Erscheinungsdatum: 19.11.2015

Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit feiert 15 Jahre Bachelor- und 10 Jahre Masterstudiengang Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie

Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit feiert 15 Jahre Bachelor- und 10 Jahre Masterstudiengang Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie

„Wir hatten am Anfang oft die Rückmeldung, 'wir können das in der Praxis so nicht anwenden'. Das ist deutlich besser geworden, die Arbeitgeber sind aufgeschlossener geworden. Aber am Ende steht noch immer nicht die besser dotierte Stelle“, resümiert Studiendekan Gesundheit, Prof. Dr. Bernhard Borgetto nach 15 Jahren Bachelor- und zehn Jahren Masterstudiengang Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie (ELP) an der HAWK.

Die Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit nahm den etablierten Studiengang zum Anlass, eine ganztägige Fachtagung zum Thema „Praxis und Hochschule regional verknüpfen – Perspektiven für die Forschung in den Gesundheitsberufen“ zu veranstalten. 150 Studierende, Absolventinnen und Absolventen, Praxispartner/innen, Forschende und Lehrende von Hochschulen und Berufsfachschulen stimmten sich mit dem historischen Rückblick von Prof. Dr. Bernhard Borgetto, Prof. Dr. Ulla Beushausen, Prof. Dr. Barbara Betz und Prof. Dr. Axel Schäfer auf die Veranstaltung ein.

Im April 2001 startete bundesweit der erste interdisziplinäre Modellstudiengang für die Ausgebildeten der Berufsfelder Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie an der HAWK. „Der Modellstudiengang war ein Vorhaben des Landes Niedersachsen zur Akademisierung dieser Berufe“, erinnert sich Prof. Dr. Ulla Beushausen an die Etablierungsphase, die viel Wagnis und Improvisation beinhaltete.

„Durch den Masterstudiengang kam sehr viel frischer Wind und jede Menge Berufserfahrung an die HAWK“, setzte Prof. Dr. Bernhard Borgetto die Chronologie mit der Einrichtung der akademischen Weiterqualifizierung fort. Die Nachfrage käme bis heute aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. „Wir stoßen immer wieder an prominenten Stellen in der Forschung, in leitenden Positionen und in der Praxis auf unsere ehemaligen Studierenden, das macht einfach Spaß.“

Dr. Hella von Unger sprach die Keynote zum Thema „Praxis-basiertes Wissen durch partizipative Forschung: Voraussetzungen, Grenzen, Potentiale“. Die Professorin der Ludwig-Maximilian-Universität München erklärte unter anderem, warum das aufwendigere Verfahren die Mühe wert sei: „Dadurch entsteht eine Forschung, die praxisrelevant ist und die nicht im Elfenbeinturm der Wissenschaft entsteht.“

Die partizipative Forschung bereicherte auch das HAWK-Projekt „Betätigungsorientiertes Aktivierungstraining in der Schule (BATS)“. Aus der Praxis an die Hochschule heran getragen, entstand abschließend ein Handbuch zum Programm, zur Zielsetzung und zur Umsetzung und auf der Metaebene konnte hierbei die Zusammenarbeit zwischen Praxis und Hochschule untersucht werden. „Es gab eine gute und sinnvolle Zusammenarbeit“, so ELP-Masterabsolventin Kristina Kräft, die mit ihren Kommilitoninnen und Vertreterinnen aus der Praxis die Entwicklung des Projektes aus den verschiedenen Blickwinkeln Praxis, Studierende und Projekt in einem Theaterstück darbot.

„Wie stehen sich Aufwand und Ertrag von Kooperationen zwischen Hochschule und Praxis gegenüber?“, stellte HAWK-Moderatorin Kathrin Weiß die Hauptfrage an die Praktikerinnen und Praktiker Verena Rogg, Enrico Ruiter, Dagmar Seeger und Beate Vosen während der Podiumsdiskussion. Auch wenn sich die Praxis mehr wirtschaftliche Anerkennung für die Praxen davon wünsche, lohne sich die Kooperation in jedem Fall, so die einheitliche Meinung.

An zehn Themeninseln (s.PDF-Anhang) konnten dann die Fachtagungsteilnehmerinnen und Fachtagungsteilnehmer am Nachmittag die Kooperationsmöglichkeiten zwischen Hochschule und Praxis sowie Berufsfachschule intensiv diskutieren und den aktuellen Stand der drei passenden partizipativen HAWK-Forschungsprojekte „SooBa - Beratungsangebote für Seniorinnen und Senioren on- und offline“, „Tatkraft - Gesundheit im Alter durch Betätigung“ und „Frühe Hilfen Göttingen“ erfahren. Besonders wertvoll bei der Fachtagung waren die vielen Stimmen und Impulse aus der Praxis.

Weitere Informationen

  • Themeninseln (PDF)
  • Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit
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