Erscheinungsdatum: 10.10.2012

Der Schrein des hl. Godehard aus dem Hildesheimer Dom ist eines der Hauptwerke mittelalterlicher Goldschmiedekunst in Europa.

Der Schrein des hl. Godehard aus dem Hildesheimer Dom ist eines der Hauptwerke mittelalterlicher Goldschmiedekunst in Europa.

Entstanden in der Mitte des 12. Jahrhunderts wurde der hölzerne Kern mit vergoldetem Silber und Kupfer, Edelsteinen, Perlen und Gemmen kostbar beschlagen. Der Schrein birgt die Reliquien des ersten heiliggesprochenen Hildesheimer Bischofs Godehard (1022-38), die man dazu in kostbare mittelalterliche Seidenstoffe hüllte. Der Schrein wird nach vielen Voruntersuchungen seit Jahren aufwändig restauriert, da im Laufe der Jahrhunderte an den Beschlägen und am Holzkern gravierende Schäden entstanden waren. Für die Maßnahme mussten auch sämtliche Metallbeschläge vom Holzkern abgenommen werden.

Die drei Vortragenden vom Dom-Museum Hildesheim, Prof. Dr. Michael Brandt, Dr. Dorothee Kemper und Uwe Schuchardt werden unter dem Motto "restaurieren heißt auch forschen" einen ersten Einblick in das noch unpublizierte Restaurierungs- und Forschungsprojekt geben. Denn die Restaurierung wird auch dazu genutzt, das historisch und künstlerisch hoch bedeutende Werk erstmals im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsprojekts unter zahlreichen Aspekten zu untersuchen. Neben der Klärung der Schadensursachen und Behandlungsmethoden stehen dabei Fragen nach der mittelalterlichen Werkstatt, der Geschichte und ursprünglichen Gestalt des Objekts sowie nach der Herkunft und Verarbeitung der Materialien im Vordergrund. Am Forschungsprojekt beteiligen sich Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen aus Deutschland, der Schweiz, Dänemark, Amerika und Italien: Restauratoren für Metall, Holz, Textilien und Papier (HAWK), Kunsthistoriker, Historiker, Archivare, Chemiker, Anthropologen, Archäologen, Röntgenspezialisten und sogar Fachleute aus der kriminalistischen Spurensuche.

Der Vortrag findet statt in Rahmen des neuen Hornemann-Kollegs zur Restaurierung und Denkmalpflege (Link auf Hi wesbite), das einmal monatlich stattfindet und allen Interessierten offen ist. Der Eintritt ist frei.
Termin: 15. Oktober, um 18:30 Uhr
Ort: HAWK, Brühl 20, Alte Bibliothek im Hinterhaus

Schmuckgrafik Schmuckgrafik