In den letzten Jahren gab es an der HAWK vermehrt Studierende, die sich in autonomen Seminaren kritisch mit verschiedenen Aspekten der Sozialen Arbeit auseinandergesetzt haben. Einige der Studierenden initiieren jetzt eine Tagung, um ihren wissenschaftlichen und politischen Anspruch Ausdruck zu verleihen und diesen in einer breiteren Vernetzung weiterentwickeln zu können.
Mit der Tagungin Hildesheim ein Zeichensetzen
Die fortschreitende Ökonomisierung der Sozialen Arbeit, die Streichungen in sozialen Bereichen und deren Auswirkungen auf Betroffene, lassen die Forderungen nach einer Repolitisierung der Sozialen Arbeit lauter werden, damit dieSoziale Arbeit nicht gänzlich zur Hofnärrin einer privatisierten Besorgnisindustrie wird.
Wenn Soziale Arbeit als Menschenrechtsdisziplin verstanden wird, dürfen ökonomische Erwägungen nicht an erster Stelle stehen. Unter anderem entstehen deshalb in ganz Deutschland seit Jahren kritische Arbeitskreise, die mehr Autonomie für das Soziale und die Abschaffung der prekären Arbeitsverhältnisse im Sozialen fordern.
Es wird Vorträge von Prof. Dr. Oskar Negt, Prof. Dr. Hans Thiersch und Prof. Dr. Frank Bettinger geben. Neben einer kritischen Zeitdiagnose zum Stand der Sozialen Arbeit und dessen Herausforderungen im aktuellen Zeitgeist unserer „Besorgnisindustrie“, handelt es sich auch um ein Plädoyer für eine politisch ausgerichtete und damit selbstbewusste Soziale Arbeit.
Studierende werden Strategien diskutieren, die eine kritischere Haltung in der Hochschule ermöglichen, um so die Profession der Sozialen Arbeit an der Wurzel zu stärken. Die aus der Tagung entstehende Vernetzung soll zukünftig genutzt werden, um sich auszutauschen und effektiv Widerstand gegen soziale Ungerechtigkeit zu leisten.
Die Tagung „Soziale Arbeit und Kritik – Eine Profession als Hofnärrin der Besorgnisindustrie“ wird im Rahmeneiner Projektwoche der FakultätSoziale Arbeit und Gesundheit stattfinden.
Weitere Informationen:
Veranstaltungsdatum: 23. Mai 2013
Beginn: 09:30 Uhr
Ende: Das Programmendet am Abend mit einer gemeinsamen Volksküche
Tagungssort: Alte Bibliothek am Brühl 20, Hildesheim
Die Veranstaltung erfordert keine Anmeldung und ist kostenlos. Als Räumlichkeit ist die alte Bibliothek, sowie das selbst verwaltete Studierendencafé Brühlchen e.V. vorgesehen.
Für Menschen von außerhalb gibt es die Möglichkeit, die Bettenbörse zu nutzen.
Ansprechperson für Fragen und Anmeldungen zur Bettenbörse:
Malte Stuhr
E-Mail: Maltestuhr@gsad-ngo.org
Tel.: 0151/12710701
Foto: Petra Wächter
