Erscheinungsdatum: 29.08.2012

Im Rahmen der Offenen Sprechstunde informierten sich Hildesheimer Bürgerinnen und Bürger über die Arbeit des Bündnisses

Was ist Depression, wie sehen die Entstehungsmechanismen aus und wie die Behandlungsmöglichkeiten? Antworten auf diese Fragen gaben Vertreter des Bündnisses gegen Depression, unter ihnen Prof. Dr. Sabine Mertel von der HAWK. Am Beispiel von Kernsymptomen wie Freudlosigkeit, Interesselosigkeit, fehlender Antrieb wurde deutlich gemacht, dass Depression nicht eine bloße Verstimmung ist. Diese Krankheit ist absolut ernst zu nehmen. Geschätztevier Millionen Menschen in Deutschland leiden darunter, die Dunkelziffer dürfte wesentlich höher sein. Erschreckende Tatsache: nur geschätztezehn Prozentdieser Menschen werden adäquat behandelt.

Hier setzt die Arbeit des Bündnisses gegen Depression an: mit gezielten Maßnahmen und Initiativen die Versorgung der Betroffenen zu verbessern. Eine solche Initiative ist die von Prof. Dr. Sabine Mertel gegründete AG Freizeit. Im Juli dieses Jahres startete sie einen Lauftreff am Hohnsensee, welcher von Beginn an auf regen Zuspruch stieß. Fast 60 Teilnehmer/innen machten es bald nötig, drei Laufgruppen zu bilden. Um den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden, wurde zusätzlich eine Walking-Gruppe eingerichtet. Jede Gruppe wird von zwei Trainern begleitet, die darauf achten, dass sich keiner der Teilnehmer/innen durch zu rasche Temposteigerungen überfordert. Lauftherapie soll nämlich keinesfalls einem Leistungsprinzip folgen, so Prof. Mertel. Vielmehr sind Nichtläufer, die sich gern in der Natur bewegen, die Zielgruppe. Ein möglichst nachhaltiges Laufen, welches Gehen und Laufen im Wechsel beinhaltet, wird angestrebt. Dabei werden die Laufanteile und die Dauer des Laufens an sich kontinuierlich gesteigert, bis die Teilnehmer am Ende des zwölf-wöchigen Kurses in der Lage sind 30 Minuten am Stück zu laufen.


Wichtiger noch als die Steigerung der Kondition, ist aber der Wandel, der sich auf psychischer Ebene vollzieht:Es wird ein Ausgleich zum Stress des Alltags geschaffen, ein Wohlgefühl stellt sich ein. Die Teilnehmer/innen entwickeln langfristig ein besseres Körpergefühl und eine geschärfte Selbstwahrnehmung. Durch diese positiven Effekte ist die Lauftherapie bestens geeignet, um bei psychischen Erkrankungen wie Depression oder Angsterkrankungen sowohl als Intervention als auch als Prävention zum Einsatz zu kommen. Langfristiges Ziel ist es deshalb, die Lauftherapie als Körpertherapie zu etablieren. Am Ende der Veranstaltung warb Prof. Mertel um rege Beteiligung für den von der AG Freizeit geplanten Solidaritätslauf rund um den Hohnsensee am 3. Oktober.

Sie sind herzlich eingeladen!
1. Hildesheimer Solidaritätslauf, 03. Oktober 2012, 11 Uhr. Eintracht Hildesheim, An den Sportplätzen 10

Weitere Infos unter: www.bgd-freizeit.de

Text: Sandra Zinngrebe

Foto: Petra Wächter

Im Rahmen der Offenen Sprechstunde informierten sich Hildesheimer Bürgerinnen und Bürger über die Arbeit des Bündnisses bgd bgd