Erscheinungsdatum: 14.01.2015

Ein Bericht über den 1. Internationalen Workshop an der HAWK

Ein Bericht über den 1. Internationalen Workshop an der HAWK

"Dynamisch, charismatisch, humorvoll, mit einem gesunden Maß an Kritik“ – so beschreiben Studierende des Masterprogramms „Soziale Arbeit im internationalen und interkulturellen Kontext“ an der HAWK Hildesheim die fünf Gastreferentinnen und Gastreferenten, die zum internationalen Workshop „Master of Social Work 2025“ am 27. und 28. November 2014 geladen wurden. Unter der Leitung von Prof. Dr. Uwe Schwarze, Dr. Gisela Renner und Kathrin Kreimeyer M.A. kamen die Referentinnen und Referenten aus fünf verschiedenen Ländern angereist, um von der aktuellen Situation und den Herausforderungen der Sozialen Arbeit in ihrer Heimat zu berichten, und um darüber hinaus das Masterprogramm ihrer Universitäten und Hochschulen vorzustellen.

Mit 44 Teilnehmerinnen und Teilnehmern kam im eher kleinen Rahmen eine warme und herzliche Atmosphäre in der alten Bibliothek am Standort Brühl der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit zustande, die, bei köstlicher Verpflegung, zu einem intensiven persönlichen und fachlichen Austausch und Diskussionen unter allen Anwesenden beitrug.

Die Referen/innen/ten

Prof. Denise Ellis von der Kean University in New Jersey, USA, machte den Anfang und berichtete aus einer kritischen Perspektive von der aktuellen Situation der Sozialen Arbeit in den USA. Sie thematisierte die zunehmenden Privatisierungen und die schwierigen Arbeitsbedingungen der Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern. Sie belebte ihren Vortrag mit kurzen Videobeiträgen ihrer Masterstudierenden der Kean University zu verschiedenen Themen, beispielsweise über gesellschaftlich bestehende Vorurteile gegenüber Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern, das häufig rassistische Strafjustizsystem der USA und die steigende Anzahl der in Armut lebenden alleinerziehenden Mütter.

Prof. Iván Rodriguez von der Universidad de Huelva, Spanien berichtete von den Auswirkungen der Wirtschaftskrise Spaniens auf die Profession der Sozialen Arbeit. Insbesondere die Entwicklung und Folgen der Massenarbeitslosigkeit, Migration und Armut gehören zu den aktuellen Herausforderungen für die Soziale Arbeit.

Die Gastreferentin Dr. Rasa Naujaniene von der Vytautas Magnus University in Kaunas, Litauen, brachte ihrer Zuhörerschaft unter anderem die noch sehr junge Geschichte der Profession Soziale Arbeit in ihrem Land nahe. Darüber hinaus stellte die aus Kaunas mit angereiste Masterstudentin, Gabriele Vaitulionyte, ihre aktuelle Arbeitsstelle, eine Beratungsstelle für Flüchtlinge, vor.

Der Gastreferent der University Malmö, Dr. Jonas Christensen, thematisierte in seinem lebhaften Beitrag die breite gesellschaftliche Unterstützung des Wohlfahrtstaatsmodells sowie den hohen Status von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern in Schweden.

Am zweiten Tag des Workshops stellten die Masterstudierenden Janni Kapchinus und Stephan Soppert den Gästen die HAWK und den Masterstudiengang "Soziale Arbeit im internationalen und interkulturellen Kontext" sowie diverse Möglichkeiten von Auslandsaufenthalten im Rahmen des Studiums vor.

Peter Hendriks von der Hochschule in Utrecht in den Niederlanden bereicherte den Workshop mit seinem Vortrag zur European Association of Schools of Social Work (EASSW), eine europäische Vereinigung von über 300 Universitäten, Hochschulen und weiteren Bildungseinrichtungen für die Soziale Arbeit. Weiterhin stellte er seine aktuelle Forschung mit der Thematik der sog. „migrant daughters“ vor. Dabei untersucht er auf der Basis von qualitativen Interviews genauer die Vermittlung von „Werten“ in der Sozialen Arbeit in „super-diversifizierten“ Städten wie Amsterdam im Kontext von religiöser, ethnischer Identität und sozialer Lage.

Prof. Norbert Wohlfahrt von der Evangelischen Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe in Bochum rundete den Workshop mit einer kritischen Sichtweise der aktuellen Veränderungen des deutschen Wohlfahrtsstaates hin zu einem „workfare state“ ab.

Ausklang des Workshops und Fazit

Zum Ausklang des Workshops bot sich den Studierenden und Referent_innen die Möglichkeit, die Stadt Hildesheim im Rahmen einer englischsprachigen Stadtführung näher kennenzulernen.

Das Fazit aller Anwesenden: Die Kontakte werden in jedem Fall aufrechterhalten! Die Referentinnen und Referenten waren so begeistert, dass sie schon einen Workshop für das nächste Jahr in ihrem Land vorschlugen. "See you again in Lithuania, USA, Sweden, Netherlands or maybe in Spain!"

Von: Teresa Ernst / Henrike Goes / Uwe Schwarze

HAWK Hochschule HAWK Hochschule