Die Hansestadt Hamburg ist in diesem Jahr wieder ein beliebtes Exkursionsziel für die Studierenden der HAWK Holzminden.
Für eine Woche besuchten Studierende des zweiten Semesters Baumanagement in Begleitung der Professoren Rebmann und Rogosch diverse Baustellen und Bauwerke in Hamburg. Zur Einstimmung auf die bevorstehenden Tage und für einen ersten Überblick über die unterschiedlichen Entwicklungen im Hamburger Hafen wurde der Anreisetag mit einer Hafenrundfahrt abgeschlossen.
An den folgenden Tagen wurden verschiedene und durchweg sehr interessante Baustellen des Hoch- und Ingenieurbaus besichtigt.
Die erste Baustelle war die Erweiterung des Amalie–Sieveking–Krankenhauses, ein Bauvorhaben der BAM Deutschland AG. Der Vortrag des Projektleiters und die sich anschließende Besichtigung der Baustelle ermöglichten einen regen Austausch zu wichtigen Abläufen bei der Projektplanung und Projektumsetzung im schlüsselfertigen Hochbau und zu den Besonderheiten des Krankenhausbaus.
Von dort aus ging es zu einem weiteren Projekt der BAM Deutschland AG am Alsterufer, wo eigentlich "nur" eine Baugrube besichtigt werden sollte. Vor Ort zeigte sich jedoch, dass diese Baugrube mit vier Geschossen unter der Oberkante des Geländes ausgebaut worden war und dabei aufgrund der schwierigen Boden- und Wasserverhältnisse zahlreiche Herausforderungen durch die Ingenieure bewältigt werden mussten. Eine Baugrube dieser Größenordnung, die zur Gewährleistung der Standsicherheit komplett mit Stahlträgern ausgesteift ist, sieht man in Deutschland nur selten.
Ganz andere aber nicht minder interessante Einblicke in die Welt des Bauens gewährte die organisierte Führung durch die HafenCity Hamburg, die von der Baustelle der Elbphilharmonie bis zur HafenCity Universität ging. Hierbei konnten weitreichende Informationen über das auf Jahrzehnte angelegte städtebauliche Entwicklungskonzept der HafenCity, die anspruchsvolle Architektur vieler Neubauten und die Verbindung mit der benachbarten historischen Speicherstadt gewonnen werden.
Nicht nur für die Baumanager der Studienrichtung Ingenieurbau war die Besichtigung der Baustelle "Neubau der Retheklappbrücke" ein weiteres Highlight. Auftraggeber dieser Baumaßnahme ist die Hamburg Port Authority. Die in die Jahre gekommene Hubbrücke, die die Hauptverkehrsadern BAB A7 und BAB A1 verbindet, darf aufgrund des Verkehrsaufkommens im Hafen nicht gesperrt werden. Somit wird die neue Klappbrücke direkt neben der alten Hubbrücke errichtet. Mit einer Spannweite von 104,00 Metern entsteht Europas größte Klappbrücke, die eine Durchfahrt riesiger Containerschiffe ermöglicht. Nach einer Einführung in die Geschichte, Planung und Durchführung erfolgte die Besichtigung der Baustelle, die zu den bedeutendsten Infrastrukturprojekten im Hamburger Hafen gehört.
Mit dem Bauvorhaben "Sanierung von Rampenniederfahrten" auf dem Großmarkt Hamburg wurde das Programm der Besichtigung laufender Baustellen abgerundet. Neben den viele fachlichen Aspekten und technischen Anforderungen dieser anspruchsvollen Sanierungsbaustelle der EUROVIA Beton GmbH war es für die Studierenden besonders interessant, etwas über den beruflichen Werdegang des Projektleiters, Herrn Dipl.-Ing. Jaworsky, einem ehemaligen Studenten der HAWK Holzminden, zu erfahren.
Zum Abschluss der Exkursion stand die Besichtigung der Internationalen Bauausstellung (IBA) an. Der Grundgedanke der IBA (2006 – 2013) war, das Leben und das Miteinander ökologisch in Metropolen zu vereinen. Es galt zu beweisen, dass ein Wachsen unserer Metropolen klimafreundlich möglich ist. Vor diesem Hintergrund entstanden viele Projekte und Bauwerke, bei denen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit im Vordergrund stehen. Somit konnten die Exkursionsteilnehmer auch zu diesen Gebieten sehr interessante Einblicke gewinnen.
Die Exkursionswoche ermöglichte den Studierenden des Studiengangs Baumanagement, die in den Lehrveranstaltungen vermittelten theoretischen Grundlagen mit den in der Praxis umgesetzten Techniken zu verbinden und zu reflektieren. Zu den Aufgaben der Planung und Durchführung von Bauvorhaben konnten viele wertvolle Eindrücke und Informationen gesammelt werden.
Ein besonderer Dank gilt allen Beteiligten, insbesondere den Verantwortlichen auf den Baustellen, die diese Exkursion ermöglicht haben.
