Erscheinungsdatum: 03.12.2014

Eindrücke einer Exkursion der Baumanagement-Studierenden ins Ruhrgebiet

Baumanagement in Holzminden zu studieren bedeutet, nicht nur aus Büchern und von Modellen zu lernen. Wer sich für den Bachelorstudiengang entscheidet, bleibt am Puls der Zeit und vor allem nah dran an der Branche- mit Praxisprojekten, aber auch mit Exkursionen. Diesen Herbst zog es die Baumanagement-Studierenden des dritten und fünften Semesters ins Ruhrgebiet, wo sie eine Woche in verschiedene Bauprojekte eintauchten. Auf dem Programm standen außergewöhnliche Baustellen und Bauwerke, von komplexen Großprojekten in Innenstädten bis hin zum UNESCO-Welterbe "Zeche Zollverein".

14.000 Quadratmeter Klinker für Dortmunder Neubau
Bereits am ersten Tag der Exkursion durften die Studierenden hinter die Kulissen einer Großbaustelle im Herzen Dortmunds schauen: Am "Dortmunder U", dem Kunst- und Kreativzentrum der Stadt, das mit seinem beleuchteten "U"“ in neun Metern Höhe die Skyline prägt, werden derzeit zwei neue Berufskollegs errichtet. Im Oktober feierten die Neubauten Richtfest - und schon in zwei Jahren werden hier rund 6.000 junge Menschen ausgebildet.
Bei einer Führung über die Baustelle des Millionenprojekts erfuhren die Baumanagement-Studierenden mehr über Besonderheiten, die bei einer großen, innerstädtischen Baustelle zu beachten sind. Erstaunt hat die Studierenden dabei vor allem die Menge und Größe des verbauten Klinkers: Um die rund 14.000 Quadratmeter des Vormauerwerks fertigzustellen, müsste eine einzige Person etwa 7,5 Jahre arbeiten.

Technik im Untergrund und Sicherheit auf allen Ebenen
Auch im Untergrund wird im Ruhrgebiet gebaut. Bei der Besichtigung des Neubaus eines U-Bahn-Tunnels unter einer Bundesstraße konnten die Studierenden den Einsatz einer besonderen Schalungstechnik betrachten, die für den schnelleren Baufortschritt auf Schienen montiert wurde.
Anschließend ging die Reise weiter nach Werl, wo derzeit ein neuer Bereich für die Sicherheitsverwahrung einer Justizvollzugsanstalt entsteht. Viele neue Erkenntnisse brachte dabei nicht nur die Größe des Sonderbaus mit sich. Auch Sicherheitsauflagen, die schon während der Bauphase keine Ausnahme dulden, wurden erklärt. So dürften zum Beispiel Baustellenkräne aufgrund des Risikos eines Ausbruchsversuchs nicht über die Mauern der weiterhin genutzten Anlage schwenken. Daneben erläuterten beteiligte Mitarbeiter Organisationsabläufe, die ein solches Großprojekt erfordert.

Architektur und Stahlverarbeitung
Genauso vielseitig und bemerkenswert wie die millionenschweren aktuellen Bauprojekte sind im Ruhrgebiet die vielen Bauwerke und Areale von historischer Bedeutung. Einen festen Programmpunkt der Exkursion stellte so etwa das UNESCO-Welterbe "Zeche Zollverein" dar, und mit einer Besichtigung der Villa Hügel, dem ehemaligen Wohnsitz der Industriellenfamilie Krupp, folgte ein eindrucksvolles Beispiel der Industriearchitektur. Ganze 269 Zimmer umfasst die Villa aus dem 19. Jahrhundert und war damit für die Studierenden ebenso beeindruckend wie das 24 Hektar große Gelände der ehemaligen Steinkohlezeche in Essen.

Auf den Spuren der Industriellen sowie des Baustoffs Stahl besuchten die Baumanagement-Studierenden anschließend die Firma Thyssen-Krupp in Bochum. Dort konnten sie hautnah erleben, wie- zu diesem Zeitpunkt noch 1.200 Grad heiße- Stahlbrammen unter 6.000 Tonnen Gewicht gewalzt und zu sogenannten "Coils", riesigen Stahlblechrohren, weiterverarbeitet werden. Auf Erkundungstour durch die riesigen Hallen des Konzerns konnten die Studierenden neben dem Warmwalzwerk auch die Veredelung der Stahlbleche mit Zink ansehen. Die Stahlbleche werden später beispielsweise der Produktion von Autokarosserien dienen.

Einmalige Gelegenheit

Zum Ende der Exkursion besichtigte die Gruppe eine Baustelle am Hagener Bahnhof. Was zunächst noch wie eine einfache Straßenbaustelle wirkte, entpuppte sich schnell als gelungenes Beispiel für die Komplexität, mit der Baumanager/innen im Berufsalltag konfrontiert sind. Neben dem Straßenbau fließen hier auch andere Aspekte des Ingenieurbauwesens, etwa Wasser-, Brücken- und Deponiebau, in die Arbeit ein.

Eine einmalige Gelegenheit bot sich den Studierenden mit einem Besuch der Großbaustelle des Kohlekraftwerks Westfalen. 2,4 Milliarden Euro Investitionsvolumen - allein diese Summe macht neugierig, was hinter den Kulissen passiert. Mittlerweile ist das Kraftwerk zu 95 Prozent fertiggestellt, bietet aber nach wie vor spannende Einblicke in den Kraftwerksbau. Als Highlight werden die angehenden Baumanager dabei sicher den Kühlturm des Kraftwerks in Erinnerung behalten- schließlich durften sie diesen von innen besichtigen.

HAWK-Studierende profitieren von guten Kontakten und starkem Netzwerk

Nicht nur im Studiengang Baumanagement, sondern auch in den vier weiteren Bachelor- und den zwei Masterstudiengängen in Holzminden profitieren die Studierenden von den hervorragenden Branchenkontakten der Fakultät und ihrer Dozent/inn/en. In enger Abstimmung mit Unternehmensvertreter/inne/n werden die Studieninhalte kontinuierlich den Anforderungen der Arbeitswelt angepasst. Praxisprojekte sind ein wichtiger Bestandteil im Studienverlauf. So knüpfen die Studierenden meist schon während des Studiums selbst erste Kontakte und sammeln Erfahrungen, die ihnen den Karrierestart deutlich erleichtern.

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