Erscheinungsdatum: 10.12.2015

Studierende untersuchen Medienaneignung von Kitakindern

Studierende untersuchen Medienaneignung von Kitakindern

„Die neuen Medien sind heutzutage selbstverständlicher Bestandteil der kindlichen Erfahrungswelt. Niemand kann sich dieser Entwicklung entziehen“, ist sich Sina Langer sicher.

Die Erzieherin ist heute mit ihrem Kollegen Evan Dietz und einer Gruppe von Vorschulkindern der AWO Kita Itzum* zu Gast in den Räumen des ästhetischen Labors des Studienganges Bildung und Erziehung.

Hier sollen die Studierenden im Seminar „Medien im Kindesalter“ den selbstverständlichen Umgang mit Medien im Kitaalltag kennenlernen.

Im Fokus stehen dabei die beispielhafte Aneignung und das Ausprobieren der jeweiligen Medientypen.

Transfer Theorie Praxis

In aufeinanderfolgenden Schritten probieren erst die Studierenden die Medien aus, im nächsten Schritt begleiten sie die Kinder bei der Mediennutzung und beobachten gleichzeitig deren Reaktion und Umgang mit den Medien. Besonders wichtig ist der Dozentin Annette Hoppe, diesen Transfer von der Theorie in die Praxis zu vollziehen. „ Aus Rückmeldungen von Studierenden weiß ich, wie wichtig das gemeinsame Kennenlernen und Ausprobieren mit den Kindern für sie ist, und die unmittelbare Reaktion der Kinder auf das Medium beobachten zu können.“

Die Bandbreite der eingesetzten Medien im Seminar reicht von klassisch analogen Medien, wie Bilderbuchkino und Kamishibai (japanisches Papiertheater), bis hin zu digitalen und interaktiven Medien, wie der digitalen Fotografie, Bilderbuchapps und Spielen.

Sinnhafter Umgang mit Neuen Medien

Am meisten Begeisterung riefen bei den Kindern, diejenigen Medientypen hervor, die sehr viel Eigeninitiative verlangen.

Sina Langer: „Besonders die Kinder, die am Anfang eher schüchtern waren, blühten regelrecht auf, wenn sie etwas selbst ausprobieren konnten. Sie profitierten sicher auch davon, dass sie hier an der HAWK den Umgang in einem geschützten Raum erlernen konnten. Ihr Kollege Evan Dietz ergänzt: „Die Kinder lernen heute bereits sehr früh die notwendige Basis für den Umgang mit digitalen Medien. Umso bedeutsamer, dass dies auf eine sinnhafte Art und Weise geschieht.“

Nutzen des Seminars

Wurde der Einsatz von bestimmten Medientypen hinsichtlich ihres Nutzens für die kindlichen Bildungsprozesse von den Studierenden durchaus kritisch gesehen, waren sich alle einig, dass die im Seminarverlauf gewonnenen Erkenntnisse einen großen Gewinn darstellen.

„Ich würde dafür plädieren, dass dieses Seminar ein Pflichtseminar und stundenmäßig noch erweitert wird, so dass noch mehr Medientypen gemeinsam erprobt werden können“, wünscht sich die BE-Studierende Nicol Jessika Rogalski für die Zukunft.

Dieser Ansicht ist auch Annette Hoppe. Ihr ist es neben der inhaltlichen Ausweitung des Seminars ein besonderes Anliegen, die Medienerprobung unter Realbedingungen, also in der Kita selbst, zu testen.

„Der Umgang mit Medien ist heute ein integraler Bestandteil im Leben von Kindern. Bereits in der Kita erscheint deshalb ein sinnvolles Heranführen, besonders an digitale Medien, unerlässlich. Medienbildung muss deshalb ein selbstverständlicher Bestandteil der Kitaarbeit werden.“

*AWO Kita Hildesheim/ Itzum der AWO Soziale Dienste Bezirk Hannover gGmbH

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