„In der Jugendberufshilfe ist die Ökonomisierung der Sozialen Arbeit bereits weit voran geschritten. Die Arbeitsbedingungen der Sozialarbeiter/innen in diesem Arbeitsfeld haben sich nachhaltig negativ verändert. Die Möglichkeiten, benachteiligte Jugendliche adäquat zu fördern, sind durch die veränderten Rahmenbedingungen stark eingeschränkt worden.“
Zu diesem Ergebnis kommt das Projekt „Dialog mit der Praxis“. Im Rahmen des Praxisforschungsprojekts haben sich Studierende mit den gegenwärtigen Entwicklungen im Feld der Sozialen Arbeit auseinandergesetzt. Anhand von Grundlagentexten zur Ökonomisierung erfolgte zunächst eine kritische Auseinandersetzung mit den positiven und negativen Effekten des sogenannten „New Manageralism“. Anschließend wurden die Auswirkungen dieser Entwicklungstendenzen auf die Praxis der Sozialen Arbeit am Beispiel der Jugendberufshilfe untersucht. Hierfür wurde zunächst der aktuelle Fachdiskurs analysiert. Im Anschluss daran erfolgte die Durchführung einer empirischen Studie.
Die Auseinandersetzung mit dem Thema Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit anhand eines Beispiels aus der Praxis hat die Teilnehmer/innen des Praxisforschungsprojekts für den Zusammenhang zwischen wachsender Ökonomisierung und der Tendenz zur Deprofessionalisierung sensibilisiert. Eine Studierende fasst ihre gewonnenen Erkenntnisse wie folgt zusammen:
„Solange Klient/inn/en weniger Aufmerksamkeit bekommen, als die „Verwaltungs- und Organisationsstrukturen“ der Arbeit der Sozialarbeiter/innen, kann keine Rede von einer professionellen Arbeit sein. Besonders die Bearbeitung des Grundlagentextes zur Ökonomisierung der Sozialen Arbeit hat meinen Blick in diese Richtung gedreht. (...) Die Soziale Arbeit ist eine Arbeit mit dem Menschen, die Interaktionen, Kommunikation, Beziehungsarbeit, Kontinuität sowie Zeit benötigt. Sie darf nicht auf Monotonie und das Abhaken von Fällen reduziert werden. Nach dieser Arbeit stelle ich mir die Frage, wie man die Auswirkungen der Ökonomisierung entschärfen und weitere Auswirkungen verhindern kann.“
Die komplette Forschungsarbeit als PDF-Dokument finden Sie hier
oder auf der Mitarbeiterseite von Dr. Jürgen Ebert Rubrik "Studentische Praxisforschungsprojekte".
