Erscheinungsdatum: 19.05.2015

Studierende der HAWK und des BCIT in Kanada bauen Pavillons auf beiden Kontinenten  

Es ist die erste internationale Partnerschaft der HAWK, die so schnell kreative und stabile Ergebnisse vorweisen kann. Vor gerade mal einem Jahr wollte eine Studentin der HAWK in Kanada studieren. Über die kanadische Botschaft in Berlin wurde der Kontakt zum British Columbia Institute of Technology (BCIT) aus Vancouver geknüpft. Unterdessen haben Studierende gemeinsam und online einen Pavillon entworfen, ein Exemplar davon in Vancouver aufgebaut und jetzt beim Gegenbesuch das außergewöhnliche Sitzmöbel auch in Hildesheim vor der HAWK-Mensa fertiggestellt und feierlich eingeweiht.

Prof. Dr. Georg Klaus von der Fakultät Bauen und Erhalten ist begeistert: „Das ist Praxiserfahrung, wie wir sie uns wünschen.“ Die Studierenden konnten erkennen, wie komplex die Entwicklungsvorgänge seien und welche große Rolle der menschliche Faktor spiele. Kollege Wesley Wollin vom BCIT erzählt, dass die Realisierung der beiden Pavillons viel Arbeit gemacht habe, aber dass am Ende beeindruckende Ergebnisse entstanden seien. Sein Fazit für das nächste Projekt: „Kleiner, einfacher, weniger Risiko.“

Projektverantwortlicher Dipl.-Ing Thomas Kauertz: „Ein unglaubliches Gefühl. Es ist einfach toll für die Studierenden zu sehen, wie etwas entsteht, was sie selbst geplant haben.“ Der Abgesandte der kanadischen Botschaft, Dr. Bruno Wiest, sieht vor allem die Nachhaltigkeit der Partnerschaft: „Aus solchen Kontakten entwickeln sich erfahrungsgemäß jahrzehntelange persönliche und berufliche Verbindungen.“

So sind beide Hochschulen überzeugt, den richtigen Partner erwischt zu haben – was keine Selbstverständlichkeit ist. Die Kanadier hatten eine deutsche Institution gesucht, die auch Holzingenieurwesen als Studiengang anbietet und fanden sie in der HAWK mit der Fakultät Bauen und Erhalten in Hildesheim. Die Kennenlernphase begann vor einem Jahr und die Idee entstand, ein gemeinsames binationales Studienprojekt zu starten: einen baugleichen Holzpavillon für beide Standorte zu entwerfen und zu realisieren. Online arbeiteten die kanadischen und deutschen Studierenden an ihren gemeinsamen Entwürfen – bei acht Stunden Zeitunterschied und auf Englisch.

Ein absolutes Novum an der HAWK, wie Präsidentin Prof. Dr. Christiane Dienel betonte. Aus den Vorschlägen entschieden sich die Studierenden und Lehrenden in einer gemeinsamen Onlinesitzung Anfang Februar für den kompliziertesten Entwurf: 270 Einzelteile aus Holz sollen sich zu einen neuen runden Campus-Treff zusammen fügen, kaum ein Bauteil gleicht dem anderen. Eine große Herausforderung für beide Seiten, wissen die Projektverantwortlichen von der Fakultät Bauen und Erhalten, Prof. Dr. Georg Klaus, Dipl.-Ing Arch. Thomas Kauertz, Prof. Günter Weber von der HAWK-Fakultät Gestaltung sowie der kanadische Kollege Wesley Wollin, denn bereits im März soll der erste Pavillon in der Great Hall im BCIT eingeweiht werden.

Dazu fliegen die beteiligten HAWK-Studierenden der Fakultät Bauen und Erhalten sowie der Fakultät Gestaltung nach Vancouver und helfen bei den Abschlussarbeiten. Dann, Anfang Mai der Gegenbesuch aus Kanada, jetzt sollte auch der zweite Pavillon zu Ende gebaut werden. Damit das klappt, legen die Studierenden Sonderschichten am Abend, an Feiertagen und am Wochenende ein. Die zeitintensivste Herausforderung: das Streichen in den Farben der Fakultät Bauen und Erhalten (hellblau), der Fakultät Gestaltung (gelb) und des BCIT (dunkelblau), während pastellgelb der Auflockerung dient. Am Ende steht der Feinschliff der 270 Bauteile.

„Das Spannende an dem Projekt war, dass wir eigentlich die gesamte Organisation selbst gemacht haben und dass wir jetzt sehen, dass alles zeitlich gepasst hat, das war sehr aufregend für uns“, zieht Sophia Benecke (20) abschließend Bilanz über das Studienprojekt. Alle unter einen Hut zu bringen, sei die größte Herausforderung gewesen, ergänzt Maximilian Engelmann aus dem Konstruktionsteam.

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http://www.theconnectedstudio.com/hawk/

Studierende der HAWK und des BCIT in Kanada bauen Pavillons auf beiden Kontinenten   Voller Erfolg: Der Pavillon vor der HAWK-Mensa steht und alle Beteiligten sind begeistert Voller Erfolg: Der Pavillon vor der HAWK-Mensa steht und alle Beteiligten sind begeistert