Erscheinungsdatum: 09.07.2012

Geologische Exkursion zum Duinger Berg, zum Osterwald, zum kleinen Deister und zum Nesselberg

Eine Historische Töpferregion zwischen Weser und Leine.
Am 06.07.2012 trafen sich Studierende und Lehrende der Fakultät K,. Studiengang Steinrestaurierung / Keramik und Wandmalerei/ Architekturoberfläche.
Mit dem Bus der Fakultät Bauwesen ging unsere Fahrt, Richtung zum Museum auf dem Burghof in Springe, wo uns die Vorsitzende des Museumvereins Frau Schwager erwartete und die dortige Ausstellung "Von der Tongrube in den Haushalt" erklärte.

Dem Rohstoff Ton, seiner Gewinnung und seinem Weg in die Töpferstuben in Altenhagen I und Völksen sowie der Versorgung der Töpfer mit dem notwendigen
Brennmaterial aus dem nahen Deister ist die Ausstellung im Springer Museum auf dem Burghof gewidmet. Daneben erwarten den Besucher interessante
Einblicke in den Themenkreis rund um die Töpfertechnik. Das Aussehen und die Funktionsweise eines Töpferofens und andere Aspekte werden anschaulich
präsentiert. Darüber hinaus informiert die Ausstellung über die lokale Geschichte des Töpferhandwerks.

Dann ging es weiter zum Museum im Wettbergschen Adelshof in Bad Münder.
Hier führte uns Museumsleiter Michael Meier durch die beiden Museen Bad Münder als Töpferort und die archäologischen Ausgrabungen von 1987 bis heute stehen im Mittelpunkt der Sonderausstellung "Von der Ausgrabung in die Vitrine" in Mehrere Tonnen Keramik aus der Zeit zwischen 1550 und 1850 haben die Untersuchungen in diesem Ort zu Tage gefördert. Daneben widmet sich die Ausstellung der Formenentwicklung der Keramik und des Dekors sowie der fachgerechten
Restaurierung geborgener Töpferschätze und der Auswertung der archäologischen Funde. Erstmalig zeigt das Museum im Wettbergschen Adelshof etwa 400 Gefäße und Ofenkacheln in der Sonderausstellung, der Dauerausstellung und im angegliederten Bürgerhaus.

Nach einer kurzen Pause ging es weiter.

Unser nächstes Ziel war die Wasserburg in Coppenbrügge. Auch führte uns Michael Maier durch die Ausstellung.
Das Thema hier lautete: Vom Handwerk zur Massenfertigung. Am Beispiel der Töpferfamilie Meywerk aus Brünnighausen veranschaulicht die Ausstellung, welchen Herausforderungen sich das traditionelle Handwerk im ausgehenden 19. Jahrhundert stellen musste. In dieser Umbruchphase sicherte Friedrich Meywerk den Fortbestand des Familienbetriebes durch die Herstellung von Massenware, z. B. die Fertigung von Blumentöpfen. Sein Bruder Carl Meywerk spezialisierte sich auf die Fabrikation hochwertiger Kachelöfen. Das Museum in der Burg präsentiert aus dem Erbe der beiden Betriebe wertvolle Stücke, Schmuckkacheln und Gips-Modeln, Blumentöpfe mit
Zierrändern und Gebrauchsgeschirr.

Dort nahmen wir eine Tasse Café oder eine Tasse Tee zur Stärkung ein, bevor es zum vorletzten Ziel Richtung Duingen weiter ging.

Im Duinger Töpfermuseum führten uns Gerd Gniesmer vom Töpfermuseum und Michael Meier gemeinsam durch die Ausstellung.

Steinzeug aus Duingen, Weserware aus Münder oder Völksen: Beides waren begehrte Handelsartikel, die weit über den regionalen Raum hinaus verhandelt
wurden. Pottlandkeramik ging nach Skandinavien, England, in das Baltikum, nach Osteuropa sowie in die Niederlande. Sogar bis nach Nordamerika und
in die Karibik fanden die Töpfererzeugnisse ihren Weg. Das Duinger Töpfermuseum präsentiert, auf welchen Routen und mit welchen Transportmitteln Steinzeug und Weserware ihre Reise antraten und schildert die Gefahren auf den Handelsfahrten. Die Darstellung des sozialen Alltags der Töpfer bildet einen weiteren Schwerpunkt
der Ausstellung.

Im Jahr 2000 wurde in Coppengrave ein mittelalterlichen Steinzeugofen nach archäologischen Erkenntnissen gebaut, in Zusammenarbeit von Prof. Stephan (Universität Göttingen) und dem Töpfer Johannes Klett-Drechsel (Fredelsloh), sowie dem Heimatverein Coppengrave. Als wissenschaftliche Versuchsreihe haben dort inzwischen 9 Brände stattgefunden.

Zur Information: Der Mittelalterofen in Coppengrave wird wieder gebrannt.
Am 14. und 15. Juli.2012

Die Letzte Station der Exkursion war der Lügenstein, und die Räuber Lippoldhöhle.
Geologisch gehört die Region zwischen Duingen und Bunkensen zum dort anstehenden Korallenoolith.

Geologische Exkursion zum Duinger Berg, zum Osterwald, zum kleinen Deister und zum Nesselberg Duingen Tonkuhle im Museum Springe (W.Kunzmann) Duingen Tonkuhle im Museum Springe (W.Kunzmann)