Erscheinungsdatum: 26.01.2015

Internationale Studierenden-Teams der HAWK und des kanadischen BCIT planen und konstruieren gemeinsam

Es wird nicht nur gemeinsam geplant, sondern auch zusammen gebaut. Dafür kommunizieren und reisen Studierende und Dozenten um die halbe Welt: Zwischen der HAWK und dem British Columbia Institut of Technology (BCIT) in Vancouver, Kanada, ist jetzt ein interkontinentales Bauprojekt an den Start gegangen. Das Projekt ist das erste im Rahmen der jungen Hochschulpartnerschaft zwischen HAWK und dem BCIT und wird mittels videogestützter Konferenzsoftware vorbereitet - betreut von vom E-Learning-Team der HAWK unter Leitung von Thomas Kittel und Birgit Wittenberg. Innerhalb von zwei Monaten soll ein baufertiger Entwurf eines Holzpavillons entstehen, der am Ende des Semesters auch errichtet wird: Je ein Exemplar soll in der kanadischen Partnerhochschule und an der HAWK in Hildesheim realisiert werden.

Geplant ist eine sogenannte Connection Lounge, ein Pavillon, der als ein Ort zum Treffen und Verweilen für Studierende und Lehrende gedacht ist, aber auch Raum für kleinere Gruppenarbeiten bieten soll. Die erste Phase des Projekts ist dabei als Wettbewerb angelegt, die Hildesheimer Teilnehmer/innen sind Studierende der Studiengänge Architektur, Innenarchitektur und Lichtdesign. In acht deutsch-kanadischen Teams werden innerhalb von drei Wochen Vorschläge erarbeitet, aus denen am Ende eine Jury, bestehend aus Professoren und Dozenten beider Hochschulen, den Siegerentwurf küren wird.

Dabei gehe die Projekterfahrung auch über die rein inhaltliche Arbeit hinaus, ist sich der kanadische Architekturprofessor Wesley Wollin sicher. Denn das Projekt biete die Möglichkeit, Erfahrungen unter neuen Voraussetzungen zu machen. Wollin bezeichnet dies als den „canadian approach“ – den kanadischen Ansatz, mehr über andere Kulturen und ihre Vorgehensweisen herauszufinden.

Die inhaltlichen Vorgaben für das Projektziel sind dabei sehr frei, erklärt Prof. Günter Weber: „Zum Glück wissen wir noch nicht genau, was am Ende dabei herauskommt. Man soll die Möglichkeit haben, im Pavillon in verschiedenen Formen miteinander in Kontakt zu treten.“ Holz habe als Material gewisse Gesetzmäßigkeiten und Grenzen, was die Studierenden herausfinden müssen. „Trotz der kurzen Projektdauer werden wir uns mit der Jury am Ende Zeit nehmen und intensiv diskutieren, was möglich ist“, meint Weber.

Am 1. März besuchen die deutschen Projektteilnehmer/innen unter der Leitung von Prof. Dr. Georg Klaus, Prof. Günter Weber sowie Dipl.-Ing. Thomas Kauertz in Vancouver das BCIT, um die erste Version der Connection Lounge auf dem Campus in Vancouver zu errichten. Das geschieht zusammen mit den kanadischen Projektteilnehmer/inne/n. Am 6. März ist die Eröffnung in Vancouver geplant.

Die Unterkunft der Studierenden ist in der Nähe der Hochschule, da die meisten der kanadischen Kommiliton/inn/en relativ weit entfernt zur Uni wohnen und somit ein Aufenthalt bei den Projektpartnern logistisch zu schwierig geworden wäre.

Dipl.-Ing. Thomas Kauertz betont, dass es für die Studierenden eine tolle Erfahrung biete, innerhalb des Bachelorstudiums an diesem internationalen Projekt teilzunehmen. Über die Software könnten beide Seiten auf dieselben Dateien zugreifen und so auch gemeinsam mit ihren kanadischen Teammitglieder/inne/n Entwürfe erstellen.

Und auch die Studierenden finden die neue Arbeitsform und das Projekt an sich sehr spannend. In den wöchentlichen Video-Chats besprechen sie ihre Ideen und zeichnen gemeinsam an Entwürfen.

Eine der Teilnehmerinnen ist auch Kim Kristina Scharf, sie studiert Architektur (B.A.) im dritten Semester. Scharf fliegt nun für drei Monate nach Kanada an das BCIT als Austauschstudentin und wird auf dem anderen Kontinent an dem Projekt teilnehmen: „Das war eine recht spontane Entscheidung. Ich habe mich innerhalb von zwanzig Minuten dazu entschlossen, als ich gefragt wurde“, sagte Scharf zu ihrem Auslandsstudium. „Ich freue mich darauf, mein Englisch aufzubessern und dann dort Kurse zu besuchen.“ Eine Kommilitonin aus Kanada hat sie im ersten Chat auch bereits ein wenig kennengelernt, was sie recht praktisch findet.

Im Mai kommt der Gegenbesuch aus Kanada, der dann die Hildesheimer Version der Lounge konstruieren wird. Die Lehrenden haben sich dazu den Vorplatz der Mensa am Hohnsen ausgesucht, wo sie den Holzpavillon aufbauen möchten. Das Projekt, wie auch die Partnerschaft, wird von Dr. Bruno Wiest, dem Canadian Trade Commissioner an der kanadischen Botschaft in Berlin, begleitet und unterstützt.

Dipl.-Ing. Thomas Kauertz
Prof. Günter Weber
Prof. Dr. Georg Klaus

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