Erscheinungsdatum: 01.07.2011

<p>Prof. Dr. Uwe Schwarze gibt Impulse für die Methodenentwicklung der deutschen Schuldnerberatung</p>

Zahlreiche Schuldnerberatungsstellen feiern ihr 25-jähriges Jubiläum, die Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung (Berlin) besteht 25 Jahre. Die Entwicklung der Schuldnerberatung wurde unter methodischen Gesichtspunkten seit den 1980er Jahren näher untersucht. Finanziell gefördert aus Mitteln der HAWK, wurde jetzt ein Forschungsprojekt unter der Leitung von Prof. Dr. Uwe Schwarze an der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit realisiert.

Diese Forschung untersucht genauer die einzelnen Phasen der Entwicklung der Schuldner- und Insolvenzberatung aus soziologischer Perspektive.

BA-Absolventin Johanna von Daak führte eine Diskursanalyse durch. Ein Ergebnis: In den vergangenen 25 Jahren standen juristische Detailfragen und Verfahrensabläufe des Verbraucherinsolvenzverfahrens und des Schuldnerschutzes im Vordergrund. Sozialarbeiterische Methoden wurde weniger berücksichtigt.

Die Beratungspraxis der Zukunft wird auf Prävention bauen und sich mit Ver- und Überschuldung bei psychischen Erkrankungen, Migration und einer vielfach diagnostizierten „Bildungsarmut“ sowie Haushalts- und Budgetberatung bei Altersarmut beschäftigen.

Lokale Auswirkungen des Projekts: Es wird ein Präventionsprojekt mit benachteiligten jungen Erwachsenen der Schuldnerberatung des Diakonischen Werkes evaluiert sowie ein Lehrprojekt zum „Info-Point Geld“ in Kooperation mit der Arbeiterwohlfahrt Hildesheim geplant.

Die wichtigsten Befunde der Forschung wurden Anfang Mai 2011 auf der Jahresfachtagung der BAG Schuldnerberatung in Berlin vorgestellt ( http://www.bag-sb.de/fileadmin/dokumente/Auszug_BAG-SB_FT2011.pdf) sowie auf dem Forum Schuldnerberatung des Paritätischen (Bundesebene/Gesamtverband Berlin).


Die Forschungsergebnisse sind als Aufsatz in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Informationen Schuldnerberatung der BAG-SB nachlesbar. Im Herbst 2011 wird ein Beitrag zum Thema „Ethik in der Schuldnerberatung“ im Archiv für Wissenschaft und Praxis der Sozialen Arbeit des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge (Berlin) erscheinen.

Text u. Kontakt: Prof. Dr. Uwe Schwarze, schwarze@hawk-hhg.de, 05121/881406,
Foto: Petra Wächter

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