Studierende der Sozialen Arbeit stellen Konzepte im Rahmen der „Querwoche" vor
Zwei Semester lang haben die Studierenden an ihren Projekten gearbeitet. Im Rahmen der „Querwoche“ der Fakultät stellen sie diese nun interessierten Kommiliton*innen und Gästen vor. Die „Querwoche“ bietet Studierenden einmal im Semester die Möglichkeit, sich in unterschiedlichen Veranstaltungen mit der Bandbreite der Sozialen Arbeit und aktuellen Herausforderungen in Gesellschaft und Lehre auseinanderzusetzen.
Das Projektseminar leitete Ines Hoffmann, Lehrende und Studiengangskoordinatorin im Masterstudiengang Soziale Arbeit. „Urban Gardening kann eine sehr vielfältige Methode in der Sozialen Arbeit sein“, erklärt sie. „Es ist sehr niedrigschwellig, viele Menschen werden erreicht und es bietet unzählige Möglichkeiten: von Sinneserfahrungen über die Selbstfürsorge bis zur Arbeitsplatzgestaltung.“ So sind auch die Konzepte der Studierenden für ihre Urban Gardening-Projekte sehr unterschiedlich. Sie alle beschäftigen sich jedoch mit dem Naturerleben und Umweltschutz in einer städtischen Umgebung.
Mit ihrem Projekt „Vergissmeinnicht“ wollen Lisa Dörfling, Melina Oerdek, Jonas Koock und Lennart Meyer beispielsweise Menschen mit Demenz die Möglichkeit geben, Fähigkeiten und Sinneserfahrungen wiederzuentdecken. Sie entwickelten ein Hochbeet, dass mit dem Rollstuhl unterfahren werden kann und so für Menschen mit körperlichen Einschränkungen gut zugänglich ist. Neben der Pflege der Pflanzen spiele auch das Kochen mit Kräutern eine große Rolle in dem Projekt, erklärt Jonas Koock. „So können die Menschen verschiedene Fähigkeiten trainieren und gleichzeitig werden die Sinneswahrnehmungen gestärkt.“ Um ihr Projekt umzusetzen, konnte die Gruppe nicht nur eine Einrichtung für demenzerkrankte Menschen, sondern auch eine Tischlerei als Kooperationspartner gewinnen. In der Werkstatt dürfen die Studierenden die Hochbeete anfertigen.
Mareike Bielke und Anna Singer haben mit ihrem Projekt eine ganz andere Zielgruppe ins Auge gefasst: Unter dem Titel „Lavendelträume“ besuchten sie an mehreren Tagen eine Krippe in Hannover, gestalteten mit den Kindern Blumenkübel und bepflanzten sie mit Lavendel. Aus den Blüten stellten sie anschließend Lavendelseife her. „Kinder sollten so früh wie möglich Erfahrungen mit Pflanzen sammeln können“, erklärt Mareike Bielke. Damit die Pflanzen und das Projekt lange bestehen bleiben, haben die beiden Studentinnen auch das benachbarte Studierendenwohnheim mit ins Boot geholt. Die Bewohner*innen dort kümmern sich um den Lavendel, wenn die Krippe geschlossen ist.
Ein Projekt umfassend und nachhaltig zu planen – das sei die besondere Herausforderung des Projektseminars gewesen, beschreibt Ines Hoffmann. Dazu gehöre nicht nur die Planung, Finanzierung und praktische Umsetzung. Wichtig sei vor allem, Projektpartner zu finden, die bereit seien, dauerhaft zu unterstützen. „Nachhaltige Projekte gelingen nur, wenn Sie Menschen dafür begeistern können“, so Hoffmann. Das sei den Studierenden an vielen Stellen gelungen.
Und auch über ihre eigenen Projekte hinaus wurde die Gruppe aktiv: Im Rahmen der Praxisstunden des Seminars bauten die Studierenden überdachte Sitzgelegenheiten, die nun im Innenhof der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit stehen.