Erscheinungsdatum: 11.11.2015

Fünf Lighting Design Studierende der HAWK Hildesheim bereichern das Light Move Festival in Lodz, Polen mit ca. eine Millionen begeisterten Besucher/innen

Fünf Lighting Design Studierende der HAWK Hildesheim bereichern das Light Move Festival in Lodz, Polen mit ca. eine Millionen begeisterten Besucher/innen

Das kinetische Kunst-Festival zeigt wie Licht im öffentlichen Raum eine Stadt wie Lodz bereichern kann. Dabei wird das kulturelle Erbe der Stadt in Zusammenarbeit mit internationalen Künstler_innen in Licht, Ton, Musik, Farbe und neuester State of the Art Technologien wiederbelebt. Die erfolgreichsten Installationen werden als Kunst im öffentlichen Raum übernommen. Zudem überstützt die Stadt Lodz den Bildungsaspekt auf dem Gebiet Licht für Stadtbewohner/innen, Touristen sowie Behörden und hält eine Konferenz ab. Lighting Designer/innen und Kunst Studierende aus 14 Hochschulen wurden unterstützt eigene Raumprojekte zu verwirklichen. Mitten unter ihnen warendie Lighting Design Studierenden Meggy Rentsch, Dipl. Judith Michael, Jannick Naumann, Paul Matyschok und Karsten Prior von der HAWK Fakultät Gestaltung.

Im Rahmen des Masterplans von Studio DL unter Herrn Wasserfurth wurde empfohlen ein Lichtfest ins Lebens zurufen um das Image vom historischen Lodz zu verändern und den Bewohnenden eine neue kulturelle Identität und Gemeinschaftssinn zu stiften. Herr Dipl. Wasserfurth ist Dozent im Kompetenzfeld Lighting Design an der HAWK Hildesheim und setzt sich leidenschaftlich für studentische Lichtkunst-Projekte ein.
Das vierte Light Move Festival 2014 erfasste bereits4,5 Millionen Suchanfragen. Im internationalen Jahr des Licht 2015 zeugen unzählige Einträge in den sozialen Medien, Webseiten oder Video Channels von dem breiten öffentlichen Kulturinteresse.

Über 32.000 Likes auf der offiziellen Light Move Festival Veranstaltungsseite und hunderttausende Personenfotos mit Lichtkunst und Videos wie dieses: Light Move Festival 2015 spiegeln die riesige Begeisterung in Lodz wieder.

Die Gesamterhöhung der Besuchendenum 677% zwischen 2011 und 2014 mit 350.000 Besucher_innen sprechen für den riesigen Erfolg. Dieses Jahr wurde die Größe des Light Move Festival Geländes nochmals verdoppelt.

Für drei Nächte vom 9 bis11. Oktober2015 erlebte Lodz historische Innenstadt einen futuristischen Wandeln zum 5. Light Move Festival. Die Fahrt ins 700km entfernte Łódź entlang der A2 lohnt sich allein schon wegen der 3D Mapping State of the Art. Die drittgrößte Stadt Polens scheint sich neben Warschau zu einer facettenreichen Kulturmetropole zu entpuppten und präsentierte sich beim Light Move Festival in beeindruckendem Licht.

Knapp eine Millionen Menschen sahen das ähnlich und drängten sich mit blinkenden Kopfschmuck durch die historischen Straßen um Konzerte, Laser Shows, Artist Performance, Bühnenshows und Installationen zu bestaunen. Entlang der historischen Piotrkowska - Hauptstraße waren fast alle Gebäude teils mit großartigen 3D Mapping, Musik und leuchtenden Installationen bespielt. Epische Filmmusik halte von der Kreuzkirche auf der Sienkiewicza Straße durch das Stadtviertel. Der Platz war überfüllt mit Menschen die gespannt auf den 10minütige Countdown und das sichfast unmerklich verändernde Vorspann-Mapping an der Kirche schauten. Die Geduld wurde mit einem zauberhaften Architekturmapping belohnt, das von vielen Menschen gefilmt und mit Applaus bejubelt wurde.

Der Andrang im angrenzenden Park Sienkiewicza in dem unsere Lighting Design Studierenden aus der HAWK Hildesheim ausstellten, war so groß, dass jede Installation von mindestens einer Security Aufsicht bewacht werden und sogar Absperrungen gezogen werden mussten.

"Proszę nie dotykać” rief Lighting Designerin Meggy Rentsch im Minutentakt um die in den „Black Walkway“ drängenden Besuchenden vom Anfassen abzuhalten. Wie bereits 2013 sind die Vorbeiströmendenvon den mysteriös glühenden Fäden im String Art Tunnel so fasziniert, dass nicht nur ihre Augen im Schwarzlicht leuchten, so Jannick Naumann vom Kompetenzfeld Lighting Design der HAWK Hildesheim. Bereits seit Donnerstag waren beide damit beschäftigt Kilometer fluoreszierender Wollfäden zu einem geometrischen Landartlaufsteg zu spannen. Einmal saß Meggy Rentsch im Baum fest um die UV Röhren zu befestigen, weil die Leiter an andere Stelle gebraucht wurde. „Abends fühlte ich mich wie nach einem langen Ski Tag und wahrscheinlich habe ich sogar Sonnenbrand vom UV Licht“ sagte Meggy, die an der Fakultät Gestaltung bald ihren Bachelor abschließt, scherzhaft bevor Sie sich bei polnischen Musikvideos im Studierenden-Hotel entspannte.
Paul Matyschok und Judith Michael, die Ihren Master of Arts an der Fakultät Gestaltung absolviert, mussten wie jeden Abend noch einmal raus in die Kälte um bei -3°C die Lichttechnik abzubauen.

Die sakrale Skulptur der Diplom Künstlerin Judith Michael „Lichtspuren des Lebens“ lädt zu kontemplativer Betrachtung zu Rilkes Gedicht „Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen“ ein. Die mit Licht inszenierten Jahresringe eines Baumes erzählen seine Geschichte im Werden und Vergehen der Zeit. „Während die konzentrischen Lichtjahresringe wie das Universum expandieren, wird die Lichterinnerung offenbar“, so der Dozent des Kompetenzfeldes Lighting Design Norbert Wasserfurth.
Die Skulptur seht erhöht auf einem monumentalen Sockel umsäumt von majestätischen Bäumen, deren Laubkronenfarbe sich im Laufe der Jahreszeiten verändern. Hinter einem Baum versteckt wird das Gedicht dreisprachig zu Klaviermusik vorgetragen. Die Besucher_innen verweilten lange, lasen und betrachteten die Lichtklang-Installation.

Paul Matyschoks vielteilige Spiegel-Installation „ Der Hain“ hat den weiten Weg von der HAWK von Lodz unbeschadet überstanden. Sie erinnert an Platons Höhengleichnis, denn man sieht nur den Fackelschein statt der Dinge die im Lichte stehen.„Sehen wir neue Wege, wenn wir unsere Perspektive verändern?“ fragt Paul, der vergangenes Semester begonnen hat im Kompetenzfeld Lighting Design zu studieren. Die Spiegelprismen verschmelzen bei Tageslicht mit ihrer Umgebung. Bei Nacht weisen die Reflexionen im Spiele-Labyrinth den Weg zur ursprünglichsten Lichtform: dem Feuer. Durch die Projektion auf eine Leinwand wird die Fackel in die digitale Ebene transferiert. Und wieder stellt sich die Frage: Sehen wir nur Abbilder?Beim aufwendigen Aufbau der 9 Spiegelsäulen half Lighting Design Kommilitone Karsten Piorr und zwei Elektriker vor Ort organisierten die Stromzufuhr im Park.

Wir wurden sehr herzlich von unserer Projektvermittlerin Magdalena Pozarowszczyk und ihren Freunden in Lodz aufgenommen und freuen uns sie im Kompetenzfeld Lighting Design an der Fakultät Gestaltung der HAWK Hildesheim begrüßen zu dürfen.

Fazit: Das Light Move Festival 2015 war ein großartiges Erlebnis mit knapp einer Million begeisterten Menschen und zudem ein interkulturellerLighting Design Austausch.

Projekt: Light Move Festival in Łódź

Dozent: Dipl. Norbert Wasserfurth

Beteiligte Lighting Design Studierende: Meggy Rentsch, Dipl. Judith Michael, Jannick Naumann, Paul Matyschok Karsten Prior

Projektorganisation: Magdalena Pozarowszczyk

Light Move Festival 2015 Light Move Festival 2015