Erscheinungsdatum: 27.01.2011

<p>Vergleich der Sozialen Arbeit in Studium und Praxis </p>

Unter der Fragestellung der Erhöhung internationaler Vergleichbarkeit und Mobilität von Studiengängen im Bologna Prozess begaben sich in der Zeit vom 16. bis zum 22. Januar 2011, 19 Studierende der der HAWK-Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit und 14 Studierende der finnischen Partnerhochschule Helsinki Metropolia University of Applied Sciences in Hildesheim auf eine theoretische und praktische Erkundung.

Im Rahmen des Projekt-Seminars “Theorie und Praxis Soziale Arbeit im Vergleich Finnland/Deutschland“ geht es in der Zeitspanne von zwei Semestern darum, sich einen Überblick über die Ausbildung und die Arbeitsfelder der Sozialen Arbeit beider Länder zu verschaffen. Im Rahmen des Projekts planen und organisieren die Studierenden eigenständig ein inhaltliches und kulturelles Programm. In Hildesheim ist Verw.-Prof. Dr. Maria Huchthausen Ansprechpartnerin, in Helsinki begleitet die Dozentin Leigh Anne Rauhala den Austausch.


Schwerpunkt des diesjährigen Projekts ist die Soziale Arbeit in Theorie und Praxis, Höhepunkte des Projekts sind die zwei Wochen im gegenseitigen Austausch. So kamen die finnischen Studierenden in Begleitung ihrer Dozentin im Januar für eine Woche nach Hildesheim, um das deutsche Studium der Sozialen Arbeit und ausgewählte Praxisstellen zu erschließen und mit den eigenen zu vergleichen. Die deutschen Studierenden stellten (in englischsprachigen Vorträgen) die Rahmenbedingungen eines Studiums in Deutschland vor und beschrieben das Studium der Sozialen Arbeit an der HAWK. Ein durchaus komplexes Unterfangen, denn im Vergleich zum finnischen Bildungssystem scheint das deutsche schwer fassbar.

So boten die Studienbedingungen an den beiden beteiligen Fachhochschulen zahlreiche Diskussionspunkte. Die Erkundung sollte jedoch nicht nur auf theoretischem Wege – durch Vorträge – erfolgen, sondern durch Erfahrungen bereichert werden. So nahmen die finnischen Studierenden an Seminaren der HAWK teil und erkundeten fünf verschiedene Praxisstellen. An dieser Stelle ein herzlicher Dank an alle Beteiligten, für die Bereitschaft, unseren Gästen einen Einblick zu gewähren.

Nach den Praxiserfahrungen wurden diese in einer vorher festgelegten Methode reflektiert. Die deutsche Studiengruppe hatte Fragen für die Reflexion der Erfahrungen erarbeitet, so dass jeder Praxiserfahrung ein bestimmtes Analyseraster zugrunde lag. Die Reflexionen wurden nachmittags immer in Diskussionen aufgearbeitet, in einem Koffer gesammelt und am letzten Tag in einem gemeinsamen Workshop aufgearbeitet. Einen ganzen Tag nahmen sich die Studierenden Zeit, zu erforschen, zu kategorisieren und zu diskutieren, was sie in dieser Woche erfahren haben.

Sie stellten Besonderheiten des deutschen Studien- und Praxisfeldes der Sozialen Arbeit heraus, betrachteten Ähnlichkeiten zum finnischen System, aber auch Unterschiede. Ein Motto blieb im Kopf „We are Soldiers of Education“ stand auf einer der entwickelten Kollagen der Abschlusstagung. Letztendlich arbeiten beide Länder an ähnlichen Themen mit ähnlichen Methoden und haben ein ähnliches Verständnis von der Profession Sozialer Arbeit, die Studierenden der heutigen Generation sehen sich als Kämpfer für Bildung als hohes Gut einer Gesellschaft und die internationale Vergleichbarkeit dieser. Ein inhaltliches Fazit, das verdeutlichte, wie nah Verbindungen durch Gemeinschaft werden können.


Diese Verbindungen sind natürlich nicht Produkt von inhaltlicher Zusammenarbeit, sondern entstanden in all den Begegnungen des Rahmenprogramms. Neben einem Welcome Dinner beinhaltete dieses gemeinsame Aktivitäten wie Bowlen, Sauna und natürlich auch das Kennenlernen des Hildesheimer Nachlebens und einer Abschlussparty. Schnell wird bewusst, dass zwar das „typisch deutsch“ oder „typisch finnisch“ nicht existiert, sich jedoch an vielen Kleinigkeiten, wie beispielsweise Essgewohnheiten oder Freizeitbeschäftigungen Unterschiede zeigen. Die Studierenden verbrachten viel Zeit miteinander, diskutierten, erklärten, erkundeten und schufen so eine Basis für ein interkulturelles Verständnis. In der Abschlussrunde wurde klar: Wir haben viel zusammen erlebt, viel voneinander erfahren, die Organisation war zwar anstrengend, aber es hat sich gelohnt und nun freuen sich die deutschen Studierenden auf den Gegenbesuch in Finnland.


Dieser findet vom 23. bis 29. Mai 2011 statt. Dann werden sich 19 HAWK-Studierende gemeinsam mit ihrer Dozentin Maria Huchthausen auf den Weg nach Helsinki machen und herausfinden, ob sie die gelernten finnischen Vokabeln behalten haben. Ein großes „Kiitos“ (finnisch Danke) für die Unterstützung des Projekts an die HAWK und die Unterstützung durch die Deutsch-Finnische Gesellschaft e.V. Niedersachsen.

Vergleich der Sozialen Arbeit in Studium und Praxis

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