Zur Feier der 60sten Wiederkehr ihres Ingenieur-Examenshaben sich sechs ehemalige Kommilitonen an der HAWK getroffen, um ihre ehemalige Ausbildungsstätte noch einmal von innen zu erleben. Gerfried Böhme, Bruno Broszeit, Joachim Koch, Gerd Stoewer, Wolfgang Stracke und Gerhard Becker waren in ihrem erlernten Beruf als Hochbauingenieure sehr erfolgreich und haben wie ihre zum Teil bereits verstorbenen Kollegen ein gutes Stück zum Wiederaufbau unseres Landes beigetragen.
Vor 60 Jahren traten 24 Studierende des Semesters 5a der Hochbauabteilung nach dem Winterhalbjahr 1955/56 zur Prüfung an und 23 von ihnen schlossen ihr Studium erfolgreich ab. In das altehrwürdige Gebäude am Hohnsen 2 - heute Teil der HAWK - war damals die Staatsbauschule Hildesheim gerade wieder eingezogen, nachdem zwischenzeitlich die Stadtverwaltung dort untergebracht werden musste. Die Studenten konnten sich nach anfänglichen Einschränkungen, die noch auf Nachwirkungen des Zweiten Weltkrieges zurückzuführen waren, wieder ganz auf ihre elf Fächer konzentrieren und sich wacker in den schriftlichen und mündlichen Prüfungen schlagen. Der Bedarf an Baufachleuten in der damals noch jungen Bundesrepublik war groß. So verwundert es nicht, dass keiner der Absolventen jemals auch nur einen Tag arbeitslos war.
Der jüngste in der Gruppe, Gerhard Becker, hat bei dem Treffen die Aufgabe übernommen, den Lebensweg eines jeden einzelnen seiner Kommilitonen zu skizzieren. Dies zeigt, wie groß seinerzeit der Zusammenhalt innerhalb des Semesters war und nach 60 Jahren immer noch ist. Die insgesamt 57 regelmäßigen Semestertreffen, zu denen sich die Absolventen an verschiedenen Orten getroffen haben, sind in einer über die Jahrzehnte geführten Kladde sauber und ordentlich dokumentiert. Das jetzige Treffen soll jedoch das letzte sein. Daher haben die Ingenieure jetzt das Heft als Zeitzeugnis für eine erfolgreiche Ausbildung an der Hildesheimer Bauschule an das Archiv der Hochschule übergeben.
Die Examensjubilare, die zum Teil mit ihren Familienangehörigen nach Hildesheim gekommen sind, haben aber nicht nur in Erinnerungen an die eigene Studienzeit geschwelgt, sondern ließen sich vom Dekan der Fakultät Bauen und Erhalten, Prof. Dr.-Ing. Günther Bahre die Entwicklungen und die aktuelle Situation in den Studiengängen Architektur sowie Bau- und Holzingenieurwesen erläutern. Natürlich durfte der Rundgang durch das Haus nicht fehlen. Zielsicher identifizierten die "älteren Semester" auch noch nach 60 Jahren ihren damaligen Klassenraum. Und natürlich besuchten sie auch die Aula des Gebäudes am Standort Hohnsen 2. Hier verleiht die Hochschule auch heute noch die Abschlusszeugnisse mit mahnenden und aufmunternden Worten, genau wie vor 60 Jahren.
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Prof. Dr.-Ing. Günther Bahre
