Das Studium der Restaurierung führt im Berufsleben nicht nur zu praktischer Restaurierungsarbeit, sondern wegen der breiten Ausbildung auch zu anderen Tätigkeiten im Bereich der Kultur. Im Kunsthandel sind zum Beispiel nicht nur kunsthistorische Kenntnisse gefragt, sondern auch das Erkennen von Fälschungen, die materialtechnische Zuordnungen zu verschiedenen Epochen und natürlich die Fähigkeit zur Restaurierung der Objekte.
Der in Süddeutschland ansässige Restaurator Axel Wieland hat in Hildesheim Gemälde- und Skulpturenrestaurierung studiert und ist seit 1998 selbständig tätig. Neben kirchlichen, staatlichen und privaten Kunden zählten fast von Anfang einige Kunsthändler zu seinen Auftraggebern, schon damals keine leicht zu bedienende Klientel. „Viel wollen – wenig zahlen“ war damals der erste Eindruck.
Durch Zufall wurde Axel Wieland angeboten, in einen neu zu gründenden Kunsthandel als gleichberechtigter Teilhaber mit einzusteigen. Der Sprung ins kalte Wasser war eine aufregende Abwechslung im Vergleich zu dem ansonsten recht ruhigen und beständigen Leben als Restaurator. Inzwischen betreibt er seinen eigenen kleinen (Nebenerwerbs-) Handel, arbeitet jedoch viel mit einem sehr erfahrenen Kollegen zusammen. Sein Hauptaugenmerk liegt nun nicht mehr auf dem klassischen Handel in einem Ladengeschäft sondern auf gelegentlicher Messetätigkeit.
In seinem Vortrag am 18. Mai 2016, um 18:30 Uhr an der HAWK in Hildesheim, Brühl 20, Hinterhaus , wird er aus seiner Sicht als Restaurator den Kunsthandel beleuchten, die Aufgabenfelder von Kunsthändlern und Auktionshäusern vorstellen und seine Tätigkeit in diesem Bereich. Es wird unter anderem auch darum gehen, ob es ethisch überhaupt zu vertreten ist, als Restaurator auch Kunsthändler zu sein, ob jede/r Kunsthändler/in werden kann, ob diese Tätigkeit Spaß macht und was man verdient.
Zum Vortrag mit anschließendem Gespräch und Umtrunk lädt das Hornemann Institut der HAWK ganz herzlich in die Alte Bibliothek, Brühl 20, in Hildesheim ein! Der Eintritt in frei.
Hornemann Institut
Erfahrungsbericht eines Restaurators mit Zahlen, Fakten und Anekdoten