Hochschule bietet viele spannende Angebote an allen drei Standorten
Der Zukunftstag an der HAWK in Hildesheim
Clara-Marie hat sich zielbewusst für das Angebot „Menschen in Bewegung messen: Forschung im Labor für Bewegungswissenschaften“ der Studiengänge Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit entschieden. In Turnsachen ließ sich die 12-Jährige geduldig die Messmarker von HAWK-Mitarbeitenden Vivien Schoormann, Christian Beckmann und Christin Müller anbringen. Den Highspeed-Infrarotkameras des HAWK-Bewegungslabors lieferte dann die begeisterte Leistungsturnerin und Inline-Hockeyspielerin ein besonderes Programm: Nach einem großen Sprung schlug sie ein Rad und eine Rolle rückwärts durch einen Handstand – das sorgte für eindrucksvolle Bewegungsablaufbilder auf dem Spezialrechner. Im Verlauf des Tages konnten hier auch Jungen mit Logopädinnen und Logopäden ihre Atmung und Stimme besser kennen lernen. Unter dem Motto "Erziehung ist auch Männersache: Kindheitspädagogik studieren", lud der Studiengang in seine Werkstätten und Labore ein, während eine andere Gruppe lernte, was Minecraft in der Jugendarbeit für neue Wege im Umgang mit den Kindern und Jugendlichen eröffnet.
Espen Andersson reiste extra mit dem Zug aus Hannover an, wo er die Ricarda-Huch-Schule besucht. „Ich habe das Angebot ‚Zukunftsmusik: Musik und Albumcover mit KI erstellen‘ online gefunden und hatte gleich Lust, an die HAWK zu kommen“, sagte er. Vincent Timm, Leiter des Interaction Design Labs an der Fakultät Gestaltung, zeigte dem 14-Jährigen gerne, wie er die ersten Schritte hin zu gelungenen Prompts in Künstlicher Intelligenz (KI) auf dem hochschuleigenen HAWKI gehen kann. Nach der Eingabe der Musikrichtung „Phonk“ und der Ergänzung „Memphis Rap“ ergab sich auf seinem PC schon ein umfangreicher Songtext, dann konnte er per Computer eine Gesangsstimme dafür „bestellen“ und abschließend ein Albumcover mit Hilfe von KI passend zu seinem Liedtext entwerfen lassen. „Die Algorithmen dahinter begeistern mich, später kann ich mir gut einen Job im Programmieren vorstellen.“ Lennart Pientka von der IGS Heidberg in Braunschweig hat sich unterdessen einen Liedtext zum Thema „Züge“ erstellen lassen. Der 13-Jährige ist ganz begeistert von dem Ergebnis der KI.
Jule Kreuzkam besucht die 7. Klasse der Robert-Bosch-Gesamtschule in Hildesheim. Die 13-Jährige baute im Labor für Holztechnik unter Anleitung von Sebastian Jost ein Vogelhaus. „Ich wollte gerne ein Vogelhaus für die Blaumeisen in unserem Garten bauen“, sagte sie begeistert von dem Programm und ließ sich bewusst ein 28 Millimeter Loch in den Brutkasten bohren. „Je nach Vogel muss das Bohrloch kleiner oder größer sein“, erklärt Jost. Außerdem verstärkte er es gemeinsam mit der Schülerin doppelt gegen die Fressfeinde. Auch Eva Berlinecke (13) vom Gymnasium Himmelsthür und Ines Klusmeier (13) von der Michelsenschule in Hildesheim nahmen vom Zukunftstag an der HAWK ein Vogelhaus mit nach Hause.
Victoria Lange geht in die 9. Klasse der Michelsenschule in Hildesheim. Die 14-Jährige ist Kunst begeistert und zeichnet gerne. Grund genug, den „Gestaltungscampus“ auf dem Weinberg in Hildesheim zu besuchen. Bernd Krupp, der Leiter des Lichtlabors der Fakultät Gestaltung, und Sara Specht, HAWK-Studentin aus dem Kompetenzfeld Lichtdesign, blieben bei den unterschiedlichen Beleuchtungsarten keine Antwort schuldig und begeisterten die Schülerinnen schnell mit dem künstlichen Himmel der Hochschule, der an einem Modell zeigt, welche Tageszeit sich wie auf die Lichtstimmung auswirkt. „Mich hat das Angebot sofort angesprochen“, sagte auch Caro Wagener. Die 15-Jährige geht auf das Gymnasium Lehrte. Sie interessieren die unterschiedlichen Lichtarten – als Berufswunsch könnte sie sich später mal etwas mit Physik vorstellen.
Frederik Willemsen (13) vom Gymnasium Himmelsthür, Jaroslav Volkoskyi (15) von der Richard-von-Weizsäcker-Schule in Schellerten und Leo Günther (11) von der Michelsenschule in Hildesheim besuchen die Werkstätten der Vertiefung Steinobjekte und Architekturoberfläche der Studiengänge Konservierung und Restaurierung der Fakultät Bauen und Erhalten. Eine wichtige Aufgabe für Restauratorinnen und Restauratoren besteht darin, kaputte Stellen in Kunstschätzen wieder herzustellen. So fehlte einer Marmorbüste des Braunschweigischen Landesmuseums ein Ohr. Die Schüler konnten mit Hilfe von HAWK-Mitarbeiterin Julia Tomiatti-Kleinwächter in vorbereiteten Formen den Abguss eines Ohres mit selbst angerührtem Gips herstellen und später mit nach Hause nehmen. Für die Braunschweiger Skulptur haben HAWK-Restauratorinnen und Restauratoren das noch vorhandene Ohr mit einem 3D-Laserscan erfasst, den Datensatz gespiegelt, als Modell in Kunststoff ausgedruckt und am Ende die Büste wieder komplettiert.