Erscheinungsdatum: 18.09.2012

MINT-Kolloquium am 7. September 2012 an der Fak.[n]

Im Hörsaal ist es vollkommen still. Obwohl der Freitagnachmittag sonnig ist und die knapp 60 Schülerinnen und Schüler einem physikalischen Vortrag lauschen, herrscht eine gespannte Atmosphäre.

Genau darauf zielt das MINT-Projekt der Beruflichen Schulen Witzenhausen ab: Die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sollen von den Schülerinnen und Schülern lebensnah und spannend erlebt werden, um Interesse zu fördern und eventuelle Berührungsängste mit den „harten“ Fächern abzubauen. Das kreisweit einmalige Angebot an der BS Witzenhausen nutzen die Schülerinnen und Schüler freiwillig und gern.

Mit einem Einblick in die modernen Laser- und Plasmatechnologien beteiligt sich die Fakultät Naturwissenschaften und Technik der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen an dem Projekt MINT-Kolloquium, dass die Beruflichen Schulen in Witzenhausen und die Adam-von-Trott-Schule aus Sontra (mit dem Physiklehrer Herr Methe) gemeinsam organisieren.

Verständnis für Technologie wecken

„Wir haben hier die Möglichkeiten, den Schülerinnen und Schülern zu zeigen was aus den Grundlagen entstehen kann, die in der Schule vermittelt werden.“, erklärt Prof. apl. Prof. Dr. Wolfgang Viöl, Vizepräsident für Forschung und Entwicklung der HAWK, das wache Interesse der Jugendlichen. Viöl, der die jungen Gäste durch den Nachmittag mit Präsentationen und Laborbesichtigungen führt, leitet die Laser- und Plasmaforschung an der Fakultät und bringt die modernen Themen auch den Studierenden näher.
Mit bekannten Beispielen wie dem Laserschwert aus der Science-Fiction und einer Plasmakugel, die manch einer früher im Kinderzimmer stehen hatte, wird das Verständnis für die Technologien geweckt. Wie kraftvoll ein Laser wirklich ist, demonstriert ein Versuch, bei dem das gebündelte Licht problemlos ein dickes Brett in Flammen aufgehen und einen massiven Stein Funken schlagen lässt. Physikalisches Plasma hingegen, das als vierter Aggregatzustand bekannt ist, verbinden die Schülerinnen und Schüler eher mit gefährlichen Gewitterblitzen. Statt der Gefahr steht in der Forschung jedoch der Nutzen für Medizin und Produktion im Fokus.

Wie zähmt man einen Blitz?

Schnell kommen die ersten Fragen auf. Wie kommt das Plasma in den Plasmafernseher? Wie zähmt man einen Blitz? Was kann ein Laser noch alles? Ist die Arbeit nicht riskant? Das Interesse ist geweckt.
Die aktive Forschungspraxis kann später in den Laboren der HAWK betrachtet werden. Mit dem Laser kann nicht nur geschweißt und entflammt werden, auch zierliche Beschriftungen normaler Kugelschreiber sind kein Problem. Das Plasma sieht nicht nur interessant aus, es ist vor allem in der Lage, verschiedenste Oberflächen zerstörungsfrei zu modifizieren, damit sie besser ver- und bearbeitet werden können.
„Die Schülerinnen und Schüler mit dem MINT-Bereich vertraut zu machen ist uns besonders wichtig – natürlich nicht nur als künftige Fachkräfte, sondern damit sie diese Arbeitsfelder überhaupt kennen lernen.“ betont Lehrer und MINT-Botschafter Gerd Semmler von der BS Witzenhausen. Natürlich sind weitere Aktionen geplant.

Kontakt:
Prof. apl. Prof. Dr. Wolfgang Viöl
Vizepräsident für Forschung und Transfer
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Hohnsen 4
D-31134 Hildesheim
Tel.: 05121/881-265
Fax.: 05121/881-284
Email: vioel@hawk-hhg.de

und

Gerd Semmler, StD
Leiter Abteilung IV (Berufliches Gymnasium/Fachoberschule)
der Beruflichen Schulen Witzenhausen



MINT-Kolloquium am 7. September 2012 an der Fak.[n] Ansicht auf eine Plasmakugel Ansicht auf eine Plasmakugel