Erscheinungsdatum: 17.01.2011

<p>Öffentliche Tagung des Hornemann Instituts lockt 180 Gäste aus acht Ländern nach Hildesheim / Kreuzgang von St. Michaelis steht auf dem Programm</p>

Salz in der Suppe – ja klar, aber Salz im Kulturgut? Nein, denn das schädigt und muss daher vermindert, möglichst sogar vorher verhindert werden. Das jetzt vom Hornemann Institut der HAWK aufgegriffene Thema der Salze im Kulturgut ist hochaktuell, denn trotz vieler Forschungen sind Salze weiterhin ein bedeutender Schadensfaktor von Kulturgütern: Salze wirken zerstörend, außen wie innen, und an sehr vielen Materialien, vor allem Steinen und Wandmalerei.
Und so ist es nicht erstaunlich, dass sich viele Fachleute aus der Praxis und der Wissenschaft beim Hornemann Institut bewarben, um auf dieser Tagung in Hildesheim vom 3.-5. Februar einen Vortrag halten zu können. „Wichtig war uns von Anfang an, viele Praktiker sprechen zu lassen, denn manchmal sind im Labor entwickelte Verfahren in der Praxis einfach nicht anwendbar. Außerdem wollten wir neue Vorträge, nichts Altes “, so die Organisatorin der Tagung, Dr. Angela Weyer, Leiterin des Hornemann Instituts.

Das zusammengestellte Programm zeigt die gewünschte Praxisorientierung: So finden sich allein acht Vorträge über Salzverminderungen, die meisten von Experten verschiedener Fachdisziplinen. So gibt es u.a. Vorträge zu zwei Sandsteinobjekten aus ostfriesischen Kirchen, zu den Wandmalereien in der Krypta von St. Maria im Kapitol in Köln, von St. Stephan in Chur (CH) und den Badstuben in Augsburg. Prof. Nicole Riedl, die an der Fakultät Erhaltung von Kulturgut die Studienrichtung Wandmalerei vertritt, erörtert ein laufendes Entsalzungsprojekt am UNESCO-Welterbe Konstantinbasilika in Trier. Bei den Projekten wurden verschiedene Verfahren eingesetzt, deren Vor- und Nachteile in den anschließenden Diskussionsrunden sicher eifrig diskutiert werden.
Zur besseren Verständlichkeit der Vorträge sind diesen Fallbeispielen drei Grundlagenvorträge namhafter Wissenschaftler (Prof. Dr. Karin Petersen (HAWK), Dr. Alison Sawdy (Fachhochschule Köln), Dr. Michael Steiger (Uni Hamburg) vorangestellt, die einige naturwissenschaftliche Gesichtspunkte des Themas aus Sicht der verschiedenen Fachdisziplinen erörtern: den Salztransport, die Schadensmechanismen und die mikrobiologischen Aspekte des Themas.

Die letzte Sektion greift das Thema „von der Forschung zur Praxis“ auf und stellt sich dem Problem, wie aktuelle Informationen aus der Forschung zeitnah zu den Praktikern gelangen können. Immer weniger Geld steht einem immer größeren Interesse nach lebenslangem Lernen gegenüber, immer mehr Nutzer wollen kostenlose, qualitativ hochwertige Infos im Internet. Viele Wissenschaftler ziehen jedoch Printmedien vor, die aber immer weniger finanzierbar sind. Hochschulen wie die HAWK gehen nun zudem mit E-Learning und Blended Learning ganz neue didaktische Wege. Dazu findet eine Podiumsdiskussion mit Drittmittelgebern sowie Wissenschaftlern aus Forschung und Praxis statt: Lutz Töpfer (Deutsche Bundesstiftung Umwelt), Christian Leonhardt (Vizepräsident vom Verband der Restauratoren), Prof. Dr. Ursula Schädler-Saub (HAWK) sowie Dr. Stefan Brüggerhoff (Deutsches Bergbau-Museum Bochum).

Außerdem werden die Gäste den Kreuzgang von St. Michael in Hildesheim besichtigen, an dem vor rund 10 Jahren eine große Salzverminderung durchgeführt wurde und an dem seitdem beobachtet wird, ob die Maßnahmen zur Salzverminderung ihre Wirkung zeigen.

Die Tagung findet anlässlich des Projektes des Hornemann Instituts zur Entwicklung von SalzWiki statt, eines internetbasierten Informationssystems inkl. Repositorium zum Thema Schäden durch Salze, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird.
Das Tagungsprogramm und die Zusammenfassung der Vorträge finden sich unter: www.hornemann-institut.de

Interessierte sind herzlich eingeladen, sich direkt beim Tagungsbüro am Hohnsen 2 zu melden. Die Tageskarte kostet 35 €, die Gesamttagung 65 €, Studierende erhalten einen deutlichen Rabatt.

Öffentliche Tagung des Hornemann Instituts lockt 180 Gäste aus acht Ländern nach Hildesheim / Kreuzgang von St. Michaelis steht auf dem Programm

Tagungsort ist die stimmungsvolle Aula der HAWK am Hohnsen 2, in der die rund 180 Gäste gut Pla Tagungsort ist die stimmungsvolle Aula der HAWK am Hohnsen 2, in der die rund 180 Gäste gut Pla