Erscheinungsdatum: 21.03.2016

Jury prämiert Neugestaltungsentwürfe von Master-Studierenden der Fakultät Gestaltung

Die Jury des HAWK-internen Wettbewerbs zur Neugestaltung der Sakristei-Ruine der St. Lamberti-Kirche in Hildesheim hat drei studentische Entwürfe prämiert und einen davon zur Umsetzung empfohlen. Im Vorfeld hatten sechs Master-Studierende der Fakultät Gestaltung insgesamt sieben Konzepte zur Neugestaltung der Ruine eingereicht. Die Leitung für den Wettbewerb trugen Professor Hartwig Gerbracht, Professor Hans Lamb und Diplom Designer Cord Theinert.

Die Aufgabe der Studierenden bestand darin eine Gestaltung zu entwickeln, die dazu anregen soll, über Zerstörung und Wiederaufbau nachzudenken.Die Entwürfe sollten zusätzlich den Blick für ähnliche Geschehnisse und Erfahrungen öffnen. Das Kunstreferat der Evangelisch-lutherischen Landeskirche und die Hanns-Lilje-Stiftung haben den Wettbewerb gefördert. Alle sieben Konzepte lassen sich bis zum Sonntag, 03. April 2016, zwischen 9:00 und 17:00 Uhr in der St. Lamberti-Kirche am Neustädter Markt besichtigen.

Sieger-Entwurf dokumentiert ehemalige Sakristei und Zerstörung zur selben Zeit

Der Siegerentwurf stammt von David Müller. Er zeichnete mit wenigen, frei im Raum platzierten Linien auf der einen Seite die ehemalige Sakristei nach und dokumentierte damit gleichzeitig auch die Zerstörung der Sakristei. Auf diese Weise kann der Betrachter die Zerstörung und den Wiederaufbau assoziativ und sogar körperlich nachvollziehen.

Den zweiten Preis erhielt Julian Steimer, der mit dimensionsgleichen, rot lackierten Stahlelementen die Bruchkante der Ruine darstellt. Auch dieser Entwurf überzeugte durch die Anregung der Vorstellungskraft des Betrachters und der gleichzeitigen Wahrnehmung des existierenden Ortes.

Den dritten Preis erhielt Chong Wu für seinen Skulpturenweg, der die Geschichte von Zerstörung und Wiederaufbau dokumentiert. Die einzelnen Objekte eröffnen dabei Sichtachsen, die jeweils einen Bezug zum Ort ermöglichen.

Große Begeisterung in der Jury

Die Jury zeigte sich von der Vielfalt der Entwürfe der Studierenden begeistert. So haben alle Beiträge das Potenzial, kreative Prozesse in Verstand, Herz und Seele auszulösen. Aus diesem Grund haben die Juroren drei Preise vergeben und einen Entwurf zur Realisation empfohlen.

Die Sakristei stand seit ihrer Zerstörung im zweiten Weltkrieg in nahezu unverändertem Zustand als sichtbares Mahnmal für die Schrecken des Krieges. Dies wollte der St. Lamberti-Pastor Jürgen Loest ändern und setzte sich daher mit Professor Gerbracht in Verbindung. Aus der Zusammenarbeit entstand der Wettbewerb. Unter den sieben Hochschul-externen Juroren saßen unter anderem Vertreterinnen und Vertreter der Kirchengemeinde, der Stadtplanung und Stadtentwicklung Hildesheim und des Amts für Bau- und Kunstpflege.

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