Erscheinungsdatum: 16.11.2015

Exkursion der Fakultät Bauen und Erhalten von Rio de Janeiro zum Amazonas

Exkursion der Fakultät Bauen und Erhalten von Rio de Janeiro zum Amazonas

Im September reisten 20 Studierende der Studiengänge Architektur, Bauingenieur- und Holzingenieurwesen mit den Dozenten Prof. Jürgen Vogel, Dipl.-Ing. Anja Markwart und Dipl.-Ing. Thomas Kauertz nach Brasilien. Auf dem Programm standen die Städte Rio de Janeiro, Brasilia, Manaus sowie eine Tour auf einem Boot im Amazonas Delta.

Alle zwei Jahre organisiert die Fakultät Bauen und Erhalten eine große Exkursion. In diesem Jahr wurde Brasilien besucht, das Schwellenland, das sich zwischen zwei Großveranstaltungen befindet, der Fußball WM im letzten Jahr und den Olympischen Spielen in 2016. Zwei solche Ereignisse stellen ein Land und eine Stadt vor außergewöhnliche Aufgaben.

Die Vorbereitungen für die Reise dauerten über ein Jahr. Die Gruppe besuchte gemeinsam einen Sprachkurs für Portugiesisch, jede/r Teilnehmer/in arbeitete drei Referate zu den unterschiedlichsten Themen aus und auch die diversen Impfungen waren ein ständiges Thema.

In Rio de Janeiro konnten sich die Exkursionsteilnehmer/innen ein Bild davon machen, wie eine Stadt buchstäblich in Bauarbeiten versinken kann. Gefühlt wird an jeder Ecke gebaut, der Verkehr kommt in der Rush Hour komplett zum Erliegen. Die Stadtverwaltung baut eine Stadtbahnlinie quer durch die Stadt, eine U-Bahnlinie unter der Stadt und bessert Straßen aus, um das Verkehrschaos für die Besucher der Olympischen Spiele erträglich zu gestalten.

Manche Bauvorhaben - wie die Metro - wurden zur WM 2014 nicht fertig, man ist aber zuversichtlich, diese Infrastrukturmaßnahmen bis zu den Olympischen Spielen 2016 fertig stellen zu können, wie der Gruppe immer wieder bestätigt wurde.

Eine besondere Baustelle konnten die Hildesheimer Baustudierenden zwischen den Stadtteilen Barra da Tijuca und Deodoro besuchen. Ein 15 Kilometer langer Straßenneubau soll die Fahrtzeit in Zukunft um drei Stunden verkürzen. Eine gesonderte Busspur soll den ÖPNV stärken. Eine enorme Erleichterung für die Bewohner/innen nach den Olympischen Spielen. Die Hildesheimer/innen wurden zur Besichtigung einer sehr beeindruckenden Tunnelbaustelle als Teil des „Transolímpica“ eingeladen.

Natürlich durfte ein Besuch an der Stätte des deutschen WM-Erfolgs, dem Estádio do Maracanã, nicht fehlen. Die Architektin Miriam Sayeg vom Deutschen Büro Schlaich, Bergermann und Partner erläuterte den Studierenden vor Ort alle Schritte des Umbaus, um das Stadion zu einem der schönsten Stadien der Welt zu machen. Ein Besuch eines Heimspiels des lokalen Vereins Flamenco bestätigte diesen Eindruck. Die Atmosphäre während des Spiels war atemberaubend.

Ein Besuch eines Armenviertels, der Favela Cantagalo, die oberhalb der geschäftigen Straßen vom Nobelstadtteil Ipanema liegt, machte den wirklichen Kontrast Rios deutlich und räumte mit Vorurteilen auf.

Von Rio de Janeiro ging die Reise weiter in die Hauptstadt Brasilia. Brasilia ist in den sechziger Jahren am Reißbrett geplant und nach diesen Plänen gebaut worden. Heute steht sie auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes als städtebauliches Gesamtwerk. Nirgendwo anders können Architektur- und Bauinteressierte so eine Vielzahl von Gebäuden der Brasilianischen Architekten Ikone Oscar Niemeyer sehen, wie in Brasilia.

Die nächste Station war als „einmal im Leben“-Station geplant. Eine viertägige Bootstour durch den Amazonas Dschungel. Von Manaus aus ging es auf ein Boot und geführt von einem erfahrenen Ureinwohner lernten die Studierenden bei Touren durch den Urwald und auf dem Rio Negro, wie wichtig das Miteinander mit der Natur ist.

Nach vier Tagen war so manche/r der Gruppe auch wieder froh, festen Boden unter den Füßen zu haben. Zurück in Manaus standen noch zwei wichtige Gebäude auf dem Programm. Das weltberühmte Opernhaus, das Teatro Amazonas ist ein prächtiges neobarockes Gebäude mit einer imposanten Fassade, das in diesem tropischen Klima sehr unwirklich erscheint, aber deswegen nicht weniger beeindruckend ist.

Am letzten Tag der zweieinhalbwöchigen Exkursion stand noch ein Besichtigungstermin des eigens für die WM 2014 errichteten Fußballstadions Arena Amazônia auf dem Programm. Leider wurde dieser aber sehr kurzfristig abgesagt, da das Internationale Olympische Komitee zur Vorbereitung für das Olympische Fußballturnier 2016 in Manaus war und deshalb niemand das Stadion betreten durfte.

Über diese unvergessliche Exkursion haben die Studierenden eine Ausstellung und einen Film erstellt, die am Donnerstag, 19. November 2015, 17:30 Uhr, Aula, Hohnsen 2 zum ersten Mal einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Ansprechpartner:

Dipl.-Ing. Thomas Kauertz

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