Erscheinungsdatum: 29.04.2016

HAWK open bietet Orientierungskurs für Flüchtlinge an

In Deutschland studiert es sich anders. HAWK open bietet jetzt einen speziellen Orientierungskurs für Flüchtlinge an, die möglichst bald ein Regelstudium beginnen möchten. Viele von ihnen haben in ihrer Heimat zwar bereits studiert. Trotzdem stehen sie an deutschen Hochschulen am Anfang oft vor kulturellen und organisatorischen Hindernissen.

„Das Ziel des Kurses ist, dass die Personen, wenn sie sich für ein Regelstudium einschreiben, schon in etwa wissen, wie sie das Studium organisieren und sich selbstständig an der Hochschule zurechtfinden können“, berichtet Dr. Frauke Drewes vom Projekt HAWK open. Sie leitet den Orientierungskurs. Sieben Gasthörer und Studieninteressierte sind gleich beim ersten Termin dabei. Es geht um Unterschiede zu den Hochschulen in ihren Heimatländern: Darf ich einem Lehrenden widersprechen? Wie sehen in Deutschland Prüfungen aus? Was gibt es für Unterrichtsformen? „Bei uns gibt es nur Vorlesungen. Hier in Deutschland gibt es Seminare, Hausarbeiten, Referate. Das haben wir im Sudan nicht.“, berichtet einer der Kursteilnehmer. In Jordanien dagegen würden Professoren Kritik nie dulden, erzählt ein anderer.

Aber auch über banale Dinge können Menschen aus anderen Kulturen in Deutschland stolpern: Terminabsprachen über E-Mail sind in vielen Ländern eher unüblich. Schaut man dagegen in Deutschland nicht regelmäßig in sein Postfach, kann das unter Umständen schlimme Folgen haben. Im Kurs ist dieses Thema schnell Anlass für Anekdoten aus der Heimat: „Ich habe in meiner Heimat niemals einen Brief bekommen, höchstens einen Liebesbrief. Hier bekomme ich so viele“, erzählt ein Teilnehmer. „Wir haben gar keine Briefkästen“, setzt ein anderer noch dazu. In dem Kurs sorgen diese kleinen Geschichten für Erheiterung. Dahinter stecken aber auch große Anpassungen, die die angehenden Studierenden möglichst schon vor dem Beginn ihres Studiums bewältigen müssen.

Damit der Studienwunsch nicht an der Organisation oder kulturellen Missverständnissen scheitert, hat Dr. Frauke Drewes eine große Anzahl von Themen vorbereitet, die während der kommenden Kurstermine besprochen werden: „Zum Beispiel geht es um die Organisation des Studiums, die Kommunikation an der Hochschule, kritisches Lesen, Recherchieren, wissenschaftliches Arbeiten, aber auch Themen wie Umgangsformen an der Hochschule“, fasst sie zusammen. Bei individuellen Schwierigkeiten unterstützt HAWK open studieninteressierte Flüchtlinge weiterhin auch in Einzelberatungen.

Das Projekt HAWK open unterstützt Flüchtlinge beim Einstieg in ein Studium. Dr. Frauke Drewes berät Studieninteressierte auf Deutsch, Englisch und Arabisch zu den Voraussetzungen für ein Studium und zu Themen wie der Finanzierung oder der Anrechnung bisheriger Studienleistungen. Neben der Beratung werden beispielsweise auch Sprach- und Kulturtandems oder die Vermittlung in eine Gasthörerschaft angeboten.

Kontakt:
Dr. Frauke Drewes
Goschentor 1(Raum 313)
31134 Hildesheim
Tel.: 05121/ 881-603
frauke.drewes@hawk-hhg.de

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