrer Entstehung. Unter dem Motto „Ein Stück Welterbe digital“ können die Besucher/innen sich selbst einen Eindruck moderner digitaler 3D-Techniken am Computer verschaffen. Dazu werden Fotos eines Objektes aus allen Perspektiven angefertigt, um daraus ein dreidimensionales Netzmodell des erfassten Gegenstandes berechnen zu lassen. Das Ergebnis kann im Computer betrachtet und ggf. auch nachbearbeitet werden. Ähnliche Techniken werden aktuell benutzt, um digitale Modelle wertvoller Kulturgüter zu erstellen, die für Kopien oder zur Vorbereitung von Restaurierungsmaßnahmen verwendet werden.

Und natürlich wird es auch kulturhistorische Kirchenerkundungen für Kinder geben:

  • mit Rallyebögen zur Erkundung beider Welterbekirchen – denn zum Hildesheimer Welterbe gehört neben der Michaeliskirche auch der Dom. Ein bunter Fragenmix führt kleine Forscher/innen durch St. Michael zu den Kunstschätzen am Hildesheimer Dom und vermittelt auf spielerische Weise Wissenswertes zum Welterbe in Hildesheim. Interessierte Kinder erhalten den Fragebogen in der St. Michaeliskirche. Für Kinder, die einen ausgefüllten Bogen dort wieder abgeben, gibt es am Welterbetag eine kleine Überraschung.

Weitere Infos

HAWK-Restauratorinnen laden zu einem Mitmachprogramm in die Hildesheimer Michaeliskirche ein Junge rührt Pigmente an Junge rührt Pigmente an