Dass momentan ein hoher Bedarf an ehrenamtlicher Unterstützung von Geflüchteten herrscht, daran besteht kein Zweifel – ebenfalls groß ist aber auch die Notwendigkeit auf öffentlicher Seite, diese Hilfsangebote zu koordinieren. Im Rahmen einer Lehrveranstaltung an der HAWK in Holzminden soll nun ein Website-Prototyp für Holzminden erstellt werden, der einen Teil dieser Aufgaben erfüllen kann.
Die Studierenden der Lehrveranstaltung können dabei neue Kompetenzen auf dem Gebiet des Online-Publishing erwerben: Sie lernen, wie mithilfe eines Content Management Systems, also einem Softwaretool zur Verwaltung von Internetauftritten, ein konkretes Website-Projekt geplant und auch umgesetzt wird.
Wie genau die Website aussehen und wie die Webadresse lauten wird, steht noch nicht fest. Bis Mitte Dezember werden acht Studierende aus den Studiengängen „Green Building“ und „Immobilienmanagement“ das Internetportal in seminaristischer Arbeitsweise aufbauen.
Der Gedanke des sogenannten Service Learning schwingt darin mit, denn das Projekt soll an einen konkreten zivilgesellschaftlichen Bedarf anknüpfen und geht somit über den persönlichen Nutzen für die Studierenden hinsichtlich der reinen Lehre hinaus. Das Seminar ist dabei im Rahmen von HAWK plus als individuelles Profilstudium angesiedelt.
Hervorgegangen ist die Veranstaltung aus einer Idee von Marius Bräunlich, Nico Schmitt (3. Semester Green Building). Sie sind Hilfskräfte im Bereich Engagement-Förderung bei HAWK plus in Holzminden, die Silke Neumeyer betreut (HAWK plus). Gemeinsam stellten sie im Sommer die ersten Kontakte zu zentralen Akteuren der Flüchtlingshilfe im Landkreis Holzminden her: Die Diakonie, das Zentrum für ehrenamtliches Engagement im Landkreis Holzminden (ZEE) sowie die Integrationsbeauftragte des Landkreises Holzminden gaben sofort grünes Licht für die neue Lehrveranstaltung. Mit Florian Aue konnte aus der HAWK ein Experte im Bereich Online-Publishing als Dozent gewonnen werden.
Ein erstes Treffen zum Austausch und einer ersten Anforderungs-Analyse fand Ende September an der HAWK statt. Die Notwendigkeit, zahlreiche zivilgesellschaftliche Initiativen zu vernetzen und auch die Kommunikation zwischen den Engagierten effizienter zu gestalten, wurde nochmals sehr deutlich. Das studentische Projekt an der HAWK wird sich in der Projektphase dabei eng mit den Praxispartnern und -partnerinnen abstimmen.
Es ist ein Pilotvorhaben in mehrfacher Hinsicht und das Ergebnis ist offen, das Ziel aber klar: Eine Online-Plattform, die die Koordination des bemerkenswerten zivilgesellschaftlichen Engagements im Bereich Flüchtlingshilfe im Landkreis Holzminden erleichtert. Als „Hilfe für die Hilfe“, damit sie schneller ankommt.
Kontakt:
Marius Bräunlich und Michel Schmidt: E-Mail schreiben
Florian Aue: E-Mail schreiben
Silke Neumeyer, HAWKplus: E-Mail schreiben
