Verständnis vom Norden zum globalen Süden an der Fakultät Gestaltung schaffen

In Form einer vorherigen Nachricht bat Isverding in der Veranstaltung darum: „Bitte bringe zum Workshop nichtmetallische Objekte mit, zu denen Du eine besondere persönliche oder emotionale Beziehung hast. Es kann sich um etwas aus der Natur handeln oder um einen kleinen, besonderen Gegenstand, den Du gefunden hast oder der Dir geschenkt wurde. Wichtig ist ein spezifisches Merkmal, das auch auf ästhetischer Ebene erkennbar ist. Diese Objekte sollten eine Größe zwischen 1 und 15 cm haben. Bitte denke daran, dass sie in den Arbeitsprozess integriert werden sollen.

Nach der Vorstellung der Fakultät für Gestaltung, des Lehrgebiets „Schmuck & körperbezogene Objekte“ und dem eigenen Forschungsfeld, leitete sie das Thema weiter ein. Die Gruppe untersuchte die mitgebrachten Objekte auf ihre Attribute und Merkmale hin, um festzustellen, welche Gemeinsamkeiten die scheinbar unterschiedlichen Objekte aufweisen. In der Reflexion dazu formulierten die Teilnehmenden einen Leitgedanken. Auf der Grundlage dieser subjektiven Bezüge entstanden Entwürfe in Form von Zeichnungen. In Gesprächen mit Prof. Melanie Isverding dachten die Studierenden über die materiell-technische Umsetzung nachgedacht. Es ist erwähnenswert, dass die Teilnehmenden lediglich basale Goldschmiedetechniken mitbrachten.

Gemeinsam wurden Montagetechniken und feinste Material-Bemaßungen entwickelt, um die nichtmetallischen Objekte mit verschiedenen Fassungs- und Broschierungstechniken in die Entwürfe zu integrieren. Dies war essenziell, da die Objekte innerhalb von nur drei Tagen fertiggestellt werden sollten. Prof. Melanie Isverding, eine ausgebildete Goldschmiedemeisterin, konnte direkte Unterstützung am Werktisch geben und auch im Fertigstellungsprozess bei der Montage hilfreich einwirken. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Studierenden einen enormen Arbeitsfluss mit großer intrinsischer Motivation einsetzten, was zu beeindruckenden Ergebnissen führte, die in einer Abschlussausstellung präsentiert wurden.

In Bogotá an der UEB finden sich Teilnehmer*innen aus unterschiedlichen Kontexten zum Auftakt des Workshops zusammen. Studierende mit verschiedenen Hintergründen und Gestaltungsdisziplinen treffen aufeinander. Das Anliegen des Workshops mit dem Titel „Material Narratives“ bestand darin, die semantisch-erzählerische Ebene der Materialien freizulegen und in eine künstlerisch-experimentelle Betrachtung zu wenden, um einen eigenen Ausdruck zu entwickeln.

Die Teilnehmenden waren eingeladen, sowohl Materialien aus der Natur oder natürlichen Ursprungs als auch solche wie Verpackungen, Kartonagen und Papier mitzubringen. Innerhalb von 2 Tagen entwickelten sie durch experimentelle Methoden eine ästhetische Praxis und arbeiteten gleichzeitig eine Erzählung heraus. Am letzten Tag ging es darum, eine Verbindung zwischen dem entstandenen Objekt und Kleidung herzustellen. In Zusammenarbeit mit der Escuela de Artes y Oficios Santo Domingo konnten die Teilnehmenden die Goldschmiedewerkstatt nutzten und so entwickelten sie Broschiernadeln, die sich visuell in das anknüpfende Objekt integrieren und es formal erweitern. Portraitaufnahmen banden die fertigen Objekte im Zusammenhang mit ihren Gestaltenden in eine szenografisch-persönliche Darstellung ein.

Ein wichtiger Hinweis soll hier erwähnt werden: „Die Qualität aller entstandenen Objekte beider Workshops beeindruckte sowohl durch die sichtbare Außenseite als auch durch die körperzugewandte, private Seite.