Erscheinungsdatum: 13.06.2011

Geplantes zentrales Zulassungsverfahren \\\"Studienstart\\\" wurde verschoben / Klarheit für Niedersachsens Hochschulen

Geplantes zentrales Zulassungsverfahren "Studienstart" wurde verschoben / Klarheit für Niedersachsens Hochschulen

Beim Zulassungsverfahren für die Studiengänge der HAWK in Hildesheim, Holzminden und Göttingen bleibt es für dieses Wintersemester 2011/2012 beim bewährten Verfahren, dass sich die Studieninteressierten direkt an der Hochschule um einen Studienplatz bewerben können. Dies gilt ebenso für die anderen niedersächsischen Hochschulen.

Ursprünglich war der Start eines neuen, bundesweiten Bewerbungssystems für zulassungsbeschränkte Studiengänge für Mitte Mai geplant, wurde aber jetzt von der Stiftung für Hochschulzulassung verschoben, die das entsprechende Online-Portal 'Hochschulstart.de' betreibt. Die Stiftung ist Nachfolgeorganisation der ZVS, der Zentralstelle zur Vergabe von Studienplätzen.

Auch HAWK-Präsidentin Prof. Dr. Christiane Dienel begrüßt diese Entscheidung, „denn die Stärke der HAWK ist ein unbürokratisches und sehr schnelles Zulassungsverfahren für Studieninteressierte. Gerade im kommenden Wintersemester, in dem der niedersächsische Doppeljahrgang an die Hochschulen kommt, darf die Studienplatzvergabe und Zulassung nicht durch ein fehlerhaftes Softwaresystem gefährdet werden“.

An der HAWK wären insgesamt 19 zulassungsbeschränkte Bachelor-Studiengänge an allen drei Standorten Hildesheim, Holzminden und Göttingen betroffen gewesen. Ausgenommen von den vorgesehenen Verfahren wären an der HAWK ohnehin die künstlerischen Studiengänge mit Eignungsprüfung der Fakultäten Gestaltung und Erhaltung von Kulturgut in Hildesheim sowie alle Master-Studiengänge gewesen. Auch der Bachelor-Studiengang Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie wäre nicht betroffen gewesen, weil er nur Fachschulabsolventinnen und –Absolventen ins vierte Semester aufnimmt.

Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur hatte die Entscheidung der Stiftung für Hochschulzulassung, den Start des dialogorientierten Zulassungsverfahrens zu verlegen, schon gestern positiv aufgenommen. Angesichts der noch nicht gelösten technischen Probleme hatte sich Niedersachsen für eine Verschiebung des Starts in Abstimmung mit den anderen Bundesländern ausgesprochen. Vor dem Hintergrund des doppelten Abiturjahrganges betonte die niedersächsische Wissenschaftsministerin Professor Dr. Johanna Wanka: „Die gute Vorbereitung der Hochschulen auf den starken Jahrgang darf nicht durch ein unausgereiftes Zulassungsverfahren beeinträchtigt werden. Jetzt haben unsere Hochschulen Planungssicherheit und können die erwarteten Studierenden sicher aufnehmen.“

Heute hat sich auch die Landeshochschulkonferenz zu Wort gemeldet: „Das bisherige, dezentrale Zulassungsverfahren hat sich in Niedersachsen bewährt“, stellte der Vorstandsvorsitzende der LHK, Prof. Dr.-Ing. Jürgen Hesselbach heute klar. „Es ist die derzeit einzige Möglichkeit, den Studienbewerberinnen und –bewerbern Sicherheit und Service bei ihrem Zulassungsverfahren zu bieten“, so der LHK-Vorsitzende und Präsident der Technischen Universität Braunschweig.

Grundsätzlich befürworten die niedersächsischen Hochschulen ein bundesweit einheitliches Verfahren zur Vereinfachung des Zulassungsprozesses. „Die übereilte Einführung in diesem Jahr wäre jedoch kontraproduktiv gewesen. Wir können den Bewerberinnen und Bewerbern nicht zumuten, dass Systemschwächen erst im laufenden Betrieb, sozusagen auf ihrem Rücken, ausgeräumt werden“, erläuterte Hesselbach.

Laut dem Zukunftsvertrag und der Zielvereinbarungen hatten sich die niedersächsischen Hochschulen darauf vorbereitet, das dialogorientierte Zulassungsverfahren flächendeckend einzuführen. „In den letzten Wochen hat sich allerdings zunehmend abgezeichnet, dass das komplexe EDV-Vorhaben noch nicht für die Anwendung ausgereift ist“, erklärte Hesselbach.

„Wir begrüßen die Entscheidung des Ministeriums, die Teilnahme am zentralen Zulassungsverfahren erst dann zu realisieren, wenn sichergestellt ist, dass das Verfahren einwandfrei funktioniert“, betonte auch LHK-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach, Präsident der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften. „Gerade im Jahr des doppelten Abiturjahrgangs ist es wichtig, keine unnötigen Risiken im Zulassungsverfahren einzugehen.“

Ziel des neuen Verfahrens ist, Unklarheiten an den Hochschulen zu vermeiden, ob alle Bewerber sich auch tatsächlich einschreiben wollen. Viele Studieninteressierte bewerben sich derzeit gleich mehrfach, damit sie sicher einen Studienplatz bekommen. So bleiben viele Studienplätze oft wochenlang bis zu den tatsächlichen Einschreibungsterminen frei und dann sind Nachrückverfahren notwendig. Das neue Zulassungsverfahren sollte dies verhindern.


Weitere Informationen:

•www.mwk.niedersachsen.de
•www.lhk-niedersachsen.de
•www.hochschulstart.de

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