Erscheinungsdatum: 21.06.2015

Master-Exkursion: Wasserbauten funktionieren nicht ohne Kenntnisse des Sedimenttransports

In den hydromechanischen Grundlagen, die Prof. Dr. Axel Stödter den Studierenden im dritten Semester des Studiengangs Bauingenieurwesen lehrt, klingt es noch verhalten an: Neben der Berechnung von Wasserdrücken auf Bauwerke und in Rohren, dem Auftrieb und der Dimensionierung von Kanälen und Fließgewässern, spielen Feststoffe im Wasser eine nicht zu vernachlässigende Rolle.

Für die Studierenden, die nun einige Semester später im Master-Studiengang angekommen sind und das Modul „Mehrfunktionale wasserbauliche Anlagen“ belegen, wurde diesmal eine ganze Exkursion diesem Thema gewidmet. Aber auch die Auseinandersetzung mit der Funktion komplexer Wasserbauwerke wie Schleusen und Schiffshebewerke kam nicht zu kurz.

Im Vorfeld stellte Stödter den Studierenden eine Anzahl von Anlagen zu Auswahl, gemeinsam legten sie die Route fest: Jeder Student musste vor Ort der Exkursionsgruppe seine Anlage in einem Referat vorstellen und auf Besonderheiten aufmerksam machen. Und das vor den eigentlichen Anlagenbetreibern, die aber den Referenten durchweg die Richtigkeit der übermittelten Informationen bestätigten.

Es ging zum Schiffshebewerk Scharnebeck bei Lüneburg, zur Schleuse Kiel-Holtenau im Nord-Ostsee-Kanal, zum Eidersperrwerk an der Nordseeküste und zur Hamburg Port Authority, die nicht nur den Hamburger Hafen für den Warenverkehr mit sämtlichen Infrastrukturanlagen betreibt, sondern auch die Elbe im Bereich Hamburgs bewirtschaftet.

Bis auf das Schiffshebewerk, das durch die Maschinentechnik und das Prinzip beeindruckt, war bei allen Anlagen das Sediment-Management maßgeblich, dabei spielt die Tide, das Wechselspiel von Ebbe und Flut, eine entscheidende Rolle: Der Nord-Ostsee-Kanal muss am Anfang und Ende davon freigehalten werdendurch Optimierungen der Betriebsweise des Eidersperrwerkeswirdneben dem Schutz vor Sturmfluten auf das Sedimentgleichgewicht in der Eider Einfluss genommen mit dem Ziel, die Verlandungen zu verringern. Bei der Elbe sind Vertiefungen und Ausbaggerungen im Hafen, aber auch Altarmertüchtigungen ein Dauerthema.

Das Fazit: Es erfordert eine intensive Eigenarbeit durch die Studierenden, sich auf diese Art mit Planung, Bau und Funktion von komplexen Wasserbauten zu befassen. Dafür bleibt das selbst erworbene Wissen präsent. Die Exkursion wurde durch Vorlesungen und weitere Fachreferate mit einem ergänzenden Thema vervollständigt.

Master-Exkursion: Wasserbauten funktionieren nicht ohne Kenntnisse des Sedimenttransports Schiffshebewerk Scharnebeck Schiffshebewerk Scharnebeck