Erscheinungsdatum: 18.12.2015

Baustellen-Exkursion der Baumanagement-Studierenden nach Dresden

Baustellen-Exkursion der Baumanagement-Studierenden nach Dresden

Um Einblicke in Großbaustellen, besondere Bauwerke und Konstruktionen zu bekommen, finden im Studiengang Baumanagement regelmäßig Exkursionen statt. Ziel dieses Semester war die sächsische Landeshauptstadt Dresden.

"Schon als wir ankamen war klar, dass uns hier eine ganz andere Stadt erwartet als zuletzt in München", erzählt Jana Wiegand. Sie studiert im dritten Semester Baumanagement und blickt bereits auf verschiedene Exkursionen zurück.

Die im Zweiten Weltkrieg zerbombte Altstadt sei in den letzten Jahren mit viel Liebe zum Detail und bautechnisch anspruchsvoll wieder aufgebaut worden, das hätten Wiegand und ihre Kommiliton/inn/en bereits bei einer ersten Besichtigung sehen können. In Dresden gelte dabei das Prinzip, möglichst viel vom alten Mauerwerk zu erhalten und in die neuen Gebäude zu integrieren. Eine genaue Planung und bestenfalls Erfahrungen mit ähnlichen Projekten seien dabei wichtige Voraussetzungen für eine gelungene Realisierung.

Textilbeton als Baustoff mit großer Zukunft

Bei der Integration von altem Mauerwerk in neue Gebäude wird in Dresden schon oft auf den an der Technischen Universität Dresden entwickelten Textilbeton zurückgegriffen, der den Studierenden in einem Vortrag vorgestellt wurde. Der neuartige Baustoff ist ähnlich stabil, aber dank Carbonfasern sehr viel leichter zu verarbeiten als der herkömmliche Stahlbeton. Deshalb eignet er sich auch bestens zur Sanierung und Verstärkung bestehender Gebäude. Im Anschluss an die Vorstellung waren sich die Studierenden einig: Textilbeton hat Zukunft!

Dresdener Zwinger – Pflichtprogramm für Baustudierende

Eines der bekanntesten Wahrzeichen der Landeshauptstadt ist der Dresdener Zwinger. Aufgrund der aufwändigen Sanierungsarbeiten ist dessen Besuch ein absolutes Muss für Baumanagement-Studierende. In der traditionellen und eigens dafür eingerichteten Zwingerbauhütte werden dort alle barocken Figuren von Hand aufwändig saniert und erneuert. "Das ist ein endloses Unterfangen", so Wiegand. "Der regional abgebaute Sandstein ist sehr empfindlich. Alle paar Jahre entstehen schwarze Verfärbungen und der Stein wird instabil."

Die Elemente, die dann nicht erneuert werden können, werden mit einem speziellen Verfahren direkt vor Ort behandelt. Auch dieses Vorgehen konnten die Studierenden während eines Rundgangs miterleben.

Neubau für die Technische Universität

Ein weiterer Spezialbau, den die Gruppe besichtigte, ist der Neubau eines Gebäudes für die Technische Universität Dresden. Unter anderem aus Rücksicht auf besonders schwingungsempfindliche Geräte musste hier sehr stabil gebaut werden. Da das Gebäude gleichzeitig als Forschungsobjekt für die Mitarbeiter/innen der Universität dient, ist außerdem besondere Technik verbaut, die ebenfalls erklärt wurde.

Architektonische Highlights in Prag

Die Nähe zu Tschechien nutzte die Gruppe außerdem, um während eines Tagesausflugs Prag näher kennenzulernen. In einer architektonisch geprägten Stadtführung erfuhren die Studierenden mehr über die Bauwerke der Stadt, die sie anschließend in kleinen Gruppen erkundeten. Wiegand sagt, die viele Kirchen und Synagogen, das Schloss und die imposanten Brücken spiegelten deutlich die zeitgeschichtlichen Ereignisse in der Stadt wider.

Historisches trifft Moderne

Zurück in Dresden, wartete ein besonderes Bauwerk auf alle Liebhaber moderner Architektur: das militärhistorische Museum. Nach der Ausschreibung zur vollständigen Neugestaltung in 2001 erhielt der Amerikanische Stararchitekt Daniel Libeskind den Auftrag und verwandelte das Ende des 19. Jahrhunderts erbaute Gebäude auch äußerlich in einen wahren Blickfang.

Wissenswertes über die Produktion und Anwendung von Dämmstoffen

Auf dem Rückweg nach Holzminden besuchte die Gruppe abschließend zwei Dämmstoffwerke der URSA-Baustoffgruppe in Leipzig. Dort konnten die Studierenden ihr Wissen über die Produktion und Anwendung verschiedener Dämmstoffe vertiefen und im Gespräch mit den Mitarbeiter/inne/n des Unternehmens Vor- und Nachteile der Stoffe diskutieren.

Jana Wiegand und ihre Kommiliton/inn/en sind von der Exkursion begeistert. "Historisch geprägte Sanierungen, modernes Bauen mit besonderen bautechnischen Aspekten oder mit Textilbeton – wir haben wieder so viele verschiedene Spezialgebiete unseres Berufs kennengelernt", fasst sie zusammen.

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