Erscheinungsdatum: 10.12.2015

Performance zum Studienprojekt \"Auf der Spur von Vorurteilen zur Jugend\" von Prof. Dr. Lutz Finkeldey und Björn Sedlak begeistert das Publikum

Der Statistiker Nelson Staten beschreibt die Aktion wie folgt:

„Die Performance verfolgt das Ziel, den Glauben der Zuschauenden an die scheinbare Objektivität ihrer Vorurteile in Frage zu stellen. Das erreichen wir, indem wir wissenschaftliche Standards vorgaukeln und für uns selbst Unfehlbarkeit vereinnahmen“.

Die überspitzten, ironischen Charaktere der Darbietung orientieren sich gezielt an Stereotypen. Zuschauende sollen die Darstellenden schnell einordnen können. Die Performance selbst löst damit also direkt den Prozess aus, auf dessen Basis sich Vorurteile bilden.

Als Publikum hat sie hierfür Studierende und Mitarbeitende der Fakultät Soziale Arbeit sowie Praktiker/innen im Fokus. Denn bei diesen kann im Verhältnis zur Allgemeinbevölkerung eine überdurchschnittlich hohe Toleranz und Akzeptanz gegenüber sozial randständigen Gruppen erwartet werden. Zuschauende sollen unsicher darüber sein, ob „wir“ sie gerade zum Narren halten oder sie tatsächlich »durchschauen«.

Mit dem Thema »Jugend« befasst sich die Performance insbesondere, weil jeder Zuschauende bereits ihre oder seine Jugend erfahren hat. Das bedeutet, dass jeder Zuschauende angesprochen wird. Darüber hinaus haben alle eine Meinung zur heutigen Jugend. Diese Meinung hängt neben Faktoren wie Alter, Bildungsstand oder Herkunft auch entscheidend davon ab, wie die eigene Jugend erfahren wurde. Da die Performance also an Emotionen der Zuschauenden anknüpft, weckt sie unweigerlich Erinnerungen. „Wir schauen mit unserem Scanner in ihr Hirn und wissen, was sie zur Jugend bewegt“, so Frau Prof. Dr. Jasamann.

Die Performance nimmt über diesen Ansatz ein aktuelles Wissenschaftsverständnis aufs Korn: Die Durchführenden der Performance gehen von der Unfehlbarkeit der eigenen Methoden aus und vertreten diese auch gegenüber dem Publikum. Damit wird kritisch die Rolle der Wissenschaft in der heutigen Gesellschaft kommentiert. Denn Interessengruppen (meist aus der Wirtschaft) missbrauchen die Wissenschaft nicht selten, indem sie beispielsweise Studien finanzieren, deren Ergebnis sie schon vorher kennen.

Übrigens: Das Team um Frau Prof. Dr. Jasamann ist dennoch ohne jeden Zweifel in der Lage bei jedem Menschen, alle Teile des „zivilisatorischen Gedächtnisses“ (Stirnlappen) objektiv zu entschlüsseln.

Besonderer Dank gilt: den handelnden Personen, auch für die Ausgestaltung ihrer Rollen:

Prof. Dr. Jasamann,: Jasmina Henning (ProfessorIn)

Dr. Nelson Staten: Gordon Barnard (Statistiker)

Olga: Anita Günter (Krankenschwester)

Jenn Vision: Jennifer Kalina (Datenschutzbeauftragte)

Regie: Prof. Dr. Lutz Finkeldey (HAWK)

Begleitende Beratung: Björn Sedlak (HAWK)

Beratung auf dem Gebiet der Neurowissenschaften: Niclas Braun (Universität Oldenburg)

Plakatgestaltung: Daniel Hobein

Computer-Animation: Norbert Peter (Xineloyd)

Konzeptrealisierung: Ben Patterson (Fluxuskünstler)

Die Ausstellung des Projektes „Auf der Spur von Vorurteilen zur Jugend” ist noch bis zum 15.12.2015 im Foyer des Gebäudes Brühl 20 an der Fakultät Sozialen Arbeit und Gesundheit zu erleben.

Performance zum Studienprojekt "Auf der Spur von Vorurteilen zur Jugend" von Prof. Dr. Lutz Finkeldey und Björn Sedlak begeistert das Publikum Performance Performance