Ein Experiment ist geglückt: Zum ersten Mal wurde im Master-Studiengang Konservierung und Restaurierung im Rahmen eines Webinars unterrichtet, und alle Studierenden sind sehr zufrieden.
Webinare sind im Internet stattfindende, standortunabhängige Veranstaltungen und somit für alle Studierenden verfügbar, egal wo sie sind. Sie benötigen nur einen Rechner mit Internetanschluss. Die Studierenden treffen den Lehrenden in einem virtuellen Seminarraum, in dem alle Beteiligten interaktiv teilnehmen können.
Das Thema dieser Veranstaltung war die "Erhaltung von Wachsmoulagen", ein Spezialgebiet, was in Hildesheim zusätzlich zum Lehrplan belegt werden kann. Die Veranstaltung besteht neben dem Webinar u. a. aus einem Online-Kurs desHornemann Instituts, der im Zuge eines interdisziplinären Forschungsprojektes des "Deutschen Hygiene-Museums" in Dresden, im Rahmen des "KUR – Programms zur Konservierung und Restaurierung von mobilem Kulturgut" der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder entwickelt wurde und deshalb sehr aktuelle Forschungsergebnisse vermittelt.
Kombination von Präsenzlehre und eLearning wird von Studierenden geschätzt
Die Form als Blended-Learning Veranstaltung wird gerade von den fortgeschrittenen Studierenden sehr geschätzt, weil es ihnen sowohl eine höhere Ortsunabhängigkeit als auch eine flexiblere, zeitliche Organisation des Lernens ermöglicht: Vor allem in Anbetracht des Semesterprogramms mit den vielen Praxisangeboten außerhalb der HAWK und einem hohen Anteil von externen Blockveranstaltungen entstand die Idee, auch eine der Präsenzveranstaltungen via Internet, als sogenanntes "Webinar" anzubieten.
Unterstützt werden derartige Lernangebote von Dipl.-Päd. Thomas Kittel vom eLearning-Team des Zentrums für Information, Medien und Technologie (ZIMT) der HAWK.
"Natürlich ist es zunächst ungewohnt, sich über ein Headset und eine Webcam an die Studierenden zu richten und man fühlt sich seltsam beobachtet. Aber nach einigen Minuten und vor allem durch das direkte Feedback der Studierenden habe ich die Kamera ganz vergessen und fühlte mich sicher. Letzteres sicherlich auch, weil die Technik so reibungslos geklappt hat." berichtet die Leiterin der Veranstaltung, Dipl.-Rest. Barbara Hentschel M.A. vom Hornemann Institut, von der auch für sie neuen Erfahrung.
"So etwas würde ich mir öfter wünschen"
Bei den Studierenden kam die Veranstaltung ebenfalls sehr gut an. Fast alle haben ihr vom heimischen Rechner aus beigewohnt. Das ersparte vielen die Anreise zur Hochschule, wäre es doch für einige die einzige Lehrveranstaltung der Woche vor Ort gewesen.
Neben dem direkten Kontakt zur Lehrenden wurde vor allem die Einbindung von Filmmaterial und die direkte Präsentation von Programmen – in diesem Fall die Bedienung des Online-Kurses und die Lernumgebung "moodle" – sehr positiv kommentiert: "Eine super Sache!", sind sich die Studentinnen Julia Knöpfle und Androniki Paliompei einig, ihre Studienkollegin Susanne Bombien ergänzt: "So etwas würde ich mir öfter wünschen."
Moulagen (franz. mouler: etwas formen) sind lebensgroße, dreidimensionale Wachsabbildungen von Körperteilen, die durch Krankheit verändert sind und ab dem 19. Jahrhundert zunächst für die Ausbildung zukünftiger Mediziner hergestellt wurden. Zur Präsentation wurden sie in der Regel mit Stoff gefasst und auf Trägerbrettern oder in extra angefertigten Kästen ausgestellt. Für Restauratoren sind sie sehr spannend, da sie letzte Zeugnisse eines nahezu ausgestorbenen Kunsthandwerks sind. Ihre Konservierung ist schwierig, insbesondere wegen ihrer unterschiedlichen Materialzusammensetzungen und ihrer erneuten Nutzung im Ausstellungs- und Lehrbetrieb.
Weitere Informationen:
Online-Kurs Hornemann Institut
eLearning an der HAWK
HAWK moodle Kurssystem
Ansprechpersonen:
Hornemann Institut: Dr. Angela Weyer M.A.
HAWK eLearning: Thomas Kittel
