Erscheinungsdatum: 14.02.2013

Fortsetzung EU-Projekt der Studiengänge Konservierung und Restaurierung mit den Partneruniversitäten aus Finnland, Ungarn und den Niederlanden in Amsterdam

Wie bereits 2011 in Hildesheim begonnen, führte der Studiengang Konservierung und Restaurierung der HAWK auch im Folgejahr zusammen mit der Metropolia Universität in Helsinki, der Universität der Bildenden Künste in Budapest und der Universität von Amsterdam das EU-geförderte Erasmus-Projekt HiTec - Documentation of Historical Techniques durch.

Es gibt heute nur noch vereinzelt Personen, die über vorindustrielle handwerkliche Fertigkeiten verfügen. Oft sind es die kleinen, aber wichtigen Details, die für den Herstellungserfolg eines Produkts entscheidend sind. Diese historischen Herstellungsprozesse sind als immaterielles Kulturerbe zu betrachten. Durch das Projekt HiTec soll dieses noch vorhandene Wissen zu ausgewählten historischen Techniken in Kunst und Handwerk festgehalten werden, vor allem mit der Videokamera und mittels Interviews.

Das zweiwöchige Projekt wurde von der Universität in Amsterdam organisiert und fand an verschiedenen Stätten in Amsterdam und Antwerpen statt. Das Augenmerk lag auf der Dokumentation der handwerklichen Buchherstellung von der Papierherstellung über Drucktechniken bis zum Buchbinden. Die Spuren der Kulturgeschichte des Buches wurden in der traditionsreichen Bücherstadt Amsterdam zum Wegweiser.

Nach Einführungen in die Videodokumentation, durften die Studierenden in der älteste Druckerei Europas, im Museum Plantijn-Moretus in Antwerpen die Demonstration von Letternsatz und Druckvorführungen verfolgen. Auf der Zaanse schans nördlich von Amsterdam steht die vermutlich letzte Windmühle der Welt „De Kat“, die heute noch Pigmente und Farbstoffe malt. Unweit davon die alte, aber voll funktionstüchtige Windmühle „De Schoolmeester“, in der wie vor 300 Jahren Hadernpapier geschöpft wird. Der Prozess vom Zerreißen alter Textilien über fortwährendes Stampfen und Zerkleinern bis zum Faserbrei und die edlen handgeschöpften Papierblätter als Endprodukt konnten hier vor der dröhnenden Kulisse der vom Wind angetriebenen Mechanik eindrucksvoll festgehalten werden. Es wurden verschiedene Ateliers besucht, in denen die alte Kunst der Lithografie noch geläufig beherrscht wird und im Grafisch Werkcentrum Amsterdam haben die Studierenden unter kundiger Anleitung die für historische Drucktechniken benötigten Geräte und Werkzeuge selbst praktisch erprobt und die Kette der Arbeitsschritte dokumentiert. Abschließend hat jeder der Teilnehmer in den Ateliers der Buch- und Papierrestaurierung der Universität sein eigenes Büchlein gebunden.

Enstandener Film

Fortsetzung EU-Projekt der Studiengänge Konservierung und Restaurierung mit den Partneruniversitäten aus Finnland, Ungarn und den Niederlanden in Amsterdam Fachsimpeleien unter den Jungfilmern aus Helsinki, Budapest, Amsterdam und Hildesheim Fachsimpeleien unter den Jungfilmern aus Helsinki, Budapest, Amsterdam und Hildesheim