Erscheinungsdatum: 07.12.2015

Studierende der HAWK-Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit entwerfen Stadtplan für Neuankömmlinge

Studierende der HAWK-Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit entwerfen Stadtplan für Neuankömmlinge

Informationen vermitteln ohne viele Worte – dieser schwierigen Herausforderung haben sich Studierende der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit angenommen. In einem Projektseminar zum Thema „Planen und Steuern von Marketingaufgaben“ hatten sie es sich zur Aufgabe gemacht, einen Orientierungsstadtplan für Neuankommende und Flüchtlinge in Hildesheim zu entwerfen. Herausgekommen ist ein Kartenprototyp, der Organisationen und Institutionen zur Verfügung gestellt werden soll.

Ein Semester lang hatten die Studierenden der Sozialen Arbeit an ihrem Projekt gearbeitet. Den Kontakt zu der Organisation „pangea“ in Hildesheim hatten sie schnell hergestellt , über die sie an viele wichtige Informationen, Kontakte und auch die konkreten Bedarfe nichtdeutschsprachiger Neuankömmlinge in Hildesheim kamen.

Joana Blucha, die selbst in dem offenen Netzwerk aktiv ist, wußte, dass diese Idee einer Orientierungskarte schon länger im Raum stand. Durch das Projektseminar, bei dem Marketingaufgaben anhand realer Problemstellungen geübt werden sollen, war nun auch die Chance da, diese Idee zu realisieren.

„Im Projekt haben wir erst gedacht, dass wir viel mit Sprache arbeiten müssen, dabei haben wir dann gemerkt, dass wir damit immer eine Gruppe von Menschen ausgrenzen würden“, so Blucha zu den besonderen Herausforderungen. Da sie eine möglichst große Gruppe erreichen wollten, hätten sie sich auf eine visuelle Kommunikation gestützt, um die Informationen weiterzugeben.

In dem Stadtplan selber sind viele wichtige Anlaufstellen für Flüchtlinge oder Asylsuchende eingezeichnet, mit zum Beispiel kleinen Fotos des Eingangsportalen und neben Adressangaben auch dem markanten Schriftzug oder dem Logo der Einrichtung. Diese sollen einen Wiedererkennungswert schaffen, um die Ziele einfacher zu finden.

Für die Verbesserung der Zwischenergebnisse wurde auch Flüchtlingen die Karte gezeigt und dazu nach ihrer Meinung befragt. Diese kam, so Blucha, generell gut an und wurde als hilfreich empfunden. „Wichtig war ihnen, dass sich die gezeigten Orte zum Beispiel nicht nur auf Behörden begrenzen, sondern dass auch kulturelle Angebote oder Orte, wo man Austausch und Anschluss findet, mit eingezeichnet werden.“

Eine gute Unterstützung hätten sie auch durch die Stadt Hildesheim erhalten, die ihnen Kartendaten als Ausgangsmaterial zur Verfügung gestellt hatte. Auch wenn die technische Umsetzung, wie Blucha sagt, nicht ganz einfach war, so sind am Ende des Semesters ein Prototyp und die Druckvorlage entstanden. Für die Realisierung als gedruckte Karte sucht pangea derzeit ehrenamtliche Helfer.

Dr. Andreas Hohmann, Dozent des Seminars, ist hocherfreut über das Ergebnis der Studierenden.

„Hier war eine ganz besondere Herausforderung: Es sollte ein Informationsmedium geschaffen werden für Leute, die die deutsche Sprache nicht beherrschen“, so Hohmann, „die Gruppe hat den Lösungsansatz gut über Bilder geregelt - und am Ende ist es ein sehr gelungenes Projekt geworden. Für die Studierenden war es auch eine Herausforderung, sich in die Flüchtlinge hineinzuversetzen und darauf eine mediale Antwort zu finden.“

Dr. Andreas Hohmann

Studierende der HAWK-Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit entwerfen Stadtplan für Neuank Studierende der HAWK-Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit entwerfen Stadtplan für Neuank