Erscheinungsdatum: 31.03.2011

<p>Fakultät erweitert ihr Lehrprogramm mit der Kombination von Präsenzveranstaltungen mit den E-Learning Kursen des Hornemann Instituts</p>

Integriertes Lernen oder auf Englisch Blended Learning bezeichnet eine Lehre, die traditionelle Präsenzveranstaltungen mit modernen Formen von E-Learning didaktisch sinnvoll verbindet. Diese Lernform verbindet die Flexibilität von elektronisch angebotenen multimedial bereicherten Lernmaterialien mit den sozialen Aspekten der direkten Kommunikation und dem praktischen Lernen von Tätigkeiten.

Im Bereich des wissenschaftlichen Arbeitens wird diese Lernform bereits erfolgreich seit Jahren in der Fakultät angewendet. Seit diesem Sommersemester hat die Fakultät auf diese Weise zum ersten Mal mit einer Wahlveranstaltung zu Interdisziplinären Fragen der Restaurierung ihr Wahlangebot des Masterstudiengangs erweitert.

Lerninhalt dieser Wahlveranstaltung sind Wachsmoulagen (franz. mouler: etwas formen), also dreidimensionale, lebensgroße Abbildungen von kranken Körperteilen. Sie wurden ab der Mitte des 19. Jahrhunderts hergestellt, indem man einen Abdruck (zumeist aus Gips) von dem Körperteil herstellte, mit Wachs oder einem Wachs-Harzgemisch ausgoss und anschließend –direkt beim Patienten – möglichst naturalistisch bemalte. Zur Präsentation wurden sie in der Regel mit Stoff eingefasst und auf Grundbrettern oder in Schaukästen fixiert.
Aufgrund ihrer Fragilität und Materialzusammensetzung ist die Konservierung und Restaurierung von Wachsmoulagen anspruchsvoll, auch hinsichtlich ihrer vermehrten Nutzung im Ausstellungs- und Lehrbetrieb.

Die Texte und auch die meisten Bilder des Kurses kommen von den Diplomrestauratorinnen Johanna Lang, Ute Hack und Luise Kober sowie der Kulturhistorikerin Dr. Sandra Mühlenberend. Die Inhalte basieren auf den Ergebnissen eines interdisziplinären Forschungsprojektes, das dem Deutschen Hygiene-Museum in Dresden (DHMD) im Rahmen des "KUR – Programms zur Konservierung und Restaurierung von mobilem Kulturgut" der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder bewilligt wurde. Das Projekt entwickelte und erprobte ein Konservierungs- und Restaurierungskonzept für Moulagen beispielhaft anhand der hochkarätigen Moulagensammlung des DHMD. Neben dem Hornemann Institut waren noch folgende Projektpartner beteiligt:

  • Bayerisches Nationalmuseum München, Restaurierungsabteilung
  • Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité
  • Doerner Institut München
  • Hochschule für Bildende Künste Dresden

Dieser internetbasierte Kurs eröffnet den Teilnehmenden Einblicke in die Geschichte von Wachsmoulagen und in die Verfahren ihrer Herstellung und es werden die Grundsätze ihrer Restaurierung im Spannungsfeld zwischen ihrer Nutzung als Ausstellungsexponat oder Lehrmittel und den Ansprüchen der Konservierung und Erhaltung als historisches Dokument erörtert. Die NutzerInnen lernen die wichtigsten Schadenphänomene kennen und können nach dem Abschluss des Kurses die erforderlichen Maßnahmen einschätzen. Sie erfahren, wie die Erhaltung dieser wertvollen Objekte vor allen durch präventive Maßnahmen gewährleistet werden kann. Lagerung, Ausstellung und Handhabung werden ebenso angesprochen wie die Einrichtung eines adäquaten Umfeldes. Letztlich ist der Kurs eine anschauliche Erläuterung der im Rahmen des KUR-Projektes entwickelten Empfehlungen zur Erhaltung der Wachsmoulagen, die alle Interessierten sich kostenfrei von der Website des Hornemann Instituts herunterladen können:
www.hornemann-institut.de/german/epubl_projekte95.php

Fakultät erweitert ihr Lehrprogramm mit der Kombination von Präsenzveranstaltungen mit den E-Learning Kursen des Hornemann Instituts

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