Erscheinungsdatum: 07.01.2015

Architekturstudierende aus Hildesheim und Utrecht entwickeln Planungskonzepte für Berlin

Architekturstudierende aus Hildesheim und Utrecht entwickeln Planungskonzepte für Berlin

Eine Brachfläche im Zentrum Berlins, die historische Bausubstanz einer ehemaligen denkmalgeschützten Eisfabrik, dazu die umfassenden Ziele einer nachhaltigen Stadtentwicklung: Der Rahmen für den diesjährigen Entwurfsworkshop, den die Fakultät Bauen und Erhalten der HAWK gemeinsam mit der Partnerhochschule Hogeschool Utrecht veranstaltet hat, hätte nicht anspruchsvoller sein können.

Zum inzwischen siebenten Mal trafen sich Bachelor-Studierende der Studiengänge Architektur und Bouwkunde zu einem gemeinsamen Entwurfsworkshop, um sich - in jeweils wechselnden Orten - mit aktuellen Themen der Stadtplanung zu befassen. In diesem Jahr also Berlin und eine Planungssituation, welche die Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor Herausforderungen stellte und welche die gemischten Teams - betreut von Hildesheimer Seite durch Matti Schmalohr, Alfred Breukelman und Pauline Menzel - mit Erfolg meisterten.

Zu Beginn der Veranstaltung standen Vorträge, Gespräche und Besichtigungen auf dem Programm, um sich ein möglichst umfassendes Bild von der Situation zu bilden. Das Grundstück an der Köpenicker Straße in Berlin-Mitte, eine durch die Teilung Berlins entstandene und bis heute unbebaute Brachfläche, soll nach den Vorstellungen der Stadt im Zuge umfassender Stadtentwicklungsmaßnahmen neuen Nutzungen des Wohnens und Arbeitens zugeführt werden.
Außerdem galt es, das Ufer der Spree zugänglich und erlebbar zu machen und eine ehemalige Eisfabrik in die Planung einzubeziehen. Die attraktive Lage, nicht zuletzt ein auf dem Grundstück befindliches „informelles“ Tipi-Dorf, sorgte dafür, dass unterschiedliche Interessen abzuwägen waren.

In der „Kiezspinne“, einem Nachbarschaftszentrum in Berlin-Friedrichshain hatten die Studierenden beste Arbeitsbedingungen, um nach eingehender Grundlagenermittlung und anhand von Modellen und Zeichnungen städtebauliche und gebäudeplanerische Konzepte zu entwickeln.

Bei aller Intensität der Projektarbeit blieb noch ausreichend Zeit, gemeinsam die Stadt zu erkunden und zu erleben. Dass auch namhafte niederländische Architekten ihre Spuren in Berlin hinterlassen haben, davon konnten sich die Studierenden aus Utrecht und Hildesheim bei einer exklusiven Führung durch die Niederländische Botschaft überzeugen.

Bei der abschließenden Präsentation der Arbeiten mit Gästen aus den Niederlanden, England und Deutschland zeigte sich ein großes Spektrum unterschiedlicher Konzepte für die Bebauung des Gebietes. Neben verschiedenen Angeboten für das innerstädtische Wohnen und Arbeiten fanden sich zahlreiche Vorschläge, die die Besonderheit des Ortes aufnehmen und ihn in die Umgebung einbinden: von Ausstellungs- und Begegnungszentren bis zu Markthallen und Restaurants.

Der Entwurf eines der sechs Entwurfsteams, bestehend aus Tjeerd Huisman, Nazife Cakmak und Valerie Neumann, verschließt sich zur Köpenicker Straße, öffnet sich mit der vorgeschlagenen Bebauung zur Spree und schafft damit vielfältig erlebbare und nutzbare Freiräume um die vorhandene Eisfabrik, die örtlichen Künstlern als Atelier- und Ausstellungsgebäude zur Verfügung steht.

Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde am Ende wieder einmal deutlich, dass in dieser Form durchgeführte Entwurfsseminare unverzichtbare Ergänzungen des Studienalltags darstellen und bleibende Erlebnisse und Erfahrungen schaffen – weit über die Herausforderungen einer komplexen Entwurfsthematik hinaus.

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