Wenn niederländische Studierende etwas von Hochwasser hören, denken sie zunächst an die ständige Bedrohung durch Sturmfluten an der Nordsee. Bei einem dreitägigen Intensiv-Workshopjetzt an der Fakultät Bauwesen erfuhren sie, dass ihre Hildesheimer Kommilitonen dagegen etwas von den Gefahren verstehen, die von Überschwemmungen aufgrund überlasteter Flüsse ausgehen.
Nach bereits seit Jahren gemeinsam durchgeführten internationalen Workshops für Studierende des Studiengangs Architektur mit der Partnerhochschule Utrecht und der Fakultät Bauwesen der HAWK, organisierte Prof. Dr. Axel Stödter (Wasserbau und Wasserwirtschaft) mit seinen Kollegen aus Utrecht, erstmalig einen Workshop für Studierende des Bauingenieurwesens.
Neu und ungewöhnlich war an diesem Workshop, dass die Themen der am Abschlussstag stattfindenden Präsentationen durch gemischte Gruppen aus Utrecht und Hildesheim Wochen vorher festgelegt worden waren. So konnten sich die Studierenden hochschulübergreifend für ein Thema innerhalb ihrer Gruppen im Vorfeld begeistern, kennenlernen und austauschen. Aufgabenstellungen zur Dimensionierung, Standsicherheit und Betrieb von Talsperren konnten somit für die spätere Gruppenarbeit via Internet eingeteilt werden.
Insgesamt reisten 33 Studierende unddrei Dozenten aus Utrecht an, um gemeinsam mit 22 Studierenden der HAWK, Dozentin Heike Giesen und Prof. Dr. Axel Stödter in den Workshop zu starten. Nachdem sie von Dekan Prof. Alfred Breukelman begrüßt und auf den Workshop eingestimmt worden waren, begannen die Einführungsreferate durch Dozenten und den Hauptabteilungsleiter der Harzwasserwerke GmbH, Stephan Schumüller. Mit Sitz in Hildesheim betreibt die Harzwasserwerke GmbH sechs Talsperren im Westharz.
Ziel der Exkusion in den Harz waren die Innerstetalsperre, „Haustalsperre“ Hildesheims, die Sösetalsperre und die Okertalsperre als Beispiel für eine beeindruckende Absperrmauer. Thomas Gerberding und Robert Braunisch von den Harzwasserwerken führten die Studierenden durch das Wasserwerk, über den Damm und in die Kontrollgänge der Sösetalsperre. Sie gaben Einblicke in die komplexen Aufgaben der Unterhaltung und desBetriebs einer Talsperre.
Nach weiteren Arbeitsphasen wurden Abschlusspräsentationen zu den ausgegebenen thematischen Fragestellungen von den jeweiligen Studierenden-Gruppen gehalten und mit den Dozenten diskutiert.
Workshopthema: Hochwasserschutz durch Talsperren im Harz
Workshop HAWK und Hogeschool Utrecht